WEC: Kommen 2013 neue Teams hinzu?

(Motorsport-Total.com) - Das Starterfeld der neuen Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC ist bislang recht stabil. Während in den Vorjahren oft ein Großteil der Szene nach dem Jahreshöhepunkt in Le Mans in einen frühzeitigen Winterschlaf fiel, geht die Action in diesem Jahr ungebremst weiter. Beim Rennen in Interlagos am nächsten Wochenende werden 28 Fahrzeuge am Start sein. Seit Saisonbeginn musste man nur den Abschied der zwei französischen Teams Pescarolo und Luxury verkraften.

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Interesse weiterer Hersteller: Sonnige Zukunftsaussichten für die WEC? Zoom

"Pescarolo wird sicher nicht zurückkehren und bei Luxury sehe ich ebenfalls keine entsprechenden Signale", sagt WEC-Boss Gerard Neveu im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. Der Franzose weiter: "Man darf eines nicht vergessen: Beim Saisonauftakt in Sebring hatten wir 30 Autos am Start, in Silverstone waren es sogar 35. In Brasilien werden es wieder ähnlich viele sein. Wir bleiben also auf dem bisherigen Niveau."

Neveu macht sich um das Starterfeld keine allzu großen Sorgen. Alle jetzigen Teilnehmer haben die Saison offenbar komplett durchfinanziert, weitere Abgänge werden nicht erwartet. "Wir haben auch in Silverstone wieder intensive Gespräche mit weiteren Herstellern und Teams geführt, die ein großes Interesse an dieser Serie haben. Ich bin guter Dinge, dass wir in ein paar Wochen wirklich große Neuigkeiten verbreiten dürfen", blickt Neveu optimistisch in die Zukunft. Jota plant beispielsweise den Einsatz von zwei Autos 2013.

"Wir brauchen eine stabile Position, müssen die WEC stark präsentieren. Wir müssen einen wohl durchdachten Kalender präsentieren und die Hersteller bei der Stange halten. Die WEC lebt von Duellen wie Audi gegen Toyota", beschreibt der WEC-Promoter seine Vision vom Jahr 2013. "Die Prototypen stehen eigentlich sehr gut da. Für die LMPs wird es im kommenden Jahr eine interessante Saison. Es ist ein Übergangsjahr, bevor 2014 das komplett andere Reglement in Kraft tritt."

"Aus meiner Sicht dürften es aber natürlich gern ein paar GT-Autos mehr sein. Wenn wir in diesem Bereich zulegen könnten, dann wäre es aus meiner Sicht fast perfekt", meint Neveu. Es gab in Zusammenarbeit mit dem neuen ACO-Präsidenten Pierre Fillon erste Versuche, Hersteller wie Mercedes (SLS) oder BMW (Z4) in die Szene zu lockern. Die Hürden sind hoch, denn das Reglement verlangt nach GTE-Fahrzeugen, nicht nach vorhandenen GT3-Autos.

"Wir arbeiten daran, die GTE-Klasse vielleicht etwas offener zu gestalten. Wir schauen uns ganz genau an, welche Lösung auch für die längere Zukunft die beste ist", sagt Neveu. "Im kommenden Jahr wird es nach wie vor die GTE-Klasse sein. Für die Jahre danach müssen wir mal sehen. Kann sein, dass wir in der ELMS zukünftig GT3-Autos zulassen, weil dies dann eine gute Plattform für spätere GTE-Teams sein könnte, um zu lernen. Ich glaube aber nicht, dass wir in der WEC solche Autos rennen lassen werden."

In der GTE-Pro-Kategorie fahren nach dem Abschied von Luxury-Ferrari derzeit nur noch vier Autos: zwei Ferraris von AF Corse, ein Porsche von Felbermayr und der Werks-Aston-Martin mit dem Berliner Stefan Mücke. Die Szene ist dünn besetzt, könnte aber eine deutliche Aufwertung erfahren, nachdem GT1-WM-Promoter Stephane Ratel gescheitert ist. Kommt 2013 also der WM-Status für die GTE? "Das kann man noch nicht sagen. Auf die Antwort muss man wohl noch ein paar Wochen warten", lacht Neveu und strahlt dabei eine gewisse Vorfreude aus.