Earnhardt: Zwei Gründe für das neue Glück

(Motorsport-Total.com) - Was für einen Unterschied ein Jahr doch machen kann. Am Ende der Sprint-Cup-Saison 2010 lag Dale Earnhardt Jr. in der Gesamtwertung nicht einmal unter den Top 20. Ohne jegliche Chance auf den Chase dümpelte der ewige Publikumsliebling der NASCAR im Mittelfeld herum, während sein Hendrick-Teamkollege Jimmie Johnson seinen fünften Titel in Folge holte. Ein Jahr später wurde Johnson Gesamtsechster, Earnhardt mit nur 14 Punkten hinter Johnson Siebter.

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Es geht aufwärts: Dale Earnhardt Jr. und seine Freundin Amy Reimann

Dies alles, obwohl "Junior" erneut eine Saison ohne einen einzigen Sieg erlebte. Sein letzter Erfolg stammt nach wie vor vom 16. Juni 2008 in Michigan. Seitdem wurden nicht weniger als 127 Sprint-Cup-Punkterennen gefahren. Und trotzdem: Der Personalwechsel bei Hendrick Motorsports im Winter vor einem Jahr trägt aus der Earnhardt-Sicht entscheidende Früchte. Sein neuer Crewchief Steve Letarte brachte ihm wieder die nötige Zuversicht.

"Ich hatte wirklich die Befürchtung, dass sich nichts ändern würde", erinnert sich Earnhardt an den letzten Winter. "Ich war unter brutalem Druck, denn ich musste meine Leistungen verbessern. Und ich machte mir Sorgen. Was wäre, wenn das alles nicht helfen würde? Was würde ich dann machen?" Eine nachvollziehbare Sicht der Dinge, denn Rick Hendrick unternahm sein groß angelegtes Wechselspiel der Crewchief vor allem unter einer Prämisse: Ein Earnhardt nicht einmal unter den Top 20 der NASCAR ist nicht akzeptabel, ja fast schon geschäftsschädigend.

Nun ist alles anders. "Ich habe die Zusammenarbeit mit Steve viel mehr genossen als ich es mit Worten ausdrücken kann", urteilt Earnhardt. Letarte, der Ex-Crewchief von Jeff Gordon, gilt als Motivationskünstler. Genau das Richtige für den angeschlagenen Superstar. Die Chemie stimmte von Beginn an. "Ich hatte ja früher meine Erfolge und ich habe auch gerne mit anderen Leuten zusammengearbeitet. Aber in diesem Jahr gab es nicht einmal Meinungsverschiedenheiten oder Streit."

Drehung um 180 Grad

"Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich dies von einem anderen Jahr behaupten kann. Ich war rundum glücklich und hatte Spaß. Ich habe das Rennen fahren genossen und habe mich nicht darauf gefreut, dass die Saison zu Ende war. Da gab es ganz andere Jahre, aber 2011 war das nicht so." Der Abwärtstrend scheint also gestoppt zu sein. Earnhardt ist wieder zufrieden und blickt positiv in die Zukunft.

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Dale Earnhardt Jr. hatte den Spaß am Rennfahren fast verloren Zoom

"Du fährst ja Rennen, weil der Rennsport dich glücklich macht. Aber in den vergangenen Jahren hat das nicht funktioniert und ich habe mir schon Gedanken gemacht, wie lange man diesen Sport wohl betreiben kann, wenn man unglücklich ist", gesteht der 37-Jährige. "Doch in dieser Saison hat sich alles um 180 Grad gedreht. Ich genieße es wieder, ich habe wieder Spaß. Ich bin glücklich darüber, wie wir uns verbessern konnten und dass ich wieder vorne mitmischen kann. Ich habe das Gefühl, dass ich fast dort bin, wo ich sein will. Und ich freue mich auf die Zukunft."

Noch fehlt diesem positiven Trend eine ganz entscheidende Zutat: Der Sieg. "Das ärgert mich, denn ich weiß wie sich ein Sieg anfühlt. Ich möchte dieses Gefühl wieder erleben und in der Victory Lane genießen. Genau deswegen kommst du an die Strecke und das ist es, was dich antreibt. Wenn du ein Rennen gewinnst, dann ist dieser Moment all die Mühen wert, für die du gearbeitet hast. Es ist wie wenn du dein Potenzial wiederentdeckst."

Doch es gibt noch einen zweiten, eher privaten Grund für Earnhardts positive Stimmung: Seine neue Freundin Amy Reimann. "Auch persönlich bin ich glücklich", sagt "Junior". "Persönlich und professionell fühle ich mich in einer viel besseren Position als zuvor." Mit anderen Worten: Das Jahr 2012 kann kommen. Am besten sofort...