EBR will an Einzelbremsscheibe festhalten

Erik Buell ist überzeugt, die beste Serienbremse der Welt zu haben, scheitert aber im Rennbetrieb und ist Brembos konventioneller Lösung momentan unterlegen

(Motorsport-Total.com) - Die innenumfassende Einzelbremsscheibe der EBR 1190 RX ist eines der auffälligsten Unterscheidungsmerkmale zu Konkurrenzprodukten. Mit einem Außendurchmesser von mehr als 360 Millimetern ist die Bremsscheibe einer der Hingucker am US-Superbike. Doch im Rennbetrieb funktioniert das Bremssystem nicht so gut wie die konventionelle Doppelscheiben-Lösung von Brembo oder Nissin.

Titel-Bild zur News: EBR Bremse

Erik Buell ist überzeugt, dass die Bremse der EBR 1190 RX sehr viel Potenzial hat Zoom

EBR tut sich schwer, das System auf ein akzeptables Niveau zu bringen: "Die Zuliefererfirmen sind großartig, doch wir versuchen, etwas Einmaliges zu schaffen. Deswegen können wir nicht auf alle Erfahrungen zurückgreifen und müssen etwas Passendes für unsere Maschine finden. Zudem fahren wir meist auf Strecken, die neu für uns sind. Uns fehlen also sämtliche Erfahrungswerte und Einstellungen. Im kommenden Jahr werden wir diesen Nachteil nicht mehr haben", ist Erik Buell überzeugt.

"Ich weiß, dass unsere Bremslösung gut ist. Momentan suchen wir nach Möglichkeiten, diese Konstruktion auf ein Level mit den 11.000-Euro-Brembo-Grand-Prix-Bremsen zu bringen", berichtet der US-Amerikaner im Gespräch mit 'Speed City'. Die in der Superbike-WM eingesetzten Spezifikationen von Brembo kritisiert er: "Diese Bremsen haben nichts mit dem zu tun, was an einer serienmäßigen Ducati verbaut wird. Die Frage ist: Können wir unser System auf dieses Level bringen? Oder gelingt uns das nicht?"

"Wir möchten tolle Straßenmaschinen bauen. Unser Vorderrad ist leichter durch die einzelne Bremsscheibe. Die Fahrer, die auf der Isle of Man - einem sehr welligen Kurs - fahren, schwärmen von der Vorderradbremse. Doch auf den sehr ebenen Strecken, auf denen wir hier fahren, wirkt sich das nicht so sehr aus", bedauert Buell, der von seiner Lösung überzeugt ist: "Wir haben also die beste Serienbremse."

"Die Frage ist: Kann man daraus auch eine bessere Rennbremse machen? Oder sollte ich lieber die Grand-Prix-Bremsen anbauen? Wir haben noch keine Tests damit gemacht, auch wenn einige etwas anderes behaupten. Auf jeden Fall ist unsere Serienbremse besser als alles andere, das es auf dem Markt bei Motorrädern in diesem Preissegment gibt", betont der EBR-Chef.