Cortese und die schlechten Starts

Sandro Cortese belegte in Barcelona den achten Platz, dabei wäre mit einer besseren Startphase wieder viel mehr drin gewesen

(Motorsport-Total.com) - Nach den Wintertests ist eigentlich Sandro Cortese als deutscher Favorit in die neue 125er-Weltmeisterschaft gegangen, aber nach sieben von 18 Grands Prix liegt der Emmi-Caffè-Latte-Pilot mit 38 Punkten nur an zwölfter Stelle der Gesamtwertung. Markenkollege Stefan Bradl ist mit mehr als doppelt so vielen Zählern sensationell WM-Dritter.

Titel-Bild zur News: Sandro Cortese

Sandro Cortese ist schnell, verliert aber am Start meistens viel Boden

Corteses große Schwäche waren bisher die Starts, bei denen er meist weit zurückfiel. Das war auch am vergangenen Wochenende in Barcelona der Fall, als er zwischenzeitlich nur 19. war: "Wieder ein achter Platz und wieder hätte es mehr sein können", analysierte der Aprilia-Pilot. "Mein Start war eine Katastrophe, das muss ich zugeben. Ich bin sehr schlecht weggekommen."#w1#

"Dann habe ich mich gefangen und bin das ganze Rennen voll auf Angriff gefahren", meinte er weiter. "Als de Rosa gestürzt ist, kam er mir in die Quere und mein ganzes Motorrad hat gewackelt, deswegen musste ich von der Ideallinie runter. Schade, ich lag direkt hinter Stefan Bradl. Das Rennen hätte für mich noch drei, vier Runden länger sein können, dann wäre ganz sicher noch mehr rausgesprungen."

Doch klar ist auch: Solange Cortese in der Anfangsphase immer zurückfällt, wird der Zug an der Spitze meistens ohne ihn abfahren - und dann ist es in der leistungsschwachen 125er-Klasse ohne Windschatten fast unmöglich, wieder den Anschluss zu finden. Das weiß natürlich auch Teamchef Daniel Epp, der von seinem Schützling in dieser Hinsicht eine Steigerung erwartet.

"Um dann wieder soweit nach vorne zu fahren, braucht es eine gehörige Portion Kampfgeist. Die hat Sandro ganz klar an den Tag gelegt", sagte Epp in Barcelona. "Ich habe Respekt vor seiner Rennleistung, aber wir müssen ganz klar an den ersten Runden arbeiten. Wenn wir das hinkriegen, fährt Sandro regelmäßig in der Spitzengruppe, davon bin ich überzeugt!"