• 19.10.2008 05:51

  • von Roman Wittemeier

Souveräner 125er-Sieg von Talmacsi

Gabor Talmacsi feiert in Sepang einen souveränen Erfolg im 125er-Rennen vor Bradley Smith und Simone Corsi - Starker Stefan Bradl ausgeschieden

(Motorsport-Total.com) - Bei Temperaturen von über 35 Grad und strahlendem Sonnenschein zeigte der Vorjahreschampion Coolness. Gabor Talmacsi fuhr in der brütenden Hitze von Sepang zum souveränen Sieg in der 125er-Klasse. Die weiteren Podestplätze holten Bradley Smith und Simone Corsi. Der extrem starke Sandro Cortese landete knapp hinter dem Italiener auf Rang vier. Pech hatte Stefan Bradl. Der Kiefer-Pilot lag nach gutem Start in aussichtsreicher Position, bevor ein Technikdefekt alle Podiumsträume beendete.

Titel-Bild zur News: Gabor Talmacsi

Gabor Talmacsi sicherte sich in Sepang seinen dritten Saisonsieg

Der tragische Held vor dem Start war Daniel Webb. Der junge Brite hatte sich mit Rang drei die beste Startposition seiner Karriere herausgefahren, aber dann sprang seine Aprilia beim Vorstart nicht an. Webb sprintete in die Box, setzte sich auf die Ersatzmaschine und jagte dem Feld in der Aufwärmrunde hinterher. Sein guter Platz im Grid war allerdings damit verloren. Beim wirklichen Start fuhr Webb dann auch noch aus der falschen Position los, sodass er zu einer Durchfahrtsstrafe gerufen wurde - das Rennen war damit verloren.#w1#

Raketenstart von Bradl, Cortese und Aegerter

Vorne sprintete Gabor Talmacsi in Front, gefolgt vom Polemann Andrea Iannone. Die beiden konnten sich schon innerhalb der ersten Runde um satte 1,8 Sekunden vom Rest des Feldes absetzen. Dahinter erwischten die deutschsprachigen Piloten herausragende Starts. Stefan Bradl jagte sofort von Rang zehn auf Platz sieben voran und kam aus der ersten Runde sogar als Vierter direkt hinter Joan Olive zurück. Sandro Cortese rannte von Startplatz 18 auf Platz acht voran und den Vogel schoss Dominique Aegerter ab: Der Schweizer kam innerhalb der ersten Meter von Startplatz 22 auf Rang neun nach vorn.

Während in Führung Talmacsi und Iannone ein souveränes Tempo anschlugen, fuhr in der Folge ein Fünferpack dahinter. Bradley Smith rangelte mit Bradl, Cortese sowie Pol Espargaro und Champion Mike die Meglio. In Runde drei folgte die erste Schrecksekunde: Takaagi Nakagami flog mit einem brutalen Highsider ab und konnte sich danach humpelnd von der Bahn schleppen. Der Japaner scheint sich bei seinem Crash das rechte Bein verletzt zu haben.


Fotos: MotoGP: Rennwochenende in Sepang


Nach fünf Runden gab es an der Spitze die Vorentscheidung. Iannone konnte das hohe Tempo von Talmacsi nicht mehr mitgehen und fiel im Anschluss schnell zurück. Nach nur einen halben Umlauf hatte der Italiener seinen Vorsprung auf die Verfolgergruppe eingebüsst und kämpfte anschließend verbissen mit Smith und Bradl. Am Ende wurde Iannone nur Zehnter. Kiefer-Pilot Robert Muresan musste unterdessen seine Aprilia mit technischen Problemen in der Box abstellen.

Talmacsi ohne Probleme vorneweg

Talmacsi fuhr fortan sein ganz eigenes Rennen. Mit drei Sekunden Vorsprung auf die Verfolger drehte der Champion von 2007 souverän seine Runden in Sepang. Dahinter wurde Pole-Mann Iannone zunächst weiter durchgereicht. Sowohl Smith als auch Bradl und Cortese konnten zunächst vorbeigehen. Mit dem deutschen Emmi-Caffe-Latte-Piloten lieferte sich Iannone ein herzhaftes Duell über mehrere Runden. Profitieren konnte davon Bradley Smith, der sich leicht von der Gruppe absetzen konnte.

Sandro Cortese

Sandro Cortese fehlten nur wenige Zentimeter zum Podiumsplatz Zoom

Nach acht Runden war der Kampf für Bradl leider beendet. Der Weltmeistersohn befand sich gerade in einem wunderbar fairen Zweikampf mit Cortese, als plötzlich kein Vortrieb mehr da war. Mit offensichtlichen Getriebe- oder Kupplungsproblemen musste der Kiefer-Pilot letztlich aufgeben. Die Chancen auf den Vizemeistertitel in der 125er-Klasse sind dadurch deutlich gedunken, denn die Konkurrenten Simone Corsi und Talmacsi fuhren ohne Probleme.

Immerhin durfte Sandro Cortese weiterhin vom Podium träumen. Talmacsi und Smith hatten die ersten beiden Positionen fest bezogen, dahinter kämpfte der deutsche Aprilia-Pilot mit Mike di Meglio, Simone Corsi und Pol Espargaro um den letzten Podestrang. Die Entscheidung fiel erst auf dem Zielstrich: Corsi rettete sich auf Platz drei vor Cortese, dem am Ende gerade einmal 29 Tausendstelsekunden auf das Podest fehlten. Jonas Folger (17.), Randy Krummenacher (19.) und Robin Lässer (20.) verfehlten die Punkteränge knapp.