McNish: Daytona-Sieg im siebten Anlauf?

Der Starworks-Ford, mit dem Audi-Werksfahrer Allan McNish die 24 Stunden von Daytona bestreitet, geht am Samstag von der Pole-Position ins Rennen

(Motorsport-Total.com) - Es war die große Überraschung beim Qualifying zur 50. Ausgabe des 24-Stunden-Rennens von Daytona. Ryan Dalziel trieb den Riley-Ford des Starworks-Teams, den im Kampf um die Pole-Position niemand auf der Rechnung hatte, tatsächlich zur Bestzeit und holte sich den besten Startplatz für die Jubiläumsausgabe des Sportwagen-Klassikers in Florida, der unter dem Banner der Grand-Am-Serie ausgetragen wird.

Titel-Bild zur News: Allan McNish

Allan McNish hat für seinen ersten Daytona-Sieg die beste Ausgangsposition

Am Steuer des Riley-Ford mit der Startnummer 8 wechseln sich neben Polesetter Dalziel die Audi-Werkspiloten Allan McNish und Lucas Luhr sowie Enzo Potolicchio und Alex Popow ab. Für den zweifachen Le-Mans-Sieger McNish könnten dank der Pole-Position die Voraussetzungen nicht besser sein, im siebten Anlauf seinen ersten Daytona-Sieg einzufahren.

Sollte dem Starworks-Team (für das McNish im Jahr 2008 auch seinen bis dato letzten Daytona-Start absolvierte) am Sonntag tatsächlich der große Triumph gelingen, würde sich der Schotte in einen illustren Kreis einreihen. Bis heute gelang es lediglich neun Piloten, sowohl bei den 24 Stunden von Le Mans, den 12 Stunden von Sebring und den 24 Stunden von Daytona einen Sieg einzufahren. "Mir war nicht klar, dass es so wenige sind", gesteht McNish gegenüber 'Autosport'. "Ein Sieg in Daytona wäre fantastisch, aber es wäre nicht das Ende der Welt, sollte es nicht klappen."

McNish ist sich bewusst, dass die Konkurrenz in dem am Samstag um 15:30 Uhr Ortszeit (21:30 MEZ) beginnenden 24-Stunden-Rennen nichts unversucht lassen wird, den Starworks-Ford auf dem Infield-Kurs des Daytona International Speedway in die Schranken zu weisen. "Ganassi ist mit Sicherheit der große Favorit", weiß der Schotte. In der Tat: In den Jahren 2006 bis 2008 sowie 2011 gingen nicht weniger als vier Daytona-Siege innerhalb von sechs Jahren an einen Riley des Ganassi-Teams.

Wie schon im Vorjahr setzen die Favoriten auch in diesem Jahr wieder auf BMW-Power im Heck ihrer beiden Riley-Chassis, die von Scott Dixon/Dario Franchitti/Juan Pablo Montoya/Jamie McMurray (Startnummer 02) sowie von Scott Pruett/Memo Rojas/Graham Rahal/Joey Hand (Startnummer 01) gefahren werden. Im Qualifying reichte es für den Riley-BMW mit der 02 immerhin noch zu Startplatz drei, während das Schwesterauto nach einem Motorwechsel keine Runde im Qualifying drehen konnte und von Startplatz 14 ins Rennen gehen wird.

Wenngleich der Riley-Ford des Starworks-Teams rund um McNish bei den Buchmachern nicht als Favorit auf den Sieg am Sonntag gilt, so ist der Schotte mit seiner Rolle durchaus zufrieden. Ein Ganassi-Cockpit lag für ihn ohnehin nicht in Reichweite. "Als Audi-Fahrer kann ich natürlich kein Auto mit einem BMW-Motor fahren", sagt er. "Ein Fahrzeug mit einem Chevrolet-Motor wäre ebenfalls schwierig, also blieb nur Ford."

Mit dem Fahrverhalten der Grand-Am-Boliden kommt McNish gut zurecht, an sein übliches Arbeitsgerät kommt der Riley im Vergleich allerdings nicht heran, wie der Schotte betont: "Eine schnelle Runde am Steuer eines Daytona-Prototypen ist nicht dasselbe wie eine schnelle Runde mit einem Audi R18. Im Rennen selbst macht es aber keinen Unterschied. In diesem Moment denkst du nicht an so etwas. Die Leistungsdichte in der Grand-Am-Serie ist sehr hoch und das ist es, was unterm Strich zählt."