• 22.07.2009 10:09

  • von Stefan Ziegler

Zanardi: "Ein sinnloser und entsetzlicher Unfall"

BMW Pilot Alessandro Zanardi bringt nach dem tödlichen Unfall von Henry Surtees in Brands Hatch seine Bestürzung zum Ausdruck

(Motorsport-Total.com) - Die Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) bot beim Gastspiel in Großbritannien wieder einmal tollen Motorsport, doch das Wochenende in Brands Hatch wurde von einem schrecklichen Unfall überschattet. Der 18-jährige Formel-2-Fahrer Henry Surtees erlag am Sonntagabend seinen schweren Verletzungen, die er sich bei einem Zwischenfall zugezogen hatte. Das abgerissene Rad eines Rivalen traf den jungen Briten am Kopf und nahm dem Sohn von Ex-Weltmeister John das Leben.

Titel-Bild zur News: Henry Surtees

Henry Surtees starb am Sonntag an den Folgen seiner schweren Verletzungen

Wie viele andere Persönlichkeiten aus der Welt des Rennsports, so nahm auch BMW Team Italy-Spain Pilot Alessandro Zanardi auf seiner Homepage Stellung zu diesen Ereignissen. Der italienische Rennfahrer war 2001 dem Tod nur knapp entkommen, nachdem er auf dem Lausitzring einen regelrechten Horrorunfall erlebte, der ihn beide Beine kosten sollte. Dem Motorsport ist Zanardi aber treu geblieben und so wurde er in Brands Hatch Zeuge einer Tragödie.#w1#

"Eigentlich gibt es nicht sehr viel zu sagen über ein Rennen, in dem ich einmal mehr getroffen wurde. Aber das erscheint bloß als lächerliche Kleinigkeit im Vergleich zu dem schrecklichen Ereignis, das sich in einem der Rahmenrennen in unserer Meisterschaft zugetragen hat", schrieb der 42-Jährige auf seiner Webseite. "Während des Sonntagsrennens der Formel 2 hat Henry Surtees, der Sohn des großartigen John, sein Leben verloren. Es war ein sinnloser und auch entsetzlicher Unfall."

"Das Rad eines Konkurrenten, welches sich nach einem Mauerkontakt selbstständig gemacht hatte, flog zurück auf die Strecke und genau auf den Wagen von Henry zu. Der Reifen traf ihn mit teuflischer Genauigkeit am Kopf. Ich möchte dem Unfallhergang oder der Karriere dieses 18-jährigen Jungen nichts hinzufügen. Ich habe ihn nicht gekannt und es ist auch nicht meine Verpflichtung, darüber zu berichten. Wenn ein 18-Jähriger sein Leben verliert, dann ist das immer untragbar."

"Als Mensch, der diesen Sport schon immer geliebt und leidenschaftlich gelebt hat, bin ich sehr aufgebracht darüber, dass das Schicksal den Sohn eines Mannes getroffen hat, der während seines Lebens und durch seine sportlichen Taten dem Pech immer so geschickt ausgewichen ist. John hat in den Jahren Siege und Erfolge gefeiert, als die Rennen noch unheimlich gefährlich und eine große Herausforderung für Menschen waren, die oftmals nicht lange genug gelebt haben, um davon zu erzählen."

"Irgendjemand wird nun sicherlich die dem Motorsport eigene Gefahr ansprechen, über die technischen Gründe für diesen Unfall reden und wie man ihn hätte vermeiden können - und vielleicht wird dieser jemand das auf eine vollkommen ungerechtfertigte Art und Weise tun. Ausgerechnet in der von Max Mosley - der trotz der jüngsten Kontroversen um seine Person eine Menge für die Sicherheit getan hat - ins Leben gerufenen Rennserie, waren Halteseile für die Räder nicht vorgeschrieben."

"Und das obwohl er selbst dazu beigetragen hat, diese Dinge als Sicherheitsmethode einzuführen, was mittlerweile in vielen Rennwagen zur Standardausrüstung zählt. Abgesehen von diesen und anderen Überlegungen, die jemand zur richtigen Zeit anstellen wird, verbleibt natürlich eine große Trauer über den Verlust eines jungen Lebens. Ich teile diese Gefühle und denke, dass es nicht richtig wäre, etwas anderes anzufügen, als seelischen Beistand für die Familie Surtees in diesem so schrecklichen Moment."

Weitere Informationen zur Tragödie von Brands Hatch finden Sie in unserer Rubrik Formelsport.

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