Schrötter will am Sachsenring WM-Punkte holen

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich wollten Marcel Schrötter und sein Team um den fünfmaligen Weltmeister Toni Mang schon in dieser Saison zu den Fixstartern in der 125er-Weltmeisterschaft gehören. Kein Wunder, nach dem überlegenen Titelgewinn in der IDM 125ccm mit fünf Laufsiegen und einer beeindruckenden Leistung bei seinem Wildcard-Start im Sachsenring-Grand-Prix 2008. Doch wegen der globalen Wirtschaftskrise war es auch für so ein namhaftes Projekt unmöglich, die finanziellen Mittel aufzutreiben.

© FWeisse

Marcel Schrötter will am Sachsenring mindestens in die Punkte fahren

Der ehrgeizige Schützling von Toni Mang und Mechaniker-Legende Sepp Schlögel lässt sich jedoch keinesfalls unterkriegen. Kurzum wurden mit der erfolgreichen Titelverteidigung und ein paar Wildcard-Einsätzen die Zielsetzungen etwas zurück geschraubt. Beim Heim-Grand-Prix an diesem Wochenende will der Honda Pilot dennoch an die famose Darbietung des Vorjahres anschließen. Damals hatte sich Schrötter auf dem Sachsenring bei äußerst schwierigen Bedingungen kurzzeitig sogar bis auf Platz zehn vorgekämpft, letztendlich kam er aber als 13. in Ziel.#w1#

"Durch das letztjährige Ergebnis lautet die Zielsetzung ganz klar, in die WM-Punkteränge zu fahren", so der junge Mann aus Pflugdorf im oberbayrischen Landkreis Landsberg am Lech. "Mein persönliches Ziel ist, wenn möglich, eine Top-10-Platzierung. Das wäre schon gewaltig. Ich will aber damit zeigen, dass ich in der WM mitfahren kann und auch unbedingt dort hin will."

Anders als sein unmittelbarer Konkurrent im Kampf um den IDM-Titel, Marvin Fritz, hatte Schrötter für die Dutch TT in Assen Ende Juni keine Wildcard beantragt. "Ich bin erst einmal in Assen gefahren. Das war 2007 in meinem ersten IDM-Jahr. Die ganze Übung damals war eigentlich nur zum Lernen gedacht", lautete Schrötters Erklärung dazu, bevor dem hinzu fügte: "Aufgrund des Terminkalenders, da der IDM-Lauf in Assen erst nach dem Grand Prix stattfindet, machte es keinen Sinn für uns. Denn auch als Wildcard-Pilot muss man bestens vorbereitet zu einem Grand Prix kommen und sich nicht das ganze Wochenende damit abmühen, um erst die Rennstrecke kennenzulernen. Es bringt gar nichts, irgendwo am Ende des Feldes zu fahren."

Beim IDM-Rennen auf dem Salzburgring vor etwas mehr als einer Woche ist Marcel Schrötter mit einem zweiten Platz seinem Ziel Titelverteidigung etwas näher gekommen, nachdem er zuvor schon vier Mal in Folge siegreich war. "Abgesehen von meinem Start hat dieses Rennen wieder einmal richtig Spaß gemacht. Ein zweiter Platz ist sicher kein Beinbruch, es sind immerhin zwanzig Punkte für die Meisterschaft", lautete das Fazit Schrötters. "Leider ist Marvin gestürzt, ich weiß auch gar nicht warum. Ich habe halt hinten keine Augen und normalerweise überholt man in solchen Kurven auch nicht außen rum!"

Nach dem Sachsenring-Grand-Prix möchte sich Marcel Schrötter mit guten Leistungen bei weiteren Wildcard-Starts in Brünn, Misano und beim WM-Finale in Valencia für einen fixen Startplatz 2010 empfehlen. Bis dahin sollte der talentierte Gasgriffdreher auch seinen zweiten deutschen Meistertitel sichergestellt haben.