• 03.05.2014 20:37

  • von Pete Fink

Talladega-Pole: Gala-Vorstellung von Childress

Mit einer taktischen Meisterleistung sicherte sich die erweiterte Childress-Mannschaft die ersten sechs Startplätze von Talladega - Stewart/Haas geschlagen

(Motorsport-Total.com) - Niemand wusste so recht, was zu erwarten war, und dementsprechend spektakulär verlief das erste Gruppen-Qualifying auf dem Talladega Superspeedway. Am Ende brachte eine strategische Gala-Vorstellung von Richard Childress Racing die Entscheidung, die alle ihre vier Childress-Chevys plus die Kundenautos von A.J. Allmendinger (JTG-Chevy; 3.) und Casey Mears (Germain-Chevy; 4.) in die Top 6 brachten.

Titel-Bild zur News: Talladega 2014

Die Pole-Schlacht von Talladega ist entschieden: Brian Scott hat Startplatz 1 Zoom

So steht zum ersten Mal in seiner Karriere Brian Scott (48.293) auf einer Sprint-Cup-Pole, weil er in der entscheidenden Runde als Sechster und Letzter im Childress-Zug klassiert war. Rang zwei ging an den direkt vor ihm fahrenden Paul Menard (48.391). An der Spitze der Childress-Armada fuhren Austin Dillon und Ryan Newman im Fahrtwind, die folgerichtig die Positionen fünf und sechs herausfuhren.

"Eine Pole-Position auf einem Superspeedway zu holen, ist immer eine Team-Leistung", bedankte sich Überraschungsmann Scott. Der 26-Jährige aus Boise im US-Bundesstaat Idaho ist eigentlich ein langjähriger Nationwide-Pilot, der am Sonntag erst sein fünftes Cup-Rennen fahren wird. Scott bestätigte: "Die Childress-Teams hatten von Beginn an einen Plan, an den sich alle gehalten haben. Wir hatten daher den richtigen Draft und haben in letzter Sekunde zugeschlagen."

Wohl wahr, denn das fünfminütige Q3 geriet zu einer echten Schachpartie: Neben der erweiterten Childress-Truppe hatte sich auch die Stewart/Haas-Mannschaft bestens vorbereitet gezeigt und alle ihre vier Teams ins Finale gebracht. Dazu hatten sich in Q2 Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet) und Carl Edwards (Roush-Ford) in die Stewart/Haas-Phalanx geschmuggelt. Das Finale in Q3 bildeten also zwei Sechsergruppen.

Childress-Teams perfekt organisiert

Allerdings wurde die Stewart/Haas-Truppe gleich zu Beginn von Q3 gesprengt, was Tony Stewart (12.) eine chancenlose Alleinfahrt einbrachte, während sich weiter vorne auf der Strecke Kurt Busch (9.) wenigstens noch mit Edwards (10.) und Gordon (11.) formieren konnte. Danica Patrick (7.) und Kevin Harvick (8.) gelang es zwar noch, einigermaßen das hintere Ende des mächtigen Childress-Zuges zu erreichen, aber der Windschatten war nicht ausreichend. Damit war die Entscheidung pro Childress gefallen.

Carl Edwards, Jeff Gordon

In Q2: Das Stewart/Haas-Team plus Carl Edwards und Jeff Gordon Zoom

Etwas überraschend waren ausgerechnet die Penske-Boys Brad Keselowski (13.) und Joey Logano (17.) in Q2 nicht so perfekt organisiert wie noch in Q1, oder im Gruppen-Qualifying an vergangenen Renn-Wochenenden. Gleiches gilt für die Toyota-Truppe um Matt Kenseth (22.) und Kyle Busch (20.), wobei Busch von vorne herein wusste, dass er aufgrund eines Motorwechsels von ganz hinten starten würde. Auch das Hendrick-Duo Kasey Kahne (16.) und "Lonely-Boy" Jimmie Johnson (21.) fand im zehnminütigen Q2 keinen passenden Draft und schaffte es nicht in die Top 12.

Schon in Q1 blieben einige große Namen hängen: Zum Beispiel das Toyota-Duo Clint Bowyer (Waltrip; 29.), und Denny Hamlin (Gibbs; 35.) sowie das Ganassi-Duo Jamie McMurray (33.) und Youngster Kyle Larson (30.). Auch Publikumsliebling Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet) hat als 31. einen weiten Weg nach vorne. Aus dem Ford-Lager erwischte es Greg Biffle (Roush; 36.) und Martin Truex Jr. (Furniture-Row-Chevrolet), der Freitagsschnellste muss sogar von Startplatz 38 aus ins Rennen gehen.


NASCAR in Talladega

Den Sprung ins 43-köpfige Starterfeld verpassten Eric McClure im dritten Front-Row-Ford, J.J. Yeley im Xxxtreme-Chevy, Dave Blaney im Humphrey-Ford und Joe Nemechek im Nemco-Toyota. 'Motorvision TV' überträgt die spektakuläre NASCAR-Schlacht aus Talladega am Sonntagabend live ab 18:30 Uhr MESZ - wie immer inklusive der kompletten Pre-Race-Show. Die Startflagge fällt um 19:15 Uhr MESZ, am Mikrofon sitzen Pete Fink und Mario Fritzsche. Der Wetterbericht ist bestens mit viel Sonne und null Regen.