• 23.06.2013 03:56

  • von Pete Fink

Danica Patrick schimpft gegen Villeneuve

Jacques Villeneuve stößt in Sonoma nicht gerade auf eine Welle der Sympathie seitens der Kollegen - Danica Patrick ist immer noch sauer auf den Kanadier

(Motorsport-Total.com) - Nein, Jacques Villeneuve kann derzeit sicherlich nicht von sich behaupten, im NASCAR-Fahrerlager viele Freunde zu besitzen. Der Hintergrund: Obwohl der Kanadier pro Saison nur eine Handvoll Rennen fährt, ist er fast immer in Kollisionen aller Art verwickelt. Dies stößt vielen Konkurrenten sauer auf, die sich logischerweise im Kampf um die Meisterschaftspunkte befinden. "Er ist zwar schnell, aber irgendetwas passiert halt immer", sagte zum Beispiel Clint Bowyer über Villeneuve.

Titel-Bild zur News: Danica Patrick

Danica Patrick ist nicht gerade gut auf Jacques Villeneuve zu sprechen ... Zoom

"Wir haben doch alle gesehen, was in den Nationwide-Rennen los war", spielte der Waltrip-Pilot auf die kantigen Villeneuve-Einsätze der letzten Jahre in Elkhart Lake und Montreal an. "Das ist sehr schade, denn es gab bei vielen Gelbphasen einen gemeinsamen Nenner." Das prominenteste Villeneuve-Opfer war Danica Patrick, die sich vor Jahresfrist in Elkhart Lake auf dem Weg zu einem Top-Resultat befand, im Finale aber vom Kanadier abgeschossen wurde.

Das hat Patrick nicht vergessen - und auch bis heute nicht verziehen: "Nach alldem, was passiert ist, kann ich nicht behaupten, dass ich Respekt vor so jemandem habe", polterte die 31-jährige Stewart/Haas-Pilotin in Sonoma. "Ich respektiere das, was er in seiner Karriere erreicht hat. Aber die Art und Weise, wie er andere Piloten auf der Strecke behandelt, das kann ich nicht akzeptieren. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen."

Hoppla. Ungewöhnlich deutliche Worte aus dem Munde Patricks, die sich seit ihrem NASCAR-Wechsel in Sachen allgemeiner Kritik bisher immer zurückgehalten hatte. Villeneuve wiederum nimmt die Aussagen über sein Verhalten zur Kenntnis, ohne dabei ein Gefühl der Einsicht vermitteln zu wollen. Seiner Meinung nach ist die ganze Geschichte "in keinster Weise verhältnismäßig", wie er gegenüber der 'USA Today' mitteilte.


Fotos: NASCAR in Sonoma


"Vor zwei Jahren in Elkhart Lake habe ich einen Fehler gemacht und ein paar Leute aus dem Rennen genommen", argumentiert der 42-Jährige. Damit ist nicht der Patrick-Vorfall gemeint, sondern ein verunglücktes Bremsmanöver nach einem späten Nationwide-Restart, bei dem der Kanadier auf das Gras geriet. "Das war sehr schade, aber dabei ging es nicht darum, Leute abzuräumen, um an die Spitze zu gelangen."

"Außerdem bin ich viel öfter aus dem Rennen genommen worden als umgekehrt. Die ganze Sache wurde nur deswegen so aufgeblasen, weil ich vergangene Saison in Danica hineingefahren bin. Das schafft viel mehr Aufmerksamkeit als es normalerweise der Fall sein würde. Wenn ich das absichtlich gemacht hätte, dann würde ich die ganze Aufregung verstehen. Jetzt muss ich damit leben und weiß nicht genau, warum das so ist. Aber ändern kann ich es auch nicht mehr."