Ursachenforschung bei Red-Bull-KTM
Die beiden Red-Bull-KTM-Piloten Marc Marquez und Cameron Beaubier waren im Rennen nicht in der Lage, ihre starken Trainingsleistungen umzusetzen
(Motorsport-Total.com) - Noch im 125ccm-Warmup am Vormittag zum Grand Prix von Australien glänzte Marc Marquez mit starken Rundenzeiten. Aber schon bald nach dem Start des Rennens um 13:00 Uhr Ortszeit musste er feststellen, dass es für ihn unmöglich war, das Tempo aus den Trainings zu fahren. Teamchef Harald Bartol stand nach dem Rennen vor einem Rätsel, das er zusammen mit seinem Team zu lösen versucht.

© KTM
Marc Marquez konnte im Rennen nicht mehr zu seinem Tempo finden
"Wir werden das Problem genauestens unter die Lupe nehmen", erklärt der erfahrende Techniker die weitere Vorgehensweise. "Wir werden alle Daten analysieren, um herauszufinden, was den Unterschied am Chassis bewirkt hat. Marc konnte im Warmup eine Sekunde pro Runde schneller fahren als am Nachmittag. Und danach hatten wir eigentlich keine Änderungen mehr vorgenommen."#w1#
Trotz Platz neun im Rennen war Bartol mit der Leistung seines Schützlings Marquez zufrieden. "Marc ist heute ein kluges Rennen gefahren", sagt der Teamchef. "Er ist cool geblieben und hat das Beste aus der Situation gemacht." Der 16 Jahre alte Spanier trauert hingegen schon ein wenig einem guten Ergebnis nach, nachdem ihm ein toller Start gelungen ist.
"Es war nicht unbedingt ein gutes Rennen", meint Marquez. "Heute fehlte es uns an etwas, um mit der Spitzengruppe mitzufahren. Mein Start war gut, aber schon in der ersten Runde merkte ich, dass es unmöglich war, das Tempo der Topleute zu halten. Probleme mit dem Chassis, vor allem war die Frontpartie der Auslöser, machten das Motorrad schwierig zu fahren."
Marquez weiter: "Aus den Kurven heraus, in den Beschleunigungsstücken, wackelte die Kiste fürchterlich. Manchmal war es keine leichte Aufgabe, darauf sitzen zu bleiben. Im weiteren Verlauf bin ich kein Risiko eingegangen und habe mich darauf konzentriert, den neunten Platz nach Hause zu bringen. Diese Platzierung entspricht nicht unseren Vorstellungen, aber mehr war heute nicht möglich. Zudem wollte ich nach dem Nuller zuletzt in Estoril unbedingt wieder punkten."
Für Teamkollege Cameron Beaubier war das Rennen auf Phillip Island bereits vorzeitig zu Ende. Der 16-jährige Kalifornier vollführte vom 18. Startplatz einmal mehr einen seiner Raketenstarts, jedoch in der schnellen Kurve am Ende der Gegengeraden versenkte er die KTM im Kiesbett. "Ich war in einer aussichtsreichen Position, aber leider eben nur für kurze Zeit", erzählt Beaubier.
"In der schnellen Rechtskurve im hinteren Streckenabschnitt ist mir das Vorderrad weggerutscht. Es war ein heftiger Einschlag, aber das Motorrad war augenscheinlich nicht so stark ramponiert. Daher versuchte ich weiterzufahren. Aber zwei Runden später spielte der Motor nicht mehr mit. Schade, denn ich denke, es hätte ein gutes Rennen werden können."

