Donington: Routiniers bestimmen das Tempo

Drei Ex-MotoGP-Piloten gaben im ersten Qualifying in Donington die Pace vor - Sturz von Michael Fabrizio nach Rempler von Max Biaggi

(Motorsport-Total.com) - Nachdem der zweite Lauf beim Superbike-Saisonauftakt auf Phillip Island die drei Ex-MotoGP-Piloten Carlos Checa (Ducati), Max Biaggi (Aprilia) und Marco Melandri (Yamaha) auf dem Podium sah, knüpften die drei Routiniers im ersten Qualifying zur zweiten Saisonstation in Donington nahtlos an ihre starke Form an.

Titel-Bild zur News: Max Biaggi

Weltmeister Max Biaggi führte die Riege der Ex-MotoGP-Piloten am Freitag an

Die erste von zwei Qualifikationseinheiten im Vorfeld der Superpole endete schließlich mit dem amtierenden Weltmeister Biaggi auf Platz eins der Zeitenliste. Mit lediglich 0,047 Sekunden Rückstand belegte Landsmann Melandri den zweiten Platz. Auf Rang drei konnte sich mit vier Zehntelsekunden Abstand Checa, der Doppelsieger aus Phillip Island, klassieren.

Biaggi für einmal am Freitag ganz vorn

Biaggi war dabei eigener Aussage zufolge noch gar nicht auf Zeitenjagd unterwegs, stattdessen mit der Erarbeitung eines optimalen Setups für den Kurs in den englischen Midlands beschäftigt. Umso erfreuter zeigt sich der Italiener im Anschluss. "Endlich sprechen die Leute auch an einem Freitag einmal über Biaggi und Aprilia", sagt der Italiener und präzisiert: "Wir haben uns darauf konzentriert, die Maschine für diese Strecke optimal einzustellen. Nach einigen Veränderungen im hinteren Bereich des Motorrads habe ich mich sehr wohl gefühlt."


Fotos: Superbike-WM in Donington


Eine Garantie für den Rest des Wochenendes sei die freitägliche Vorstellung allerdings nicht, wie Biaggi eingesteht: "Die Temperatur spielt auf dieser Strecke eine immense Rolle. Ein paar Grad Unterschied spürst du sofort, vor allem in den langen, schnellen Kurven", so der Weltmeister mit Blick auf die Tatsache, dass sich der Freitag mit 15 Grad Celsius Außentemperatur wärmer präsentierte als erwartet.

Fabrizio sauer auf Biaggi

Im Verlauf des Qualifyings geriet der Römer kurzzeitig mit Suzuki-Fahrer Michel Fabrizio aneinander, wofür sich der Weltmeister umgehend entschuldigte. "Es war ein Missverständnis", wird Biaggi von 'gpone.com' zitiert. "Wir gingen nebeneinander in Kurve Nummer acht. Beim Herausbeschleunigen habe ich ihn erwischt. Es tut mir leid, dass er zu Sturz gekommen ist."

Fabrizio seinerseits war über den Vorfall alles andere als begeistert und bereits im Motorhome verschwunden, als Biaggi in der Box seines ehemaligen Arbeitgebers Suzuki vorbeikam und sich persönlich entschuldigen wollte.

Melandri will in Startreihe eins

Marco Melandri

Marco Melandri fühlt sich auf der Werks-Yamaha zunehmend wohler Zoom

Direkt hinter Biaggi reihte sich nach Abschluss der ersten von zwei Qualifikationseinheiten in Donington Landsmann Melandri ein. Der Yamaha-Werksfahrer spekuliert angesichts seines geringen Rückstands insgeheim mit einem Startplatz in der ersten Reihe.

"Die Basis unseres Motorrads ist bereits sehr gut. Ich bin sehr zufrieden und freue mich auf die Superpole", so der Italiener, der sich eigener Aussage zufolge körperlich inzwischen wesentlich wohler fühlt. Die Nachwirkungen seiner Schulteroperation hatten ihn bei seinen ersten Tests auf der Yamaha noch behindert, mittlerweile fühlt er sich jedoch bereit anzugreifen und zeigt dies auch.

Checa zufrieden, sieht aber noch Potenzial

Phillip-Island-Doppelsieger und Tabellenführer Checa untermauerte mit Rang drei seinen Anspruch auf einen erneuten starken Auftritt in diesem Jahr. Das erste Freie Training in Donington konnte der Spanier noch als Schnellster abschließen, im ersten Qualifying jedoch musste er sich seinen beiden Ex-MotoGP-Kollegen Biaggi und Melandri geschlagen geben.

Carlos Checa

Althea-Ducati-Pilot Carlos Checa sieht noch Luft nach oben Zoom

Für den weiteren Verlauf des Wochenendes rechnet er sich dennoch einiges aus. "Ich bin zum ersten Mal überhaupt mit der 1198 in Donington angetreten", erinnert der Ducati-Pilot. "Platz drei ist ein guter Anfang. An einigen Stellen der Strecke war ich noch nicht schnell genug, weshalb ich auf die Spitze ein paar Zehntel eingebüßt habe. Wir haben noch einiges an Arbeit vor uns. Alles in allem bin ich aber sehr zuversichtlich."

Für Sonntag erwartet Checa einen engen Kampf zwischen fünf oder sechs Piloten um die Spitze und hofft, selbst in dieser Gruppe mitmischen zu können. Dabei zählt er vor allem auf den Faktor Konstanz, wie er sagt: "Das Wichtigste auf dieser Strecke ist es, gleichmäßig schnell zu fahren. Was das betrifft, sehen wir nicht schlecht aus. Wenn wir das Verhalten der Maschine auf der Bremse noch etwas verbessern können, sollten wir bei der Musik sein."