• 27.01.2008 18:25

Bradl überzeugte auf Anhieb

Die Tests in Jerez dienten der teaminternen Anpassung der zahlreichen neuen Komponenten bei Kiefer, doch Stefan Bradl nahm noch gleich gute Testzeiten mit

(Motorsport-Total.com) - Im südspanischen Jerez startete das Kiefer-Team in die neue Saison der 125ccm Weltmeisterschaft. Angeführt von den beiden Deutschen Stefan Bradl und Robin Lässer sowie dem Rumänen Robert Muresan fand diese Woche Donnerstag bis Samstag der erste Rollout des neu zusammengestellten Teams statt.

Titel-Bild zur News: Stefan Bradl

Stefan Bradl ist die Speespitze von Kiefer Racing in der 125er Klasse

Kiefer startet in dieser Saison mit neuem Hauptsponsor (Grizzly, Anm. d. Red.), in einer neuen Klasse der Motorradweltmeisterschaft und mit neuen Fahrern. Die klare Nummer eins im Team ist der 18-jährige Zahlinger Stefan Bradl, der Sohn des Ex-Vizeweltmeisters Helmut Bradl.#w1#

Kiefer erstmals mit drei Fahrern vertreten

Bradl rangiert schon alleine deshalb als klare Nummer eins, weil er der einzige Fahrer im Team ist, welcher auf ein sogenanntes Werksmotorrad vertrauen kann: Eine Aprilia RSA 125. Dieses Motorrad unterscheidet sich nicht nur technisch von den anderen, Werksfahrer kommen auch in den Genuss eines besonderen Supports direkt aus dem Werk.

Lässer aus dem Allgäu, ebenfalls 18 Jahre alt, ist der erste Fahrer, der aus dem eigenen Kiefer-Nachwuchsteam in der Internationalen Deutschen Meisterschaft IDM, in die Motorrad-WM aufgestiegen ist. Er war 2006 der jüngste deutsche Meister aller Zeiten in der Klasse bis 125ccm, konnte sich im vergangenen Jahr im Kiefer Junior Team beweisen und steht nun als permanenter Fahrer in der Weltmeisterschaft vor dem nächsten großen Schritt seiner Karriere.

Muresan aus Arad in Rumänien ist das "Küken" bei Kiefer. Der erst 16-Jährige konnte im vergangenen Jahr schon die ersten Erfahrungen in der WM sammeln. In buchstäblich letzter Minute konnte er dank des Hauptsponsors Grizzly Gas doch noch in das Team mit aufgenommen werden und startet wie auch Robin Lässer auf einer Aprilia RSW 125 mit 2008er Kit-Teilen.

Tests in Jerez gehören zur Eingewöhnung

Die 125ccm Klasse ist für das Kiefer-Team nicht ganz neu, war man doch 2005 schon erfolgreich in dieser Klasse mit einem Fahrer vertreten. Neu daran ist aber, dass man ab 2008 mit dem kompletten Team in der kleinsten Klasse gegen weit über 30 andere Fahrer aus aller Welt antritt. Zum ersten Mal hat man drei Fahrer in einem WM Team.

Vom 24.-26. Januar fand nun der erste Rollout für "Mensch und Maschine" statt. Ein zusätzlicher Fahrer im Team bedeutet mehr Personen zur technischen Betreuung, erweiterte Logistik und Anpassung neuer Arbeitsabläufe. Diese Dinge sowie die Eingewöhnung in die Technik der neuen Motorräder hatten für alle Teammitglieder drei Tage lang die höchste Priorität. Es ging in erster Linie nicht um die auf der Strecke absolut gefahrenen Zeiten, sondern mehr darum, herauszufinden, wie das Motorrad arbeitet, wie man eine gute Abstimmung findet und wie die neuen Teammitglieder miteinander harmonieren.

Ein Rennfahrer wäre aber kein Rennfahrer, würde er nicht doch ein wenig auf die Zeiten schauen. So hatten Bradl und Muresan nach drei Tagen ihre schnellsten jemals gefahrenen Runden auf diese Strecke auf den Asphalt gezaubert. Lässer erzielte ebenso hervorragende Zeiten, konnte aber seine bisher schnellste Runde in Jerez nicht verbessern.

Lässer noch in der "Sturm- und Drang-Phase"

Teammanager Stefan Kiefer zeigte sich von den Testresultaten sehr angetan: "Insgesamt waren das drei sehr aufschlussreiche Tage für uns. Wir sind damit sehr zufrieden und haben viel getestet und probiert. Die Mannschaft harmoniert spitzenmäßig, denn die neuen Leute im Team passen perfekt zu uns. Ich bin sehr überrascht wie reibungslos und ruhig alles funktioniert."

"Zu den Fahrern muss ich sagen: Stefan hat heute seine bisher schnellste Rundenzeit in Jerez gefahren, obwohl er noch einen kleinen Ausrutscher hatte, was auch vorkommen kann. Ich glaube Robin müssen wir noch ein wenig 'einbremsen'. Er ist im Moment noch etwas übermotiviert, wodurch er sich das eine oder andere mal selbst im Weg steht", so der Teammanager.

"Dies resultierte in den einen oder anderen Ausrutscher und er verbrachte dadurch viel Zeit in der Box, die ihm letztendlich auf der Strecke zum fahren fehlte. Mit Robert bin ich sehr zufrieden, er und sein Techniker Ralf Waldmann verstehen sich toll. Dies ist bestimmt mit einer der Gründe, warum auch er bei diesem Test seine bisher schnellste Runde überhaupt hier in Jerez gefahren ist", erklärte Teamboss Kiefer.