Abt: "Die 24 Stunden sind einzigartig"
Bei Christian Abt juckt es kurz vor den 24 Stunden am Nürburgring im Gasfuß: Nach fünf zweiten Plätzen zählt für ihn in diesem Jahr nur der Sieg
(Motorsport-Total.com) - Christian Abt wird allmählich ungeduldig, aber er muss noch eine Woche warten, bis es endlich los geht. Der Allgäuer startet am Himmelfahrtswochenende mit seinem Abt-Team wieder beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. Er teilts sich dabei das Cockpit des Audi R8 LMS mit der Startnummer zwei (Sponsoren: PlayStation, Deutsche Post) mit Emmanuel Collard, Lucas Luhr, Christopher Mies. Im Schwesterauto mit der Nummer 100 (Sponsoren: Audi Top Service, Gebrauchtwagen:plus) starten Mattias Ekström, Oliver Jarvis, Timo Scheider und Marco Werner.

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Christian Abt fiebert den 24 Stunden auf dem Nürburgring bereits entgegen
Abt juckt es bereits "brutal" im Gasfuß, wie er gegenüber 'Motorsport-Total.com' bestätigt: "Ich kann es gar nicht erwarten, dass die 24 Stunden losgehen, denn ich glaube, dass wir tolle Autos mit tollen Fahrern haben. Und da freue ich mich brutal drauf."#w1#
"Die 24 Stunden sind einzigartig", schwärmt der Allgäuer. "Wenn man sieht, dass da 210.000 Leute kommen und dass man mittlerweile gegen Porsche, BMW, Ferrari, Aston Martin und all diese Hersteller fährt, ist das schon eine tolle Herausforderung. Und wenn man dann über 24 Stunden in der 'grünen Hölle' gegen so viele Hersteller vielleicht den ersten Platz macht, ist das die Herausforderung schlechthin."
Und dieser erste Platz soll es in diesem Jahr sein. Im Vorjahr gelang mit dem Audi R8 LMS auf Anhieb bereits der Klassensieg, jetzt wird der Gesamtsieg angepeilt. Christian Abt selbst ist seit 1996 bei den 24 Stunden dabei, bisher ist er fünf Mal Zweiter und einmal Dritter geworden.
"Jetzt fehlt nur ein Sieg und für mich gibt es diesmal nur eins: Sieg oder nichts", lautet seine Kampfansage. "Man fährt ja die 24-Stunden-Rennen ja normalerweise so, dass man auch ein bisschen auf Sicherheit geht, denn die 'grüne Hölle' verzeiht nichts. Aber ich werde in diesem Jahr mit meiner Mannschaft versuchen, das 24-Stunden-Rennen von Anfang an mit Volldruck anzugehen. Und dann müssen wir schauen, wie es ausgeht. Aber wenn man gewinnen will, geht nur eins: mit Vollgas los."
Abt schlägt jedoch auch nachdenkliche Töne an - die Nordschleife ist auch gefährlich, wie sich erst kürzlich auf tragische Weise zeigte. Abt war selbst vor Ort, als Leo Löwenstein am 24. April auf der Nordschleife tödlich verunglückte. "Es macht mich sehr betroffen, es ist wirklich schlimm, was da passiert ist. Ein Todesfall ist immer schlimm", sagt der Allgäuer.
"Aber was mich noch mehr bedrückt ist die Frage, wie ein Auto in der heutigen Zeit noch brennen kann", betont er. "Denn wir haben in den Autos ja mittlerweile so viele Sicherheitsstandards, dass die ganzen Ventile abschließen und es nicht richtig brennen kann. Wir haben so viel getan, ich weiß, dass so etwas bei unserem DTM- Auto oder dem aktuellen GT3-Auto nicht passieren kann." Löwensteins Auto aber habe so schnell und so stark gebrannt, dass die Helfer es nicht mehr rechtzeitig löschen konnten. Eines ist klar - der tragische Unfall beschäftigt die Rennfahrer auf der Nordschleife weiter.

