• 18.07.2010 20:01

  • von Stefan Ziegler

Priaulx: "Ein hartes Wochenende"

BMW Fahrer Andy Priaulx über seinen Sieg im zweiten Rennen von Brands Hatch und die speziellen Umstände beim sechsten WM-Event der Rennsaison

(Motorsport-Total.com) - Brands Hatch war für Andy Priaulx eine Veranstaltung mit vielen Höhen und Tiefen, doch der frühere Weltmeister konnte alle Hindernisse überwinden und erneut zum Sieg fahren. Nach einer schwierigen Qualifikation und einem kniffligen ersten Rennen steuerte Priaulx seinen BMW 320si im zweiten Lauf von Brands Hatch zum Sieg und durfte sich wieder viele wichtige WM-Punkte gutschreiben lassen. In der Pressekonferenz nimmt der britische Rennfahrer Stellung zu seinem tollen Heimerfolg.

Titel-Bild zur News: Andy Priaulx

Die Erleichterung war Andy Priaulx auf dem Podium von Brands Hatch anzusehen

Frage: "Andy, am Ende dieses schwierigen Wochenendes steht ein weiterer Rennerfolg für dich. Die Briten hatten das zweite Rennen vollkommen im Griff..."
Andy Priaulx: "Das stimmt. Frankreich und Italien sind allerdings momentan die beiden Nationen, welche den Ton angeben. Yvan und Gabriele sind einfach immer vorne mit dabei. Wir hatten ein hartes Wochenende. Wir haben unser Glück versucht und wollten eine andere Autoversion an den Start bringen."#w1#

"Wir wären sicherlich recht konkurrenzfähig damit gewesen, doch es hat halt nicht geklappt. So mussten wir unseren Stolz herunterschlucken und kräftig schuften. Erschwerend kam dann noch hinzu, dass ich zehn Startplätze nach hinten versetzt wurde. Das war freilich alles andere als optimal. Es lief also einiges gegen uns, doch das ließ mich an diesem Wochenende kalt."


Fotos: Andy Priaulx, WTCC in Brands Hatch


"Ich habe mir deswegen keine großen Sorgen gemacht. Ich freue mich außerordentlich darüber, dieses tolle Resultat eingefahren und bereits meinen vierten Saisonsieg erzielt zu haben. Okay - das habe ich dem achten Rang aus Lauf eins zu verdanken, aber immerhin kam ich von Position 16. Ich habe mich nicht zurückfallen lassen, um diesen achten Platz zu erreichen."

Priaulx: Der Versuch war es wert

Frage: "Meinst du, ihr wärt mit dem anderen Automodell noch besser gewesen? In den Rennen war eure Geschwindigkeit doch auch so ziemlich gut..."
Priaulx: "Das stimmt. In den Rennen sind wir wirklich konkurrenzfähig - solange wir nicht attackieren oder verteidigen müssen. Wenn du nur einmal von der Linie abkommst, verlierst du gleich an Schwung."

"Jungs wie Gabriele wissen sich durchaus zur Wehr zu setzen." Andy Priaulx

"Jungs wie Gabriele wissen sich durchaus zur Wehr zu setzen und haben noch dazu sehr viel Power zur Verfügung. Das macht auf eine Runde schon sehr viel aus. Das leichtere Fahrzeug hätte uns meiner Meinung nach wieder in den Titelkampf zurückgebracht. Für die Rennserie wäre das natürlich klasse gewesen. Aber so ist nun einmal das Regelwerk."

"Wir haben es probiert und ich bin BMW und meinem Team sehr dankbar dafür, dass sie es versucht haben. In den zwei Wochen haben sie sich wirklich schwer darum bemüht. Insgesamt muss ich sagen: Das Ergebnis ist spitze, denn ich bin ja auch noch dritter in der Gesamtwertung."

"Als nächstes stehen einige Strecken auf unserem Programm, die uns etwas mehr in die Karten spielen dürften. Ich denke, es wird schwierig werden, unsere Konkurrenten in diesem Jahr zu schlagen. Wir sind aber durchaus ehrgeizige Rivalen und würden den Kampf gerne bis Macao offen halten."

Farfus mit Fehlern, Priaulx profitiert

Frage: "Nachdem du dir die Pole-Position für das zweite Rennen gesichert hattest, hatte man damit gerechnet, dich in Lauf zwei in Führung zu sehen. Hat es dich überrascht, dass Augusto dich beim Start überholen konnte?"
Priaulx: "Auf meiner Startposition gingen einige Regentropfen nieder - und zwar nur dort. Ich hatte also deutlich weniger Traktion als alle anderen (lacht; Anm. d. Red.)."

"Ich musste zurückstecken, denn sonst wären wir beide im Kiesbett gelandet." Andy Priaulx

"Augusto hatte ganz einfach einen guten Start. In Paddock Hill war ich auf der Innenseite und er ließ mir nicht allzu viel Platz. Ich musste zurückstecken, denn sonst wären wir beide im Kiesbett gelandet. Und das wollen wir ja nicht. Ich folgte ihm einige Runden lang, war aber deutlich schneller als er. Er kam hin und wieder von der Linie ab und beging schließlich einen Fehler."

"Ich stach in die Lücke, zog mich aber erneut zurück. Bei Druids ließ ich mir meine Chance nicht entgehen. Leider kollidierte Augusto anschließend mit Alain, was ihn einige Punkte gekostet haben dürfte. Das war etwas enttäuschend, doch insgesamt war es ein großartiges Wochenende. Wir kamen aus dem Hinterfeld und fuhren ganz nach vorne. Damit bin ich sehr zufrieden."