• 11.12.2008 18:09

  • von Stefan Ziegler

Der Saisonrückblick - Teil 6: Team Germany verpasst den Titel

Im sechsten Teil des Jahresrückblicks beleuchtet 'Motorsport-Total.com' die Saison des BMW Teams Germany um Augusto Farfus und Jörg Müller

(Motorsport-Total.com) - Als Mitfavoriten auf den Titel waren die beiden BMW Team Germany Piloten Augusto Farfus und Jörg Müller in die Saison gestartet, doch mehr als die Ränge sechs und sieben war nicht drin für das Duo. Die Spitzenpositionen der Tourenwagen-Weltmeisterschaft WTCC 2008 machten zumeist andere unter sich aus, Farfus und Müller brachten es im Jahresverlauf aber immerhin auf drei Siege und acht Podestplatzierungen - den WM-Titel verpasste das BMW Team Germany.

Titel-Bild zur News: Augusto Farfus und Jörg Müller

Diese Perspektive boten Augusto Farfus und Jörg Müller 2008 nicht immer...

2008 sollten die Münchener erstmals seit der Wiederbelebung der Tourenwagen-WM 2005 nicht die Hauptrolle in der Gesamtwertung spielen. Die spanische Konkurrenz von SEAT erwies sich über das gesamte Jahr hinweg als zu stark, sodass BMW zumeist nur die zweite - oder zuweilen hinter Chevrolet auch nur dritte - Geige spielte. Hinzu kamen eigene Fehler und Ausrutscher, weshalb Farfus und Müller zusätzlich an Boden verloren.#w1#

Bestes Rennwochenende 2008: Okayama

Bei vier Ausfällen holte Farfus in 24 Meisterschaftsläufen sechs Mal keine Punkte, Teamkollege Müller brachte es im gleichen Zeitraum sogar auf zehn Rennen ohne Zähler - zu viele, wenn man ein Wörtchen um die Titelvergabe in der WTCC mitreden will. Interessant dabei: Holte einer der BMW Team Germany Piloten einen Rennsieg, so schrieb der jeweils andere einen "Nuller" - nur in Okayama waren beide richtig gut unterwegs.

Jörg Müller und Augusto Farfus

Spitzenduo: In Okayama belegte das BMW Team Germany die erste Startreihe Zoom

Gleichwohl stellt das japanische Rennwochenende auch ein Sinnbild für die Saison des Rennstalls dar: Während Müller in Lauf eins den Sieg knapp verpasste, scheiterte Farfus im zweiten Rennen auf dem 'Okayama International Circuit' denkbar knapp am späteren Sieger Tom Coronel. Gewonnen hat in Japan also weder Müller noch Farfus, dennoch war der Auftritt in Fernost mit insgesamt 19 WM-Punkten der ertragreichste 2008.

Im Kontrast dazu stehen unter anderem die Auftritte der WTCC in Mexiko und Italien: In Puebla machte das BMW Team Germany überhaupt keinen Stich, in Monza sammelte Farfus in Lauf zwei das Ehrenpünktchen - nachdem er im ersten Rennen im Königlichen Park die Zielflagge nicht gesehen hatte. Überhaupt machte der Brasilianer beim Aufholen eine gute Figur, war dazu freilich aber viel zu oft gezwungen.

Farfus und Müller nur bedingt zufrieden

"Ich hatte einige Unfälle und - ich sage das nur ungern - Pech", sagte Farfus rückblickend gegenüber 'Motorsport-Total.com'. So auch in Brands Hatch, als er von der Pole-Position kommend schon in Runde eins abgeräumt wurde. Von ganz hinten raste der 25-Jährige in Lauf zwei auf Position sechs nach vorne - eine wahrhaft herausragende Leistung. An Speed mangelte es Farfus also keineswegs, wie auch seine drei ersten Startplätze verdeutlichen.

Augusto Farfus

Manchmal hatten die Mechaniker viel zu tun - Augusto Farfus in Brands Hatch Zoom

"Manchmal konnten wir unsere Pace nicht in Resultate umsetzen. Dafür habe ich eigentlich keine Erklärung", resümierte Farfus, dessen Fazit zur Saison 2008 relativ kurz ausfiel. "Wir müssen uns Gedanken darüber machen, weshalb es so gekommen ist und wie wir diese Probleme lösen können." Auch Müller gab sich nach dem bescheidenen Jahr einsilbig: "Jetzt ziehen wir einen Strich unter diese Saison und sammeln neue Kräfte."

"Wir haben wohl allesamt einen guten Job gemacht - mehr war aber wohl in diesem Jahr nicht möglich", fuhr Müller fort und verwies auf die mitunter dominierende SEAT-Konkurrenz. Teammanager Charly Lamm schloss sich der Einschätzung seiner Piloten an: "Natürlich hätten wir uns gewünscht, selbst länger ein Wort um den Titel mitreden zu können - aber es hat in diesem Jahr einfach nicht gepasst."

Fehlende Konstanz bringt BMW Team Germany um WM-Punkte

"Unsere sehr guten Trainingsleistungen konnten wir in den Rennen insgesamt einfach zu selten in zählbare Resultate und entsprechende WTCC-Punke umsetzen", meinte der Deutsche und sprach seiner Truppe dennoch ein großes Lob aus: "Bedanken möchte ich mich beim gesamten Team, die über die Saison sehr hart gearbeitet und nach Rückschlägen unermüdlich weitergekämpft hat" - und Stolpersteine gab es 2008 freilich einige.

Charly Lamm

Teammanager Charly Lamm kam 2008 das ein oder andere Mal ins Grübeln Zoom

"Es ist tatsächlich so, dass wir rückblickend sagen: 'Mensch, da hätten bessere Ergebnisse kommen können.' Leider gab es in den Rennen immer wieder einige Zwischenfälle, die schließlich dazu geführt haben, dass wir einige 'Nuller' geschrieben haben und die nötigen Punkte einfach nicht holen konnten", sagte Lamm gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Aber aus solchen Dingen muss man letztendlich auch lernen."

So muss das BMW Team Germany 2008 eine gemischte Bilanz ziehen. Hie und da hat man einen ausgezeichneten Eindruck hinterlassen, doch mangelte es in der abgelaufenen Saison hauptsächlich an der nötigen Konstanz. Diese will BMW 2009 demonstrieren, bleiben die Münchener der WTCC doch auch im kommenden Jahr treu. Wer allerdings die 320si pilotieren wird, steht noch nicht fest. Farfus und Müller dürften aber gute Karten haben...

Kurzstatistik 2008: BMW Team Germany

- 3 Siege (Pau, Brands Hatch, Oschersleben)
- 8 Podien (Curitiba, Pau, Brünn, Brands Hatch, Oschersleben, Imola, Okayama)
- 123 WM-Punkte, 6. und 7. in der Fahrerwertung
- 3 Pole-Positions (Pau, Brands Hatch, Okayama)
- 8 schnellste Rennrunden
- 93 Führungsrunden

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