Neuer TV-Deal für die Rallye-WM

Die Übertragung der Rallye-WM scheint durch die Europäische Rundfunkunion gesichert, für 2013 stehen einige Traditionsveranstaltungen auf der Kippe

(Motorsport-Total.com) - Die Ungewissheit über die TV-Übertragung hat offensichtlich ein Ende. Nach einem Treffen in Paris ergab sich, dass die Europäische Rundfunkunion (EBU) die Berichterstattung der restlichen Rallyes übernimmt. Damit ist eine Ausstrahlung der Saison 2012 gesichert. Darüber hinaus wird ein Langzeitvertrag angestrebt.

Titel-Bild zur News: Jean Todt

Jean Todts Pläne für die Zukunft der Rallye-WM sind ins Wanken geraten

Eine unbekannte Quelle verrät den Kollegen von 'Autosport': "Das sieht nach einem Schritt nach vorn aus. Eine TV-Übertragung ist für die Rallye-WM lebenswichtig. Deswegen müssen wir das sicherstellen. Die EBU wird einige der eigenen Leute zu den Rallyes schicken und auf ein paar lokale vertrauen."

TV-Übertragung von enormer Bedeutung

Die Veranstalter haben zudem zugestimmt, die TV-Rechte nicht durch individuelle Verträge zu verteilen. Damit konnte man umgehen, dass sich jeder Veranstalter um die Übertragung seiner Veranstaltung kümmert.

"Wir sind sehr froh darüber, dass sich die Situation verbessert hat, seitdem die FIA die Zügel an sich genommen hat", lobt Peter Johnston, der Vorsitzende der Rallye Neuseeland. "Durch ihre Zusammenarbeiten mit den TV-Stationen, den Einrichtungen und den Vertrieben können wir zuversichtlich sein, dass die Saison 2012 die gewohnt hohen Standards erfüllen wird."

Sebastien Loeb

Welchen Weg die Rallye-WM in Zukunft geht, entscheidet sich im Mai Zoom

Die TV-Übertragung ist besonders für die Hersteller der Serie ein entscheidender Punkt. Durch die schwierige wirtschaftliche Lage fordern die Werke zudem, die Weltmeisterschaft in Zukunft auf Veranstaltungen in Europa und Amerika zu reduzieren, weil sich hier die Hauptabsatzmärkte befinden. Der Plan sieht vor, zehn Rallyes in Europa, eine in Mittelamerika und zwei in Südamerika zu bestreiten.

Wo fährt die Rallye-WM 2013?

Bereits 2013 könnten viele Traditionsrallyes außerhalb Europa und Amerika aus dem Kalender fliegen. FIA-Präsident Jean Todt dürfte diese Forderung nicht gefallen, wollte er das Produkt Rallye-WM doch globaler etablieren. Im Mai wird der Kalender für 2013 im Rahmen der WRC-Kommission diskutiert.

"Der amerikanische Markt hat eine enorme Bedeutung", erklärt ein Herstellervertreter. "Wir benötigen einen Kalender, der das beachtet. Im Moment benötigen wir mehr denn je einen hohen Gegenwert für jeden Euro, den wir investieren."

"Wenn wir die Rallye-WM auf die Deutschland Rallye und die Frankreich Rallye konzentrieren, die 20 Kilometer voneinander entfernt stattfinden, dann wäre das wirtschaftlicher", gibt auch Todt zu, fordert aber: "Wir möchten eine starke Weltmeisterschaft und arbeiten daran. Wir müssen versuchen, einem weltweiten Anspruch mit einem begrenzten Budget gerecht zu werden."