So dramatisch war der Reichweiten-Nachteil von Ferrari in Bathurst

Platz vier hinter BMW und Mercedes: Ferrari hatte bei den 12h von Bathurst mit dem Spritverbrauch zu kämpfen - Das sagt Chaz Mostert

(Motorsport-Total.com) - Ein notwendiger Boxenstopp hat die 12h von Bathurst 2025 in Australien entschieden: BMW bezwang seine Konkurrenten mit einer risikoreichen, aber erfolgreichen Boxenstopp-Strategie. Während die WRT-Boliden keinen Tankstopp mehr einlegen mussten, kam der Arise-Ferrari von Chaz Mostert, Will Brown und Daniel Serra noch einmal für einen Splash-and-Dash an die Box. Damit landete das Team nur auf Platz vier.

Titel-Bild zur News: Corey Heim, Daniel Serra

Arise holte mit dem Ferrari Platz vier in Bathurst Zoom

Der #26 Ferrari führte das Rennen immer wieder an und lieferte sich mit den WRT-BMWs einen offenen Schlagabtausch. Als der 296 GT3 dann zum Ende des Rennens für einen Tankstopp an die Box geholt wurde, platzte der Traum vom Sieg. Es zogen nicht nur die BMWs des belgischen Teams an dem Ferrari vorbei, sondern auch der 75-Express-Mercedes, der auf Platz drei landete. Einzig die BMWs und der Mercedes schafften die Reichweite im entscheidenden Stint.

Gegenüber Speedcafe erklärt Mostert, warum es für das Arise-Team nicht für den Sieg gereicht hat. Letztlich hat der Spritverbrauch den Unterschied gemacht: "Am Ende hat das Fassungsvermögen des Tanks oder das Sprit sparen nicht ausgereicht. Wir haben im Rennen erkannt, dass wir ungefähr drei Runden pro Stint verlieren, wenn wir dieselbe Pace wie die anderen Autos an der Spitze fahren. Aufgrund des Safety-Cars waren wir dann auf der gleichen Strategie unterwegs."

Der Arise-Ferrari hatte über die gesamte Renndistanz das Tempo, um an der Spitze mitzukämpfen - besonders, wenn Chaz Mostert am Steuer saß. Vor allem in den ersten 60 Minuten setzte der Australier ein Ausrufezeichen und fuhr einen beeindruckenden Stint, den er im weiteren Rennverlauf jedoch nicht mehr wiederholen konnte. Experten sind sich einig: Die kühlen Bedingungen zu Beginn spielten dem Ferrari in die Karten und sorgten für optimalen Grip auf dem Mount Panorama Circuit.

Doch letztlich wurde dem Team nicht die Pace, sondern die fehlende Reichweite zum Verhängnis. Bereits 84 Minuten vor Rennende musste Arise zum letzten regulären Boxenstopp kommen - in der Hoffnung auf eine spätere Gelbphase, die jedoch ausblieb. So blieb dem Team nichts anderes übrig, als den Ferrari 24 Minuten vor Schluss noch einmal für einen kurzen Stopp an die Box zu holen, während die Konkurrenz weiterfahren konnte.

Laut Mostert hätte Arise auf Platz drei landen können, hätte das Team den Ferrari zur selben Zeit an die Box geholt wie 75 Express ihren Mercedes-AMG GT3. "Wir sind aber bei den Führenden gewesen, um die Track-Position zu bekommen", so Mostert weiter. "Das war wie eine Hail-Mary für uns, denn wir wollten so weit wie es nur geht kommen und wir hofften auf ein Safety-Car." Eine Hail-Mary ist ein Football-Begriff: Der Quarterback versucht in der Schlussphase eines Spiels mit einem weiten Verzweiflungswurf noch die nötigen Punkte für den Sieg zu holen.

Die rettende Gelbphase kam aber nicht, weshalb der Ferrari noch einmal zum Tanken an die Box kommen musste, während die WRT-BMWs weiterfuhren. Die Sieger waren aber auf Messers Schneide unterwegs, denn einerseits musste der Sprit reichen, andererseits musste das Team den Spritverbrauch managen, der per technisches Reglement vorgeschrieben ist.

Für Arise war es trotzdem ein erfolgreiches Wochenende: Moster, Brown und Serra landeten in der Pro-Wertung auf Rang vier, das Schwesterauto gewann mit Jaxon Evans, Brad Schumacher, Elliott Schutte und Alession Rovera die Pro-Am-Klasse. Zudem war es der erste Auftritt des Teams bei den 12h von Bathurst, was Mostert als "großes Rennen" für den Rennstall bezeichnet.

Außerdem vergleicht er das Debütantenteam mit der erfahrenen Truppe von WRT: "Schaut man sich den Rennstall und ihre Erfahrungen in Langstrecken an, dann können wir stolz sein auf Platz vier, die Pace und die Kämpfe, die wir mit ihnen hatten. Wir haben in der Pro-Am gewonnen, das ist sehr cool. Wir haben viele Fans gesehen, die das Rennen mit roten Shirts genossen und uns unterstützt haben. Das war für das Team etwas Besonderes."

Mostert, der hauptsächlich in der australischen Supercars-Serie fährt, hatte sichtlich Spaß am Langstrecken-Klassiker auf dem Mount Panorama in Down-Under. "Ich würde das Rennen gerne eines Tages gewinnen", sagt er. "Je älter ich werde, desto unsicherer fühlt sich es an, wenn die Autos über die Spitze donnern. Hoffentlich sind wir in zwölf Monaten wieder dabei."

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