• 22.06.2013 21:58

  • von Pete Fink

Ambrose geschlagen: McMurray holt die Sonoma-Pole

Überraschung: Jamie McMurray schnappt Marcos Ambrose die Sonoma-Pole weg - Juan Pablo Montoya enttäuscht, Jacques Villeneuve mit Aufwärtstrend

(Motorsport-Total.com) - Kleine Sensation in Sonoma: Von Jamie McMurray sprachen im Vorfeld des Toyota/Save Mart 350 nur ganz wenige. Doch als es am Freitagabend in der Sprint-Cup-Qualifikation darauf ankam, packte der 37-Jährige aus dem US-Bundesstaat Missouri den Hammer aus: Nach einer fehlerfreien Runde blieben die Uhren auf der Berg- und Talbahn nördlich von San Francisco nach 75,422 Sekunden stehen und damit geht der Earnhardt/Ganassi-Chevrolet mit der Startnummer 1 am Sonntagabend auch auf Startplatz eins ins Rennen.

Titel-Bild zur News: Jamie McMurray

Jamie McMurray ist der unerwartete Polesitter von Sonoma Zoom

Die Freude war groß. "Ich bin absolut überrascht", beurteilte McMurray die neunte Sprint-Cup-Pole seiner Karriere. "Eigentlich bin ich auf meiner Runde viel zu oft in den Limiter gefahren." Seine Chance am Rennsonntag beurteilt er vorsichtig optimistisch: "Speed war bei uns im Team in dieser Saison eigentlich nicht mehr das Thema. Es geht eher darum, endlich das Pech abzuschütteln." Auch in Sachen Strategie verriet McMurray eines: "Mein Ziel ist es, die letzte Runde anzuführen, nicht die Erste."

Knapp geschlagen wurde Marcos Ambrose. Der Rundkurs-Spezialist aus Australien steuerte seinen Petty-Ford in 75,471 Sekunden um die 3,12 Kilometer lange Strecke. Im Gegensatz zu Polesitter McMurray war Ambrose von vorne herein einer der Top-Favoriten auf einen Sonoma-Sieg und kann sich über eine sehr gute Ausgangsposition freuen. Der Grund für die verpasste Pole: "Plötzlich ging in der Kurve vor Start und Ziel der Motor aus", wunderte sich Ambrose. "Dabei habe ich viel Schwung verloren." Doch der "Aussie" lässt sich davon nicht ins Boxhorn jagen: "Wir haben ein gutes Auto und morgen eine Siegchance."

Startreihe zwei bilden etwas überraschend zwei Roush-Teamkollegen: Carl Edwards (3.) und Greg Biffle (4.) sind beide nicht gerade als Experten für die Rundstrecken bekannt, konnten sich jedoch weit vorne klassieren. Toyota belegt mit Vorjahressieger Clint Bowyer (Waltrip; 5.) und Matt Kenseth (6.) die dritte Startreihe. Auch dies ist eine kleine Überraschung, denn Kenseth war damit um vieles schneller als seine beiden Gibbs-Teamkollegen Kyle Busch (9.) und Denny Hamlin (17.). Rang sieben ging an Kurt Busch im Furniture-Row-Chevy vor dem besten Penske-Piloten Joey Logano (8.).

Montoya verwachst - Villeneuve leicht verbessert

Jacques Villeneuve

Jacques Villeneuve fuhr beim Sprint-Cup-Comeback auf Startplatz 22 Zoom

Sonoma war die Sprint-Cup-Premiere für die Qualifikationsgruppen mit fünf, beziehungsweise sechs Autos pro Gruppe, die im Abstand von fünf Sekunden auf die Strecke gelassen wurden. Rein theoretisch waren drei gezeitete Runden möglich, doch unter dem Strich kam es aufgrund stark nachlassender Reifen auf die erste Runde an. Diese drehte Mitfavorit Juan Pablo Montoya nur suboptimal und büsste auf seinen Teamkollegen McMurray satte sechs Zehntelsekunden ein. Die bittere Quittung für den Kolumbianer: Nur Startplatz 13.

Auch Hendrick Motorsports kann nicht zufrieden sein: Nur Jeff Gordon konnte sich als Zehnter in den Top 10 klassieren. Kasey Kahne (15.), Jimmie Johnson (19.) und Dale Earnhardt (26.) haben eine noch größere Menge Arbeit vor sich. Mit Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevrolet) startet ein weiterer Mitfavorit auf Platz elf. Neben dem Thema Reifen - Goodyear bringt in diesem Jahr eine etwas stärker abbauende Mischung an den Start - ist die große strategische Sonoma-Frage am Sonntagabend wie immer: Zwei Stopps oder doch drei Stopps?


Fotos: NASCAR in Sonoma


Vor allem für die Hinterbänkler, die nichts zu verlieren haben. Jacques Villeneuve (76,576; 22.) fand im Vergleich zum Freitag rund eine Dreiviertelsekunde und zeigte sich danach leicht optimistisch: "Gestern war ich noch überhaupt nicht zufrieden, aber dann haben wir ein paar Dinge geändert und nun geht es in die richtige Richtung", sagte der Kanadier über seinen in schwarz gehaltenen Phoenix-Chevrolet mit der Startnummer 51. Danica Patrick kam weniger gut zurecht: Der giftgrüne Stewart/Haas-Chevy mit der Startnummer 10 geht von Startplatz 31 aus ins Rennen.

'Motorvision TV' überträgt den Rundkurs-Klassiker aus Kalifornien am Sonntagabend live ab 20:00 Uhr MESZ natürlich wie immer inklusive der kompletten Pre-Race-Show. Die Grüne Flagge beim Toyota Save/Mart 350 in Sonoma wird für kurz nach 21:15 Uhr MESZ erwartet. Am Mikrofon sitzen Lenz Leberkern und Pete Fink. Der Wetterbericht ist gut: Am Sonntag soll es zwar ein paar Wolken geben, die Regenwahrscheinlichkeit ist bei Temperaturen um die 20 Grad Celsius aber gering.