• 21.07.2011 09:42

  • von Pete Fink

Was hat Edwards mit Montoya und Bowyer zu tun?

Carl Edwards ist die Hauptfigur der laufenden Silly-Season, was auch für Bowyer, Montoya und Vickers Auswirkungen hat - und dann war da noch Danica Patrick...

(Motorsport-Total.com) - Ob er es nun wahrhaben will oder nicht: Carl Edwards ist die Schlüsselfigur in der laufenden Silly-Season der NASCAR. Die entscheidende Frage dabei lautet: Bleibt der 31-Jährige bei Jack Roush oder wechselt er zu Joe Gibbs? Davon könnte wiederum abhängig sein, was mit Clint Bowyer, Juan Pablo Montoya oder Brian Vickers passiert, die allesamt ebenfalls noch keinen Vertrag für die Saison 2012 unterschrieben haben.

Titel-Bild zur News: Carl Edwards, Kyle Busch

Bald Sprint-Cup-Teamkollegen? Carl Edwards und Kyle Busch

So sieht zumindest das Transferszenario aus, das derzeit in NASCAR-USA gezeichnet wird. Ford-Zampano Roush selbst gab gegenüber 'NASCAR Now' zu Protokoll: "Soweit ich weiß, wird Carls Entscheidung zwischen zwei möglichen Teams geschehen". Also Roush oder Gibbs. Nur wenig später erklärte Edwards: "Ich habe mich noch nicht entschieden. Und alle, die behaupten, ich hätte mich schon entschieden, sollten mich das wissen lassen. Denn das würde meine Entscheidung leichter machen."

Natürlich befindet sich für den aktuellen Sprint-Cup-Tabellenführer der laufende Titelkampf ganz oben auf seiner Prioritätenliste. "Wenn es nach mir ginge, dann würde ich mich erst nach dem Saisonfinale von Homestead damit beschäftigen." Doch das wird nicht funktionieren, denn beim neuen Edwards-Vertrag wird es - so oder so - um viele Millionen US-Dollars gehen. Insofern müssen sich die beteiligten Marketingabteilungen ihr jeweiliges Budget für 2012 Mitte des Jahres 2011 absegnen lassen.

Und genau deswegen fällt für eine Edwards-Bekanntgabe immer wieder der Name Indianapolis, wo die NASCAR am 31. Juli ihr Brickyard 400 fährt. Was wiederum bedeuten würde, dass eine Edwards-Entscheidung recht zeitnah öffentlich gemacht werden sollte. Ein durchaus passendes Ambiente, denn nach dem Daytona 500, und darin sind sich alle einig, ist der Indy-Auftritt das zweitwichtigste Saisonrennen.

Von Edwards hängt alles ab

Clint Bowyer

Ist das überhaupt denkbar? Clint Bowyer nicht mehr bei Childress? Zoom

Was könnte nun passieren? Kann Edwards den eventuellen Verlockungen seitens Gibbs, Toyota und dem mutmaßlichen Hauptsponsor Home Depot nicht widerstehen, dann würde bei Joe Gibbs Racing ein viertes, brandneues Spitzenteam entstehen. Einige Szenebeobachter gehen davon aus, dass Jack Roush in diesem Fall bereits seine Finger nach Clint Bowyer ausgestreckt hat, der bei Richard Childress noch keinen neuen Vertrag unterschrieben hat.

Natürlich: Bei Roush stünde ein Trevor Bayne oder auch ein Ricky Stenhouse Gewehr bei Fuß. Doch neben Matt Kenseth und Greg Biffle wäre ein Bowyer eine wesentlich berechenbarere Größe als ein zweiter Sprint-Cup-Youngster neben David Ragan. Bowyer wäre aus Roush-Sicht also eine nahezu perfekte Fall-Back-Lösung für den Fall eines Edwards-Abganges.

Damit wäre jedoch bei Richard Childress Racing plötzlich ein Spitzencockpit frei. Daher bringen die eifrigen Silly-Season-Spekulanten die Namen Juan Pablo Montoya und Brian Vickers ins Spiel. Die enge Verbindung zwischen Montoya und Chip Ganassi ist weithin bekannt, doch sorgte der Kolumbianer in seiner Vergangenheit immer wieder für einige deftige Transferüberraschungen. Vickers wiederum sieht beim Nachfolgerteam aus den Red-Bull-Überresten einer vergleichsweise recht unsicheren Zukunft entgegen.

Die vermutlich wahrscheinlichere Variante ist jedoch, dass alles beim Alten bleibt. Edwards weiß, dass er bei Jack Roush eine sehr gute Titelchance hat und wird es sich gut überlegen, diese durch eine frühe Wechselankündigung zu gefährden. So ist auch Jack Roushs Aussage zu verstehen: "Ich bin optimistisch. Er muss seine Entscheidung nicht nur auf Basis 2011 treffen, sondern fragen, was 2012, 2013 und danach das Beste für ihn ist." Wobei die wiedererstarkte Ford-Werksmannschaft keine schlechte Adresse ist.

Und Danica?

Danica Patrick

Danica Patrick und Tony Stewart beim Natonwide-Rennen von Daytona Zoom

In diesem Fall wäre die Silly-Season der NASCAR vermutlich ganz schnell vorbei. Edwards bleibt bei Roush, Bowyer bei Childress und Montoya bei Ganassi. Lediglich Vickers gehen in diesem Szenario die Optionen aus, wenn man unterstellt, dass sich NASCAR-Oldie Mark Martin tatsächlich in einer aktiven Form beim Red-Bull-Nachfolgerteam engagieren möchte.

Das heißt: Sie ist nicht ganz vorbei, denn da gibt es ja nach wie vor die Personalie Danica Patrick. Bei der 29-Jährigen scheint die Frage nicht mehr zu lauten: IndyCars oder NASCAR? Sondern vielmehr Sprint-Cup oder Nationwide? Im ganzen Pro und Contra Patrick mehren sich derzeit die Stimmen, die den US-Superstar schon in der kommenden Saison im Sprint-Cup sehen (wollen).

Nur: In welchem Team? Auch dafür haben die Spekulanten eine passende Antwort: Stewart/Haas Racing. Tony Stewart macht keinen Hehl daraus, dass sein Raceshop jederzeit in der Lage wäre, neben ihm und Ryan Newman ein drittes Team zu beherbergen - wenn die US-Dollars passen. Was Patrick wiederum bieten kann.

Denn einer der größten Anschieber in Sachen NASCAR heißt bekanntlich Bob Parsons, der Gründer von Patricks Leib- und Magensponsor 'GoDaddy.com'. Dessen Internet-Konzern hat zwar seit einigen Wochen neue Besitzverhältnisse, doch Danica Patrick wird auch in Zukunft das Go-Daddy-Aushängeschild bleiben. Was im Sprint-Cup natürlich wesentlich mehr Schlagzeilen produzieren würde.

Zudem ist Stewart ein erklärter Patrick-Fan, der seinem prominenten Rookie sicherlich massiv unter die Arme greifen würde. Und es gibt noch eine interessante Komponente, denn in Indianapolis tauchten zuletzt Gerüchte auf, dass Tony Stewart ernsthaft überlegen würde, ein Auto beim Indy 500 einzusetzen. Was wiederum die Frage aufwirft, wer dieses Auto denn fahren würde? Vielleicht eine Danica Patrick?

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