• 12.06.2010 12:06

  • von Maximilian Kroiss

Eckl: Kann ohne Rennsport nicht leben

Nach dreijähriger Auszeit ist Harald Eckl als Team-Miteigentümer wieder in das Grand-Prix-Fahrerlager zurückgekehrt

(Motorsport-Total.com) - Harald Eckl kommt vom Rennsport-Virus nicht los. Nach der Trennung von Kawasaki, wo er von 2003 bis 2006 die Werkseinsätze des MotoGP-Teams leitete, war für ihn das Thema Motorrad-WM erst einmal abgehackt. Doch er verspürte bald wieder Lust. "Die Gründe liegen klar auf der Hand - Es ist die Liebe zum Rennsport", klärt der 53-Jährige über sein Comeback auf. "Nach 30 Jahren Rennsport kann man ohne nicht leben. Ich habe es drei Jahre lang probiert. Aber es geht nicht."

Titel-Bild zur News: Harald Eckl, Pol Espargaró

Harald Eckl will sich auch für den deutschen Nachwuchs engagieren

Der Kontakt zum Rennsport ist nie ganz abgerissen. Eckl war in dieser Zeit des Öfteren bei Rennen zu Besuch, wo auch wieder das Verlangen danach stieg. "Nach den drei Jahren habe ich mir gesagt: 'Wenn es eine Möglichkeit gibt, warum nicht?' Jedenfalls habe ich im vergangenen Jahr schon versucht Jonas Folger zu helfen. Mein jetziges Engagement wird sich aber auf die 125er-Klasse, maximal noch für die Moto2 beschränken. Das soll heißen, dass ich mir auf gar keinen Fall mehr dem Mega-Stress mit einem MotoGP-Team aussetzen will."#w1#

Die langjährige Bekanntschaft zu dem spanischen Tuenti-Derbi-Team war für sein Comeback letztendlich ausschlaggebend. "Jetzt hat sich eben die Gelegenheit ergeben, nachdem ich mit diesem Team bereits im vergangenen Jahr in Kontakt war. Ich kenne die Leute schon aus früheren Zeiten. Ich habe das Angebot bekommen mit einzusteigen. Das war für mich in Ordnung. Im Prinzip bin ich Team-Miteigentümer und meine Aufgabe ist es den technischen Bereich abzudecken. Hinzu kommt auch die Arbeit mit den Fahrern. Ich bringe auch meine Erfahrungen ein."

Die langjährigen Erfahrungen von Harald Eckl sollen vor allem für Zukunftsprojekte vorteilhaft sein. "Unser klar gestecktes Ziel für nächstes Jahr ist es, Pol Espargaró in die Moto2 zu bringen", sagt Eckl. "Ich denke dann wird meiner Aufgabe noch mehr Bedeutung zukommen." Ob dann das 125er-Team 2011 weitergeführt wird, hängt natürlich vom lieben Geld ab."


Fotos: MotoGP in Mugello


"Es ist ganz klar unser Bestreben, neben einem Moto2-Team auch in der 125er-Klasse an den Start zu gehen. Solange wir diese Struktur, das Know-How und all die technischen Erfahrungen bei den 125ern so verwenden können, wäre es Unsinn auszusteigen und alles brach liegen zu lassen. Ungeachtet der Tatsache wie die Zukunft der kleinen Klasse wirklich aussehen wird. Aber wie gesagt, Ziel ist es ein 125er-Team einzusetzen und eben auch einen Fahrer in der Moto2. Falls es vom Budget her reichen sollte, dann vielleicht sogar mit einem zweiten Moto2-Fahrer."

Für das 125er-Team möchte Eckl einen deutschsprachigen Fahrer einbringen. "Mein Plan sieht das jedenfalls so vor. Die Voraussetzungen müssen aber passen und auch die Ergebnisse. Viele deutsche Fahrer gibt es ja nicht am Markt. Daher ist Jonas Folger sicher einer der Kandidaten, die ich im Auge habe. Aber es ist nicht zwingend erforderlich einen deutschen Fahrer zu haben. Wenn es nicht geht, dann eben nicht. So gesehen muss man halt noch ein Jahr zuwarten. Aber unsere Idee basiert darauf, das Team multinational aufzubauen. Also mit einem Deutschen und einem Spanier."

Eckl hat der Ehrgeiz schon wieder voll gepackt. Mit seiner ganzen Energie arbeitet er bereits für die Saison 2011. "Ganz klar habe ich nach wie vor sehr gute Kontakte zu meinen Ex-Partnern", so der Neo-Team-Miteigentümer. "Diese werden wir dann auch für nächstes Jahr noch mehr aktivieren müssen. Aber auch ansonsten sind zum Teil Verhandlungen mit deutschen Sponsoren noch am Laufen oder werden erst aufgenommen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass man in Deutschland schon noch Sponsoren findet, die sich für Moto2 und auch für die 125er-Klasse interessieren."