• 20.01.2011 18:57

  • von Maximilian Kroiss

125er-Klasse: Aus für Bartol-Projekt

Der österreichische Konstrukteur Harald Bartol muss sein ehrgeiziges Projekt für die allerletzte 125er-WM-Saison stilllegen

(Motorsport-Total.com) - Harald Bartol ist in der Grand-Prix-Szene als unermüdlich arbeitender und spitzfindiger Konstrukteur bekannt. Seine Vorliebe gilt der Weiterentwicklung von Zweitaktmotoren. Nach dem Ausstieg von KTM aus der 125er-WM mit Ende der Saison 2009 hat sich Bartol vom österreichischen Motorradhersteller getrennt. Mit Jahresbeginn 2010 begann er in Eigenregie mit der Entwicklung eines neuen 125er-Motorrades, das noch vor dem Entscheid der FIM, Dorna und IRTA, der die Zweitakter ab der Saison 2012 aus der WM verbannt, bereits erste Tests hinter sich hatte.

Titel-Bild zur News: Harald Bartol

Harald Bartol muss sein ehrgeiziges 125er-Projekt wieder einstampfen

Mittlerweile hat das Motorrad bereits drei Renneinsätze in der spanischen Meisterschaft hinter sich, wo der Engländer Danny Kent mit guten Trainingsleistungen für Aufsehen sorgte. Gleich im ersten Rennen in Albacete fuhr der hochtalentierte 17-Jährige als Siebter ins Ziel. Daraufhin klopften bei Bartol einige Interessenten wegen eines WM-Einsatzes in der allerletzten 125er-WM an.

"Ja, es bestand von mehreren Seiten ernsthaftes Interesse an meinem Motorrad", so Bartol. "Bis wenige Tage vor Weihnachten konkretisierte sich das Ganze, bis wir schließlich ein ganz seriöses Angebot bekommen haben. Jakub Kornfeil hätte das Motorrad in dieser Saison fahren sollen", so der Straßwalchener weiter.

"Den Einsatz wäre von CBC Corse abgewickelt worden. Die Verhandlungen waren schon sehr, sehr weit fortgeschritten. Eigentlich war alles schon unterschriftsreif, bis man mir am Dienstag überraschend absagte. Vielleicht war auch der Rückzug eines möglichen Namensgebers für das Projekt der Grund dafür, der wegen der kurzen Dauer von nur einer Saison auch sein Interesse zurückzog. "

Das Motorrad wandert somit in ein Museum, bevor es überhaupt auf sich aufmerksam machen konnte. "Wegen der knappen Zeitspanne bis zu den ersten offiziellen Tests Mitte Februar ist es sinnlos nach Alternativen zu suchen", meint Bartol. "Es würde sich alles mehr nicht ausgehen, wie zum Beispiel die Logistik auf die Beine zu stellen und auch die Bestellung und Herstellung der Ersatzteile. Das Motorrad kauft nun ein Bekannter, der es in seine Sammlung stellt."