• 11.05.2010 14:55

Countdown für den Nordschleifen-Kracher

Lokalmatadoren und internationale Rennsportstars - Das Fahrerfeld des 24-Stunden-Rennens ist voll besetzt

(Motorsport-Total.com) - An Himmelfahrt hat das Pokern ein Ende: Dann geht es für die über 200 genannten Teams zum ersten Mal ins Training für das größte Rennen der Welt. Das ADAC Zurich 24-Stunden-Rennen steht bei seiner 38. Auflage unter besonderen Vorzeichen, denn mindestens 20 siegfähige Teams stehen am Start, zehn Automobilhersteller setzen werksseitig Fahrzeuge ein, die auf hochkarätige Privatiers treffen.

Titel-Bild zur News: Zieleinlauf der 24-Stunden-Nürburgring

Wer kann den 24-Stunden-Klassiker in diesem Jahr für sich entscheiden?

Im Rahmen der vorbereitenden Läufe in der Langstreckenmeisterschaft Nürburgring (VLN) fuhren die Sieger in diesem Jahr bis dato stets Porsche. Vor allem die Vorjahresgewinner und Rekordhalter von Manthey-Racing meldeten mit zwei Triumphen ihre Ansprüche an. Doch ob das Quartett aus Marc Lieb, Timo Bernhard, Romain Dumas und Marcel Tiemann zum fünften Mal in Folge ganz oben auf dem Siegerpodest stehen wird, steht noch lange nicht fest: Eine ganze Armada von bestens aussortierten Mannschaften der eigenen Marke sowie von Audi- und BMW-Teams jagt die Rekordhalter.#w1#

Sie alle sind bereits ab Donnerstag dieser Woche zu sehen, wenn nicht nur das erste Training ansteht, sondern die Protagonisten sich auch um 16 Uhr auf dem Ring-Boulevard zur Autogrammstunde treffen. Wer beim 24-Stunden-Rennen live dabei sein will, kann an den geöffneten Tageskassen noch Tickets aller Kategorien erwerben. Alle Infos rund um das 24-Stunden-Rennen gibt es unter www.24h-rennen.de im Internet.

Weltstars und "Local Heroes", ausgebuffte Nordschleifen-Routiniers und Gäste aus anderen Motorsportdisziplinen treffen am Himmelfahrtswochenende auf dem Nürburgring zusammen. Kurz vor dem Rennen eint sie vor allem die Vorfreude auf das Event mit seiner einmaligen Atmosphäre und die Konzentration auf die eigenen Aufgaben. Durchfahren, Ankommen - und dann erst das Ergebnis: So lautet für die meisten die vorläufige Prioritätenliste. "Ich kenne die Nordschleife seitdem ich fünf Jahre alt bin", erklärt stellvertretend Lokalmatador Marc Hennerici, der im Audi R8 LMS des Phoenix-Teams die Jagd durch die "Grüne Hölle" antritt.

"Für mich war schon immer das wichtigste Ereignis des Jahres nicht Ostern oder Weihnachten, sondern das 24-Stunden-Rennen." Der pfeilschnelle Eifelaner schaut seinem Jahreshighlight vorsichtig optimistisch entgegen: "Wir wissen, dass die Konkurrenz sehr, sehr stark ist. Aber wir haben mit unseren Partnern auch ein konkurrenzfähiges Paket geschnürt. Jetzt kommt es darauf an, wer beim Rennen den besten Job macht. Schauen wir mal, was dabei herauskommt."

Lamy kann den 24-Stunden-Rekord knacken

Über 200 Fahrzeuge werden beim 24-Stunden-Rennen von rund 800 Piloten durch Tag und Nacht chauffiert. Fahrer aus aller Welt reisen dazu in diesen Tagen in die Eifel. So kehrt etwa Ex-Formel-1-Pilot Pedro Lamy mit der Werksmannschaft von BMW an den Ring zurück. Gemeinsam mit den Tourenwagen-WM-Piloten Jörg Müller und Augusto Fafus sowie Nordschleifen-Ass Uwe Alzen will der Portugiese den Manthey-Durchmarsch verhindern.

Verständlicherweise, denn Lamy hat es selbst bislang schon auf vier Siege bei den 24 Stunden gebracht und könnte mit dem fünften Triumph mit dem bislang alleinigen Rekordhalter Marcel Tiemann gleichziehen. "Die Nordschleife ist einzigartig und für jeden Fahrer immer eine Herausforderung", freut sich der Sportwagen-Spezialist. "Das 24-Stunden-Rennen hat auch für die Piloten ein besonderes Flair. In den Boxen ist es wegen der vielen Teams sehr eng, viele Mannschaften arbeiten dicht beieinander. Der Umgang untereinander und mit den Fans ist lockerer als anderswo und das Fahrerlager ist offen: Das ist ein fantastisches Wochenende."

Internationale Fahrerelite am Start

Ähnlich wie Lamy geht es vielen. "Man muss höllisch aufpassen, wenn man wie ich als Neuling die Strecke und das Auto kennenlernt", beschreibt etwa Michael Krumm. Er tritt gemeinsam mit Ex-DTM-Pilot Kurt Thiim im Nissan 370 Z GT4 des britischen Teams RJN an. "Die Nordschleife ist die härteste Rennstrecke der Welt. Da darf man sich keine Fehler erlauben."

Mit Krumm, der in den vergangenen Jahren vor allem in asiatischen Rennserien antrat, darf das Team jedenfalls auf einen Endurancespezialisten vertrauen: Er startet auf einem Nissan GT-R auch in der neu geschaffenen FIA-GT1-Weltmeisterschaft - und trifft dort übrigens auch auf Audi-Pilot und 24-Stunden-Lokalmatador Marc Hennerici.

Auch sonst sind außergewöhnliche internationale Piloten von allen Kontinenten am Start: So gibt es Abordnungen aus Australien ebenso wie aus Argentinien. Volkswagen Motorsport greift beim Einsatz seiner Scirocco mit Erdgasantrieb einmal mehr auf seinen Fahrerkader aus dem Endurance-Rallyesport zurück, zu dem etwa der Dakar-Zweite Nasser Al-Attiyah gehört. Aus der Rallye-WM ist der Finne Jari-Matti Latvala zu Gast, der im Team der Fachhochschule Köln einen Ford Focus RS pilotiert. Insgesamt umfasst das Starterfeld Piloten aus 30 Nationen, die den Nordschleifen-Klassiker damit zu einem internationalen Gipfeltreffen werden lassen.