Nationwide: Logano-Sieg in Phoenix - Drama für Sadler

Joey Logano gewinnt den vorletzten Nationwide-Saisonlauf in Phoenix - Ricky Stenhouse steht nach spätem Crash von Elliott Sadler vor seinem zweiten Titel

(Motorsport-Total.com) - Die punktgleich zum vorletzten Nationwide-Saisonlauf nach Phoenix gereisten Ricky Stenhouse (Roush-Ford) und Elliott Sadler (Childress-Chevrolet) kämpfen um den diesjährigen Titel in der zweiten NASCAR-Liga, doch im Great Clips 200 auf dem Ein-Meilen-Oval in der Wüste Arizonas war es keiner der beiden Titelkandidaten, der den Sieg davontrug.

Titel-Bild zur News: Joey Logano

Joey Logano (Gibbs) siegte zum neunten Mal in der laufenden Nationwide-Saison Zoom

Stattdessen lieferten sich die beiden Gibbs-Piloten Brian Vickers und Joey Logano in der absoluten Schlussphase des ursprünglich auf 200 Runden angesetzten Rennens ein packendes Duell um die Führung. Vickers hatte diese gerade übernommen, als ein Crash von Titelkandidat Elliott Sadler für eine Verlängerung der Renndistanz in Form eines Green-White-Checkered-Finales sorgte.

In diesem setzte sich Logano energisch durch und brachte nach insgesamt 169 Führungsrunden einen weiteren Nationwide-Saisonsieg unter Dach und Fach. "Die zahlreichen Gelbphasen haben die Sache nicht einfach gemacht", hielt der von der Pole-Position gestartete Logano nach seinem neunten Besuch in der Victory Lane mit Blick auf die insgesamt zehn Unterbrechungen der Rennaction in Phoenix fest.

Elliott Sadlers bitteres Déjà-vu im Titelkampf

Cole Whitt, Elliott Sadler

Elliott Sadler (2) nahm Cole Whitt aufs Korn und brachte sich um alle Chancen Zoom

Im Kampf um den Nationwide-Titel 2012 hat Titelverteidiger Ricky Stenhouse nach dem Crash von Elliott Sadler nun klar die besten Karten. Während der amtierende Nationwide-Champion Stenhouse von Startplatz acht ins Rennen ging, musste Sadler nach einem Fahrfehler in Turn 3 seiner Qualifying-Runde ins Ersatzauto wechseln und das Great Clips 200 vom Ende des 43-köpfigen Feldes in Angriff nehmen.

Stenhouse hielt sich im Rennverlauf konstant in der Spitzengruppe auf, während Sadler nach einem anfänglichen Ritt durchs Feld über weite Strecken knapp außerhalb der Top 10 zu finden war. In Runde 198 dann der entscheidende Rückschlage für den Childress-Piloten: Sadler rauschte vor Turn 3 ins Heck von Cole Whitt (JR-Chevrolet; 29.) und brachte sich damit selbst um alle Chancen.

Im Parallelflug segelten die beiden Chevys mit dem Heck voran in die Mauer. Für Sadler, dem vor genau zwölf Monaten an exakt der gleichen Stelle der schon sicher geglaubte Nationwide-Titel durch einen unverschuldeten Crash durch die Finger geglitten war, stand unterm Strich nur Platz 22 zu Buche. "Ich habe es verbockt und muss mich bei meinem Team dafür entschuldigen, dass wir uns in Homestead aus einem Loch herauskämpfen müssen", so Sadler im Ziel geknickt.


Fotos: NASCAR in Phoenix


Im Gegensatz dazu brachte Stenhouse nach der nötig gewordenen Unterbrechung mit der Roten Flagge Platz drei ins Ziel und geht mit einem Vorsprung von 20 Punkten ins Saisonfinale. Den Crash seines Hauptkonkurrenten in der Schlussphase ließ der Roush-Pilot weitestgehend unkommentiert: "Da habe ich gar nichts gedacht. Wir mussten uns ganz auf uns konzentrieren und müssen das auch weiterhin tun. Uns steht noch ein wichtiges Rennen bevor."

Childress-Enkel Austin Dillon, der in Phoenix auf Platz sechs ins Ziel kam, liegt als Dritter der Gesamtwertung fünf Punkte hinter seinem Teamkollegen Sadler und wahrte sich damit die Chance, ein Jahr nach dem Gewinn der Truck-Serie auch die Nationwide-Serie für sich zu entscheiden. Für einen möglichen Titelgewinn ist der Youngster aber genau wie Sadler auf das Pech von Tabellenführer Stenhouse angewiesen.

Keselowski stört die Logano-Show nur kurz

Brad Keselowski

Sprint-Cup-Titelkandidat Brad Keselowski hatte kein Glück: Platz neun nach Führung Zoom

Im Zuge des finalen Dramas im Meisterschaftskampf geriet das restliche Renngeschehen in Phoenix beinahe in Vergessenheit. Der mitten im Sprint-Cup-Titelkampf befindliche Brad Keselowski (Penske-Dodge) bestritt das Nationwide-Rennen in erster Linie als Zugeständnis für Hauptsponsor Discount Tire. Der Reifenhändler hat sein Headquarter im nahegelegenen Scottsdale - genau wie Avondale, wo sich der Phoenix International Raceway befindet, ein Vorort der Millionenmetropole im Wüstenstaat Arizona.

Neben dem Gefallen für seinen Nationwide-Hauptsponsor erhoffte sich Keselowski von seinem Samstagseinsatz wertvolle Erkenntnisse über eine komplette Renndistanz auf dem im vergangenen Jahr neu konfigurierten Phoenix-Oval, die ihm im Sprint-Cup-Rennen am Sonntag möglicherweise einen entscheidenden Vorteil gegenüber Jimmie Johnson verschaffen könnten.

In der 122. von 200 Runden übernahm Keselowski bei seinem letzten Nationwide-Auftritt des Jahres im Zuge einer Serie Boxenstopps unter Gelb erstmals die Führung. Knapp 30 Runden später wäre das Rennen für den Penske-Piloten um ein Haar beendet gewesen. Die überrundeten Mike Wallace (Davis-Chevrolet) und Timmy Hill (ML-Chevrolet) gerieten unmittelbar vor dem Spitzenreiter aneinander. Keselowski konnte eine Verwicklung in die Kollision zwar vermeiden, musste bei dieser Gelegenheit aber Joey Logano auf der Innenspur passieren lassen.

Da Keselowski beim Herauskommen der Gelben Flagge noch vorn lag, behielt er seine Führung zunächst. Wenige Minuten später jedoch war die Herrlichkeit für das Team von Roger Penske gleich im doppelten Sinne vorbei: Keselowski fing sich im Restart-Getümmel einen Reifenschaden ein und fiel weit zurück. Teamkollege Sam Hornish Jr. wurde nur zwei Runden später von Kyle Busch (Busch-Toyota) umgedreht und war damit ebenfalls aus der Entscheidung draußen. Nach dem finalen Chaos um Titelkandidat Elliott Sadler beendeten die Penske-Piloten das Rennen auf den Plätzen neun (Keselowski) und 14 (Hornish).

Platz 16 reicht Stenhouse in Homestead zum Titel

So fanden sich Owner/Driver Kyle Busch (4.) und Kasey Kahne (Turner-Chevrolet; 5.) nach letztlich 204 Runden in den Top 5 wieder. Danica Patrick (JR-Chevrolet) beendete das Nationwide-Gastspiel vor ihrer eigenen Haustür auf Platz zehn und hält diesen Rang ein Rennen vor Schluss ihrer ersten vollen Saison in der zweiten NASCAR-Liga auch in der Gesamtwertung.

Das Nationwide-Saisonfinale wird am kommenden Samstag wie seit 1995 üblich auch diesmal wieder auf dem 1,5 Meilen langen Homestead-Miami Speedway in Florida ausgetragen. Läuft Ricky Stenhouse dort auf Platz 16 oder besser ein, ist ihm - unabhängig davon, was das Childress-Duo Elliott Sadler/Austin Dillon veranstaltet - sein zweiter Nationwide-Titel nach 2011 sicher

Die Top 10 aus Phoenix:

01. Joey Logano (Gibbs-Toyota)
02. Brian Vickers (Gibbs-Toyota)
03. Ricky Stenhouse (Roush-Ford)
04. Kyle Busch (Busch-Toyota)
05. Kasey Kahne (Turner-Chevrolet)
06. Austin Dillon (Childress-Chevrolet)
07. Michael Annett (Petty-Ford)
08. Brian Scott (Gibbs-Toyota)
09. Brad Keselowski (Penske-Dodge)
10. Danica Patrick (JR-Chevrolet)
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14. Sam Hornish Jr. (Penske-Dodge)
22. Elliott Sadler (Childress-Chevrolet)

Die Top 10 der Gesamtwertung (nach 32/33 Läufen):

01. Ricky Stenhouse 1.212 Punkte
02. Elliott Sadler -20
03. Austin Dillon -25
04. Sam Hornish Jr. -107
05. Michael Annett -162
06. Justin Allgaier -169
07. Cole Whitt -252
08. Mike Bliss -335
09. Brian Scott -396
10. Danica Patrick -406

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