• 12.12.2016 16:12

  • von Heiko Stritzke & Roman Wittemeier

Toyota: Warum drei Autos die ganze Saison nicht funktionieren

Toyota ist bei der Entwicklung der 2017er-Ausbaustufe des TS050 Hybrid voll auf Kurs: Wie teuer ein drittes Auto abseits von Le Mans werden würde

(Motorsport-Total.com) - Die LMP1-Klasse in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) steht 2017 vor einer schweren Saison: Nach dem Rückzug von Audi und Rebellions Wechsel in die LMP2 wird die Kategorie auf voraussichtlich fünf Autos schrumpfen. Zumindest in Spa-Francorchamps und beim Saisonhighlight, den 24 Stunden von Le Mans, werden es sechs Fahrzeuge werden: Toyota plant, ein drittes Auto einzusetzen. Die Möglichkeit, übergangsweise die gesamte Saison drei LMP1-Hybrid einzusetzen, scheitert aber an den Kosten.

Titel-Bild zur News: Toyota TS050 Hybrid

Zwei Autos müssen abseits von Spa und Le Mans für Toyota genügen Zoom

"Ich glaube nicht, dass das für uns so einfach möglich ist", sagt Rob Leupen, Vizepräsident der Toyota Motorsport GmbH, im Interview mit 'Motorsport-Total.com'. Er spricht von Kosten im achtstelligen Bereich, also dem zweistelligen Millionenbereich, die ein drittes Auto in den neun Rennen plus Testfahrten verursachen würde. "Das werden wir sicher nicht tun", winkt er ab. "Unsere Überlegung ist wie jedes Jahr, in Le Mans und Spa mit drei Autos zu fahren. Aber die gesamte Saison - nein."

Toyota hatte erst zur WEC-Saison 2016 ein höheres Budget beantragt, das damit in den dreistelligen Millionenbereich ging. "Wir mussten den Performance-Rückstand aufholen, den wir seit Anfang 2015 hatten" begründet Technikchef Pascal Vasselon gegenüber 'Daily Sportscar'. "Eigentlich hatten wir geplant, das in zwei Jahren zu erledigen, aber dieses Jahr haben wir einen so großen Schritt gemacht, dass wir uns besser geschlagen haben als erwartet." In Spa hatte Toyota das schnellste Auto, in Le Mans verhinderte nur das Last-Minute-Drama den ersten Sieg des Weltkonzerns. In Fuji folgte der erste WEC-Sieg seit Bahrain 2014.


Fotostrecke: Das waren die 24 Stunden von Le Mans 2016

Nach dem viel umjubelten Triumph in der Heimat war Toyota nicht mehr aus eigener Kraft siegfähig, was jedoch an einem nicht vollständig neu entwickelten dritten Aeropaket lag. Ab 2017 sind nur noch deren zwei erlaubt - ein Vorteil. "Wir wollen unseren Rückstand dann vollständig aufgeholt haben", kündigt der Franzose an. "Aus diesem Grunde werden wir das Monocoque übernehmen, aber haben große Updates für alle anderen Teile des Autos geplant. Wir werden ein neues Getriebe, Neuentwicklungen am Motor und neue Karosserieteile haben." Im Bereich des Antriebsstrangs sehen die Kölner noch großes Potenzial.

Beim Hybridsystem gibt es nicht mehr viele Entwicklungsmöglichkeiten, da der derzeitige Stand mit zwei Hybridsystemen und acht Megajoule Rückgewinnung bis 2019 eingefroren wurde. "Da kann nichts großes mehr entwickelt werden", sagt Vasselon. "Dieser Teil wird der konstanteste sein." Wohl aber wird Toyota große Updates in der Hybridstrategie sowohl bei der Rekuperation als auch beim Boost ins neue Modell einfließen lassen.

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