• 19.07.2009 10:42

  • von Maximilian Kroiss

Langstrecken-Sportler Marcel Schrötter

Der 16-jährige Marcel Schrötter war im 125er-Qualifying am Sachsenring quasi als Langstreckenpilot im Einsatz

(Motorsport-Total.com) - Mit der viertschnellsten Rundenzeit im 125er-Qualifikationstraining zum heutigen Motorrad Grand Prix von Deutschland war Marcel Schrötter die eigentliche Sensation an diesem Wochenende. Aber nicht nur sein Startplatz in der ersten Reihe sorgte für Bewunderung des Honda-Piloten. Der junge Mann aus Vilgertshofen-Pflugdorf im oberbayrischen Landkreis Landsberg am Lech fuhr während der 40-minütigen Session kein einziges Mal in seine Box. Mit insgesamt 23 Runden fuhr er auch die meisten Runden aller Piloten.

Titel-Bild zur News: Marcel Schrötter

Marcel Schrötter sorgte für die große Sensation: Startplatz in der ersten Reihe

"Bei solchen Bedingungen gibt es ja sowieso nicht sonderlich viel Abstimmungsarbeiten", erzählte der ehemalige Grand-Prix-Pilot Adi Stadler, der jetzt bei HRC als Betreuer für die Kundenteams fungiert. Als HRC-Mann hat er zusammen mit dem fünffachen Ex-Weltmeister Toni Mang und der Mechaniker-Legende Sepp Schlögl das Riesentalent Marcel Schrötter unter seine Fittiche genommen. "Wir haben Marcel einfach fahren lassen und auch keinen Boxenstopp angezeigt. Daher wussten wir auch nicht ob Marcel einmal reinkommen wird oder auch nicht", fuhr Stadler fort. "Unsere einzige Sorge war, da Marcel keinen Regenschutz übergezogen hatte, dass seine Lederkombi völlig durchnässt wird und dass es ihm deshalb nicht zu kalt wird. Denn allzu warm war es gestern ja nicht."#w1#

Noch am frühen Abend war in Schrötters Toni-Mang-Team nach der grandiosen Leistung des amtierenden 125er IDM-Meisters der Jubel groß. "Ich freue mich riesig über meinen Startplatz in der ersten Reihe", sagte dazu der Überraschungsmann selbst. "In den letzten fünf Runden habe ich ein richtig flottes Tempo fahren können. Die Rundenzeiten selbst waren auch sehr konstant und in der vorletzten Runde bin ich meine schnellste Zeit gefahren. Ich wusste, dass diese gut ist, aber dass es für die erste Reihe gereicht hat überraschte mich ein wenig."

Abschließend zeigte sich Schrötter dankbar, denn ohne seine Crew wäre dieses Ergebnis wohl nicht zustande gekommen, indem er meinte. "In erster Linie muss ich mich bei Sepp Schlögel und meinen Mechaniker bedanken, die mir ein perfekt abgestimmtes Motorrad aufgebaut hatten. Heute hat der Sepp einfach wieder sein immenses Wissen und all seine Erfahrung ausgespielt. Er weiß einfach was zu tun ist und bei solchen Verhältnissen brauche ich mich gar einzumischen. Da kann ich ihm blind vertrauen!"