• 24.09.2009 20:01

  • von Stefan Ziegler

Zanardi: Ein Traum wird wahr

Einst träumte Alessandro Zanardi in Imola von einer großen Rennkarriere, knapp 30 Jahre später ist der Italiener einer der Allergrößten seiner Zunft

(Motorsport-Total.com) - Im Autodromo Enzo e Dino Ferrari sieht ein kleiner Junge zum ersten Mal einen roten Ferrari an sich vorbeisausen, nur wenige Jahre später wird Alessandro Zanardi selbst in der Formel 1 vorstellig: Der italienische Rennfahrer ging seinen Weg durch die Nachwuchsklassen, fuhr für Lotus, Minardi und Jordan, ehe er sich in der ChampCar-Serie der Vereinigten Staaten einen Namen machte.

Titel-Bild zur News: Alessandro Zanardi

Alessandro Zanardi da Castel Maggiore - so heißt auch seine Autobiographie...

Nach zwei Titeln wagte der heute 42-Jährige noch einmal einen Anlauf in der Formel 1 und reiste 1999 als Williams-Pilot um den Rennglobus - um wenig später doch wieder bei den ChampCars anzudocken. 2001 überlebte Zanardi einen Horrorunfall auf dem Lausitzring nur knapp, ließ sich aber auch davon nicht entmutigen und startete in der Tourenwagen-WM eine zweite Rennkarriere.#w1#

Am vergangenen Wochenende gastierte die WTCC einmal mehr in Imola - dem Ort, wo für den italienischen Tausendsassa vor über 30 Jahren alles begann. Am Rande des Rennwochenendes bei Bologna erinnert sich Zanardi an das Schlüsselerlebnis, dem er seine große Laufbahn zu verdanken hat und an den unvergleichlichen Sound eines Ferrari-Boliden in der Rivazza-Passage von Imola.

"Ich war ein Knirps von gerade einmal zehn Jahren, als mein Onkel Paolo uns einen Besuch abstattete", so Zanardi rückblickend. "Er blieb nicht lange, weil er in Eile war. Er musste zum Santerno-Circuit, weil er dort als freiwilliger Streckenposten tätig war. Er küsste meine Mutter zum Abschied, gab meinem Vater einen Klaps auf den Rücken und stand kurz davor, auch mir auf Wiedersehen zu sagen."


Fotos: Alessandro Zanardi, WTCC in Imola


In Imola nimmt alles seinen Anfang

"Doch dann gab es schlagartig einen Programmwechsel: 'Sandrino', fragte er mich, 'willst du mit mir kommen? Du musst aber hinter den Leitplanken bleiben und unbedingt brav sein!' Ich schaute hinüber zu meinem Vater und suchte seine Zustimmung - zehn Sekunden später hatte ich meine Schuhe an und begab mich mit meinem Wohltäter auf die Reise", berichtet der BMW Team Italy-Spain Fahrer.

"Mein Traum begann also hinter der Streckenbegrenzung der Rivazza-Kurve", meint der 42-Jährige, gibt allerdings zu bedenken: "Im Laufe der Zeit hat sich der Traum meiner Kindheit verändert, wurde letztendlich aber doch wahr und mündete in einer erfolgreichen Karriere, die ihre letzte Zielflagge noch nicht gesehen hat", hält der inzwischen vierfache Rennsieger in der Tourenwagen-WM fest.

"Ich mag nun zwar nicht mehr denselben Enthusiasmus der ersten Jahre an den Tag legen, doch wenn ich ein Wochenende wie das vergangene erlebe, dann kommen all die Energie und das Sehnen zurück. Dann sage ich mir, dass es die Sache wert ist, weiterzumachen", sagt Zanardi. "Und selbst wenn das ein wenig arrogant klingen mag, aber ich glaube, das habe ich auch verdient."

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