Menu: "Die beiden anderen sind nicht schneller als ich"

(Motorsport-Total.com) - Während sich seine Teamkollegen in Macao um den WM-Titel stritten, musste sich Alain Menu ohne Chance auf die Spitzenposition mit dem dritten Rang im Klassement zufriedengeben. Auch teamintern war der Schweizer im vergangenen Jahr gelegentlich nur dritte Kraft, obwohl auch er einige Rennen für sich entschied. 2012 möchte Menu all dies erfolgreich hinter sich lassen und neu durchstarten. Im Interview spricht der langjährige Chevrolet-Fahrer über seinen großen Wunsch, den Titelgewinn.

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Alain Menu feierte seinen ersten Sieg in diesem Jahr in Valencia sehr ausgelassen

Frage: "Alain, du hattest im vergangenen Jahr eine sehr interessante Saison - und deine bisher beste in der WTCC. Du wurdest WM-Dritter..."
Alain Menu: "Das stimmt, doch die Statistiken sind mir da eigentlich egal. 2011 war ich der dritte der drei Chevrolet-Fahrer. Dieses Ergebnis ist nicht gerade so prickelnd."

"Mit meiner fahrerischen Leistung bin ich aber zufrieden. Ich fuhr gut und machte nur wenige Fehler. Ich hatte manchmal nur etwas Pech. So war es halt. Es hätte genauso gut auch anders laufen können. Hoffentlich ist das in diesem Jahr der Fall."

Frage: "Wie lautet dein Plan für die Saison 2012?"
Menu: "Der Plan ist, zu versuchen, den WM-Titel einzufahren. Das war aber auch schon 2011 der Plan. Wir werden sehen. Wenn ich eine problemlose Saison erwische, gibt es keinen Grund, warum ich nicht genauso schnell sein sollte wie meine zwei Chevrolet-Teamkollegen. Ich spreche da nur von meinen Stallgefährten, denn über das Jahr gesehen, sollten wir einen Vorteil haben."

"Das lese ich aus der Gewichtssituation heraus. Die beiden anderen sind jedenfalls nicht schneller als ich. Wenn ich nur nicht immer so viel Pech hätte. Andererseits muss ich sagen: Yvan hätte im vergangenen Jahr trotzdem besser abgeschnitten als ich. Ich habe einmal geschaut, was gewesen wäre, wenn."

Frage: "Ehrlich? Du hast dir diese Mühe also gemacht?"
Menu: "Ja, klar. Das ist doch normal. Es gab diesen Ausfall in Monza, den Zwischenfall in Budapest und dergleichen. Ich habe es realistisch betrachtet. Und am Ende hätte ich trotzdem zehn Punkte weniger gehabt als."

"Irgendetwas in dieser Region. Es kann aber schnell ganz anders aussehen, wenn du wirklich um den Titel kämpfst. Der Druck ist dann ein anderer - und nicht mehr nur auf einem Fahrer, sondern auf zweien. Es ist einfach anders."

Frage: "Wirst du in diesem Jahr etwas anders machen?"
Menu: "Nein, gar nichts."

Frage: "Neu ist aber, dass du einen anderen Ingenieur hast..."
Menu: "Ja. Das war nicht nur meine Entscheidung. Es muss aber nichts Schlechtes sein, ganz im Gegenteil. Damit kommt etwas frischen Wind herein. Ich finde das gut."

"Ich selbst sehe für mich aber nicht, was ich verändern könnte. Am wichtigsten ist, ein konkurrenzfähiges Paket zu haben - und das haben wir. Jetzt geht es darum, konzentriert zu bleiben. Dann ist alles möglich. Alles Weitere sehen wir am Ende der Saison."