24h-Qualifiers 2024 R1: Falken verliert Doppelsieg durch Gelbvergehen

Falken gewinnt das Abendrennen bei den 24h-Qualifiers und damit den dritten NLS-Lauf - Zweiter Falken-Porsche fängt "Grello" kurz vor Schluss ab - Unter Gelb

(Motorsport-Total.com) - Zweiter Saisonsieg für Falken Motorsport und dritter Porsche-Sieg in Folge: Der Falken-Porsche #44 (Heinemann/S. Müller/Menzel/Ragginger) siegte im Samstagsrennen der 24h-Qualifiers. Allerdings fuhren am Samstag nur Sven Müller und Tim Heinemann. Sie gewannen zugleich den dritten Lauf der Nürburgring-Langstrecken-Serie (NLS) 2024. (Ergebnis)

Titel-Bild zur News: Sven Müller und Tim Heinemann bescherten Falken den zweiten Sieg in einem NLS-Lauf 2024

Sven Müller und Tim Heinemann bescherten Falken den zweiten Sieg in einem NLS-Lauf 2024 Zoom

Der Falken-Porsche hatte für das Rennen die richtige Strategie gewählt und den ersten Stint so lang wie möglich gezogen. Im weiteren Rennverlauf kämpfte er sich an den lange führenden Scherer-Audi #16 (Stippler/Mies/Feller; 4.) heran.

Dieser hatte jedoch seinen ersten Stopp eine Runde früher absolviert, was Falken von Beginn an einen strategischen Vorteil verschaffte. Am Ende hatte Scherer Sport Phx auch noch Pech und verlor durch eine Code 60 zusätzlich an Boden, wodurch auch der Manthey-EMA-Porsche #911 (Güven/Preining; 2.) "Grello" und der Falken Porsche #33 (Andlauer/Bachler/S. Müller/Picariello; 5.) vorbeizogen.

"Das ist der erste [Nordschleifen-]Sieg für mich im GT3. Also ein ganz besonderes Gefühl und dann gleich ein Doppelsieg für Falken. Also ja, ein guter Einstand. Jetzt müssen wir es nur noch beim großen 24-Stunden-Rennen schaffen", kommentiert Heinemann seinen ersten SP9-Triumph recht nüchtern.

Die aus der ersten Reihe gestarteten Scherer-Audis bestimmten die Anfangsphase des Rennens und lieferten eine packende Show. Der Scherer-Audi #15 (Vervisch/Haase/Marschall; 5.) übernahm kurzzeitig die Führung, fiel aber nach dem ersten Boxenstopp sukzessive zurück.

Die #16 stoppte bereits nach sechs Runden zeitgleich mit dem Falken-Porsche #33, die sich im zweiten Stint einen spannenden Kampf lieferten. Die #44, die ihren ersten Stopp nach sieben Runden absolviert hatte, griff erst beim zweiten Stopp richtig ins Geschehen ein.

Hierbei überholte der spätere Sieger sowohl den Scherer-Audi #15 als auch das Schwesterfahrzeug #33 und schloss schnell die Lücke zum führenden Scherer-Audi #16. Frank Stippler wehrte alle Angriffe von Sven Müller ab, doch Falken musste nicht überholen. Beim letzten Stopp übernahm die #44 aufgrund der kürzeren Reststandzeit automatisch die Spitze, gefolgt von "Grello" und der #33.

Der Falken-Porsche #33 verlor den zweiten Platz wieder

Der Falken-Porsche #33 verlor den zweiten Platz wieder Zoom

Illegales Überholmanöver kostet Doppelsieg

Eigentlich schien die Sache gelaufen. Doch in letzter Sekunde fing Klaus Bachler Ayhancan Güven noch ab und machte den Doppelsieg der Falken vorläufig perfekt. Es wäre der erste Doppelsieg für das Team um Sven Schnabl gewesen, nachdem man im Vorjahr in der NLS einen solchen durch Disqualifikation verloren hatte.

Bachler erklärt: "Es gab eine Code 60 Ende Bergwerk. Und die wurde ausgerechnet bei mir aufgehoben. Also bin ich an den 'Grello' rangefahren. Und dann dachte ich: 'Okay, vielleicht habe ich eine Chance.' Ich war dran und bin vorbeigekommen."

Doch auch diesmal darf Schnabl Engineering den Doppelsieg nicht behalten, da ein Überholmanöver seines Teamkollegen zuvor unter Gelber Flagge stattgefunden hatte. Deshalb gibt es nachträglich 32 Strafsekunden für eine Durchfahrtsstrafe, die den Porsche auf Rang fünf zurückwerfen.

Scherer Sport Phx nutzte die Gunst der Stunde und fuhr mit der #16 nachträglich noch aufs Podium. Auf der Strecke blieben hinter dem Porsche-Trio nur die Plätze vier und fünf. Dennis Marschall (#15) stöhnt: "Der Porsche sieht sehr schnell aus. Wir müssen unser Auto noch etwas verbessern."

AMG und BMW halten sich zurück

Der Frikadelli-Ferrari #1 (Fernandez Laser/Keilwitz) kam bei seinem ersten Renneinsatz in diesem Jahr nicht über den sechsten Platz hinaus. "Wir müssen so schnell wie möglich alle Daten sammeln, um ein optimales Set-up zu finden. Das haben wir noch nicht gefunden", sagte Teambesitzer Klaus Abbelen während des Rennens. Der Ferrari 296 GT3 überhitzt noch die neuen Michelin-Reifen.

Dennoch lag Frikadelli Racing vor den Fahrzeugen von Mercedes-AMG und BMW. Der GetSpeed-Mercedes #130 (Engel/Christodoulou/Gounon) war als Siebter bester Mercedes, dicht gefolgt vom Abt-Lamborghini #27 (K. van der Linde/Mapelli/Pepper; 8.) und dem GetSpeed-Mercedes #9 (Ellis/Greinier/Schiller; 9.).

Erst auf Platz zehn folgte mit dem RMG-BMW #72 (Harper/Hesse/Weerts) der beste BMW M4 GT3 mit 2:42 Minuten Rückstand. Rowe Racing hielt sich dagegen auffällig zurück. Zu allem Überfluss kollidierte der Rowe-BMW #98 (Marciello/Martin/Wittmann; DNF) im Bereich Wippermann mit einem BMW 330i.

"Nicht das beste Szenario. Ein Auto hat sich vor mir gedreht. Ich habe gebremst, aber es kam zurück. Das gehört auf der Nordschleife dazu - man braucht das Quäntchen Glück. Eine unglückliche Situation, aber es ist passiert. Wir können morgen im Rennen noch lernen", berichtet Maxime Martin und kündigt an, dass das Auto bis Sonntagmorgen wieder aufgebaut sein wird.


Fotos: 24h Nürburgring Qualifiers 2024, Samstag


Der andere Rowe-BMW mit der #99 (D. Vanthoor/S. van der Linde/Farfus) belegte Platz zwölf hinter dem Herberth-Porsche #5 (Renauer/V. Kolb/Olsen; 11.) bei dessen Nordschleifen-Debüt.

Glickenhaus und Aston Martin weit zurück

Während die Italo-Exoten in die Top 10 kamen, tat sich Walkenhorst Motorsport bei seinem Aston-Martin-Renndebüt auf der Nordschleife schwer. Bester Vantage AMR GT3 Evo war daher der Prosport-Aston-Martin #17 (Bastian/Böckmann/Buurman) auf P17. Der Walkenhorst-Aston-Martin #35 (Hull/Mazatis/Assenheimer; 32.) fiel früh durch einen Reifenschaden zurück.

Nicht ins Ziel kam der Walkenhorst-Aston-Martin #34 (Krognes/Giermaziak/Pittard/Thiim). Nicki Thiim: "Kuba [Giermaziak] hatte Kontakt mit der Streckenbegrenzung und hat sich dabei die Front beschädigt. Für uns ist das Rennen ein Test. Deshalb macht es keinen Sinn weiterzufahren."

Der Glickenhaus-SCG #706 (Mutsch/Mailleux/Arnold/Ledogar; 18.) hatte sich sensationell auf Startplatz vier qualifiziert. Im Rennen zeigte sich jedoch schnell, dass der Speed fehlte. Schon im ersten Stint fiel der hellblaue Bolide aus den Top 10.

Thomas Mutsch ordnet ein: "Unsere Qualifyingzeit war super. Aber wenn man sich die Zeit genauer angeschaut hat, war klar, dass wir mit den GT3 nicht mithalten können. Das hat sich jetzt auch im Rennen gezeigt. Wir haben einen Entwicklungsrückstand - von daher sind wir zufrieden. Wir haben noch Potenzial, das wir bis zum 24-Stunden-Rennen abrufen können. Die Frage ist nur, ob die anderen alles zeigen."

Ansonsten war das Rennen geprägt von einem schweren Unfall des Adrenalin-M240i #651 (Marino/Himmels/Silva), der eine mehr als einstündige Reparatur an der Leitplanke im Bereich Wehrseifen nach sich zog. Fahrer okay.

Der Dacia Logan sah die Zielflagge nach anfänglichen Problemen mit dem E-Gas als 115. mit 18 absolvierten Runden und verzeichnete damit seine erste Zielankunft, allerdings mit noch gemächlichen 11:17 Minuten als schnellster Runde.

Zwei Runden weniger drehte der Volkswagen Beetle RSR von White Angel for Fly and Help. Der Bolide kam bei seinem ersten Renneinsatz mehrfach an die Box, schlug sich für sein Debüt aber wacker.

Am Sonntag steht ab 8:15 Uhr ein zweites Zeittraining auf dem Programm, gefolgt vom Top-Qualifying. Das Rennen wird um 13 Uhr gestartet und geht erneut über vier Stunden.

Transparenzhinweis: In der ursprünglichen Version des Berichts kurz nach Zieldurchfahrt hieß es, die Strafe sei für das Überholmanöver Bachlers in der letzten Runde erfolgt. Wie uns am Sonntagmorgen mitgeteilt wurde, wurde die Strafe jedoch für ein Manöver wesentlich früher vergeben, für das auch nicht Bachler verantwortlich war.

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