Starke Team-Leistung von Red-Bull-KTM
Die beiden Piloten des österreichischen Rennstalls werden morgen von der zweiten und fünften Startreihe in das 125-ccm-Rennen gehen
(Motorsport-Total.com) - Mit einer starken Performance konnten die beiden Red-Bull-KTM-Piloten Marc Marquez und Cameron Beaubier im heutigen Qualifikationstraining zum Grand Prix von Australien überzeugen. Der 16 Jahre alte Spanier Marquez bestätigte mit dem sechsten Startplatz seinen Speed von gestern, doch viel beachtlicher konnte sich sein gleichaltriger Teamkollege Beaubier aus der Affäre ziehen.

© GEPA/Red Bull
Cameron Beaubier holte sich nach dem Qualifying in Australien viel Lob ab
Bei seinem ersten Ausflug auf die kleine Insel Phillip Island meisterte Cameron Beaubier die Qualifikationshürde bravourös. Mit nur 1,6 Sekunden Rückstand auf die Pole-Zeit von Estoril-Sieger Espargaro wird er morgen mit seiner KTM FRR125 den 18. Startplatz einnehmen. Für "Sunshine" Beaubier ist dies das beste Quali-Ergebnis seit langer Zeit. Einzig in der spanischen WM-Runde im vergangenen Mai startete er als 17. ebenfalls auf der fünften Reihe.#w1#
"Mit jeder Runde wurde ich immer schneller", frohlockte das sonnige Gemüt aus Kalifornien. "Diese Rennstrecke hat mir auf Anhieb überaus gut gefallen. Ein richtig schneller Circuit, der unheimlich viel Fahrspaß zu bieten hat." Beaubiers Leistungssteigerung kündigte sich schon im Vormittagstraining an, das der 16-Jährige bei schwierigen und wechselhaften Bedingungen als 17. der Ergebnisliste beendete.
In der Schlussphase des Qualifyings am Nachmittag bekam Beaubier zusätzlichen Unterricht in der Linienwahl auf dem 4.448 Meter langen Phillip Island Grand Prix Circuit, als er sich für einige Runden hinter seinem Teamkollegen Marquez halten konnte. "In den letzten Runden versuchte ich Marc zu folgen", schildert Beaubier. "Dabei lernte ich die richtige Linienwahl um diesen nicht unbedingt einfach zu fahrenden Rundkurs. Das Ergebnis zeigt sich in meinen Rundenzeiten, die ich kontinuierlich verbessern konnte. Dafür möchte ich mich bei meinem Teamkollegen bedanken."
Ein harmloser Ausrutscher übers Vorderrad bringt Beaubier für das morgige Rennen nicht aus der Fassung. "Zum Schluss habe ich wohl etwas übertrieben", sagt Beaubier. "Dabei ist mir das Vorderrad weggerutscht. Mein Rückstand von 1,6 Sekunden auf die Spitze ist beträchtlich weniger als in den vergangenen Rennen. Daher blicke ich dem Rennen zuversichtlich entgegen. Mit einem guten Start sollte ich in der Lage sein, mich in einer schnellen Gruppe halten zu können."
So wie gestern brauchte Marc Marquez auch heute einige Zeit, um in Schwung zu kommen. Jedoch 15 Minuten vor Trainingsende tauchte sein Name urplötzlich auf Platz zwei im Zwischenklassement auf. Letztendlich reichte es für den pfeilschnellen Spanier mit einer 1:38.292 Minuten zum sechsten Startplatz. "Der sechste Platz ist nicht schlecht für uns", meint Marquez. "Vor allem, wenn man bedenkt, dass ich diese Zeit alleine geschafft habe, ohne den Windschatten anderer Fahrer. Mit ein paar geringfügigen Änderungen am Chassis sollten wir für das Rennen bestens gerüstet sein."
Mit einem guten Start möchte sich Marquez in der Spitzengruppe behaupten. "Der Start ist auf dieser Rennstrecke sehr wichtig und mein Ziel ist, mit den Topleuten dem Rest zu entfliehen. Dabei sollte ich auch in den Vorteil des Windschattenfahrens haben, das hier noch wichtiger ist als auf einem anderen Kurs. Mit etwas Glück könnte es ein aufregendes Rennen werden. Nach dem Ausfall in Estoril will ich aber unbedingt die Zielflagge sehen und möglichst viele WM-Punkte sammeln."
Red-Bull-KTM-Teamchef Harald Bartol war mit der Leistung seiner beiden Schützlinge überaus zufrieden. "Phillip Island ist eine sehr anspruchsvolle Rennstrecke", meint Bartol. "Vor allem die lange Linkskurve vor der Start-/Zielgeraden verlangt nicht nur fahrerisches Können, sondern auch ein großes Kämpferherz. Beides hat Marc heute wieder eindrucksvoll bewiesen und zudem hat er uns neuerlich mit seinem Speed überrascht. Ich bin mir sicher, dass er auch morgen wieder kräftig in der Spitzengruppe mitmischen wird."
Bartol weiter: "Auch Cameron hat mir heute gut gefallen. Er hat Biss gezeigt, als er sich hinter Marc kontinuierlich steigern konnte. Vielleicht gelingt ihm morgen wieder einer seiner Raketenstarts und hoffentlich ist er dann auch im weiteren Rennverlauf in Lage konstant seine Rundenzeiten fahren zu können."

