• 08.04.2010 13:36

Mang: Schrötter kennt keine Nervosität

Der fünfmalige Motorrad-Weltmeister Antong Mang spricht im Interview über die Chancen der deutschen Teilnehmer in dieser Saison

(Motorsport-Total.com/SID) - Das größte deutsche Motorrad-Idol ist zurück im WM-Zirkus: Als Betreuer des 17-Jährigen Marcel Schrötter wird Anton Mang in der am Sonntag beginnenden Saison vertreten sein und soll gemeinsam mit den MZ-Besitzern Ralf Waldmann und Martin Wimmer für Aufschwung im deutschen Motorrad-Sport sorgen. Die Mischung aus "jungen Burschen" und "alten Hasen" sei auf jeden Fall "eine gute Kombination, die in naher Zukunft zum Erfolg" führen kann, so Mang im Interview.

Titel-Bild zur News: Marcel Schrötter

"Ich glaube, Nervosität kennt er nicht." - Anton Mang über Marcel Schrötter

Frage: "Herr Mang, am Sonntag beginnt die WM-Saison mit Ihrem Schützling Marcel Schrötter als neuem Fixstarter. Werden Sie vor Ort dabei sein?"
Anton Mang: "Ich hatte mich eigentlich kurzfristig entschlossen, hinzufliegen. Aber ich war wohl etwas spät an und weiß nicht, ob ich noch einen Flug nach Doha bekommen werde. Schade, ich war noch nie dort. Aber ich werde in diesem Jahr auf jeden Fall bei mehreren Rennen dabei sein."#w1#

Frage: "Die fünf deutschen Fahrer sind allesamt junge Wilde. Trotz einer positiven Entwicklung wartet man seit Jahren auf den Durchbruch. Nun kehren Sie in den WM-Zirkus zurück und in Ralf Waldmann und Martin Wimmer mit MZ zwei weitere deutsche Idole. Wird das endlich die richtige Mischung sein?"
Mang: "Vielleicht haben wir da wirklich eine gute Kombination, die in naher Zukunft zum Erfolg führt. Bei so jungen Burschen ist eine Vorhersage so schwer wie beim Wetter. Aber ich war bei den offiziellen Tests in Spanien, und ich glaube, dass es in diesem Jahr aus deutscher Sicht einige positive Schlagzeilen geben. Vor allem Sandro Cortese in der 125er-Klasse ist gut dabei, auch Stefan Bradl scheint gut drauf. Und es ist eine Freude zu sehen, wie die alten Hasen Waldi und Martin die Konkurrenz mit geringen Mitteln das Fürchten gelehrt haben.'"

Frage: "Was trauen Sie Schrötter, der im Vorjahr als Wildcard-Starter auf dem Sachsenring mit Platz vier im Qualifying und Rang zwölf im Rennen überraschte, in diesem Jahr zu?"
Mang: "Da muss man differenzieren. Bei den Strecken, auf denen er noch nie gefahren ist, hat er einen Riesen-Nachteil, da würde ich ihm ein Lehrjahr zugestehen. Aber er muss natürlich auch immer wieder mal Ergebnisse bringen. Die erwarten wir dann auf den Strecken, die er schon kennt. Da sollte er schon öfter in die Punkteränge fahren. Vor allem bei Regen kann er sehr gut dabei sein."

Frage: "Schrötter ist erst 17. Erkennen Sie bei ihm so kurz vor dem Saisonstart eine gewisse Nervösität?"
Mang: "Nein, absolut nicht, er freut sich einfach nur, dass es losgeht. Ich glaube, Nervosität kennt er nicht. Ich habe bei ihm jedenfalls noch nie welche festgestellt. Auch deshalb darf man auf lange Sicht einiges von ihm erwarten."