• 15.02.2012 17:57

  • von Stefan Ziegler

Testfahrten in Spanien: Ford und SEAT mit Fortschritten

Bei den Wintertests der WTCC setzten sich dieser Tage vor allem der Ford Focus und der SEAT Leon in Szene - Mehrere Debütanten hinter dem Lenkrad

(Motorsport-Total.com) - Fahrer und Teams der WTCC kehren allmählich aus dem Winterschlaf zurück: In Spanien bereiten sich die Rennställe derzeit intensiv auf den bevorstehenden Saisonbeginn vor - zuletzt auf dem Circuit Ricardo Tormo von Valencia. Dort hatte Chevrolet seine Testarbeit bereits eine Woche zuvor erfolgreich beschlossen, nun zog die Konkurrenz nach. Dabei gab es gleich mehrere Premieren.

Titel-Bild zur News: Jordi Gene

Der modifizierte SEAT Leon fuhr in Valencia noch mit komplett weißer Lackierung

Der Lukoil-Rennstall schickte beispielsweise erstmals seine beiden Stammpiloten Gabriele Tarquini und Aleksei Dudukalo auf die Strecke. Das italienisch-russische Gespann beschäftigte sich mit dem modifizierten SEAT Leon, den Jordi Gene bereits in der Vorwoche ausgiebig getestet hatte. Der Schwerpunkt dabei war natürlich der neu entwickelte 1,6-Liter-Turbomotor aus dem Hause SEAT.

Mit diesem Aggregat machte sich in Valencia auch Tiago Monteiro vertraut. Der bisherige Sunred-Pilot war auf Einladung der spanischen Mannschaft vor Ort, obwohl sein neuer Rennvertrag für 2012 noch nicht in trockenen Tüchern ist. "Der Einladung kam ich aber sehr gerne nach", meint Monteiro. "Wir hatten einen guten Test, von dem alle Beteiligten profitierten. Ich legte etwa 40 Runden zurück."

ROAL testet mit Coronel und Cerqui

"Dabei kam ich auf sehr konkurrenzfähige Zeiten", berichtet der langjährige WTCC-Fahrer und merkt an: "Das Auto erbringt eine klasse Leistung und hat sich seit dem letzten Rennen 2011 wesentlich verbessert. Alle Veränderungen, die wir ausprobierten, erwiesen sich positiv für Leistung und Zuverlässigkeit." Und auch bei sich selbst macht Monteiro nach dem Test eine Verbesserung aus.

"Drei Monate abseits der Rennstrecke waren sehr lang. Diese Testfahrten waren prima für mich", sagt der Portugiese. "So konnte ich wieder in meinen Rhythmus finden. Es war ein wichtiger erster Schritt in die neue Saison." Zu einem ähnlichen Schluss kam Tom Coronel (ROAL). Der Niederländer war mit seinem Team ebenfalls erstmals 2012 auf der Strecke, hatte aber umgehend ein gutes Gefühl.

Alberto Cerqui

Alberto Cerqui bei den ersten Metern in seinem neuen WTCC-Dienstfahrzeug Zoom

"Schön, dass ich wieder mit meinem Spielzeug spielen kann. Ich liebe mein Büro für 2012 und bin sehr zufrieden mit dem Team. In diesem Jahr attackieren wir", meint Coronel. Sein Teamchef Roberto Ravaglia pflichtet dem BMW-Piloten bei: "Das haben wir gebraucht, um aus dem Winterschlaf aufzuwachen." Vor allem, weil WTCC-Neuling Alberto Cerqui jeden Probemeter gebrauchen kann.

Ford reist von Valencia via Guadix nach Estoril

"Es war wichtig für Alberto, zum ersten Mal einen ordentlichen Test in einem WTCC-Fahrzeug zu absolvieren", bestätigt Ravaglia. Der junge Italiener hinterließ einen guten Eindruck bei seinem Teamchef: "Er schlug sich sehr gut und zeigte ein gutes Potenzial. Ich bin zuversichtlich, dass er schon vom ersten Rennen an seine Leistung abrufen wird", hält Ravaglia nach den Testfahrten fest.

Das umfangreichste Programm stemmt dieser Tage vermutlich der britische Arena-Rennstall. In der Vorwoche hatte die Mannschaft den neuen Ford Focus noch an der Seite von Chevrolet in Valencia ausprobiert, nun war das Team in Guadix unterwegs. "Drei Testtage liegen hinter uns", berichtet Tom Chilton und fügt hinzu: "Uns gelingen selbst bei kühlen Bedingungen gute Fortschritte mit dem Auto."

Robert Huff

Chevrolet - hier Rob Huff - hat die Tests bereits seit einer Woche abgeschlossen Zoom

"Ich freue mich schon auf Estoril in der kommenden Woche. Dann werde ich wieder mit meinem neuen Mädchen unterwegs sein", sagt der WTCC-Debütant. Freundin Elle sieht dies allerdings nicht ganz so entspannt und schreibt auf Twitter: "Mein Freund verbringt den Valentinstag in einem warmen Land - und mit der anderen Liebe seines Lebens, dem Ford Focus für die Tourenwagen-WM..."