Michelin: Hinterreifen hui, Vorderreifen pfui?

Die Charakteristik der Michelin-Reifen bereitet den Fahrern Schwierigkeiten, doch die Franzosen sind optimistisch, dass sich die Fahrer schnell umgewöhnen

(Motorsport-Total.com) - Durch den verregneten Testtag in Brünn verlor Reifenlieferant Michelin eine gute Chance, die verbesserten Pneus mit den MotoGP-Stammpiloten zu testen. In Mugello gab es viel Kritik, vor allem für die Vorderreifen. Erfahrene Piloten wie Valentino Rossi und Andrea Dovizioso stürzten mit den Michelin-Reifen. Michelin besserte vor allem die Vorderreifen nach und hoffte auf trockene Bedingungen, doch der Wettergott war gegen die MotoGP-Rückkehrer.

Titel-Bild zur News: Michelin

Die neuen Hinterreifen von Michelin wurden von den Fahrern gelobt Zoom

"Die Hinterreifen sind so gut wie fertig. Die Reifenkonstruktion für die Vorder- und Hinterreifen steht. Wir müssen nur noch für einige Strecken die Reifenmischungen anpassen, auf denen wir noch nicht testen konnten. Zudem müssen wir noch etwas an den Vorderreifen arbeiten", bemerkt Piero Taramasso, der Verantwortliche für die Motorrad-Rennabteilung im Hause Michelin.

Zwischen Mugello und Brünn entwickelte Michelin neue Lösungen für das Vorderrad. Das Profil des Reifens wurde angepasst. Zudem standen verschiedene Karkassen bereit. "Es gab bei den Tests in Sepang und Mugello Probleme. Die Reifen arbeiteten gut, doch es gab Probleme, wenn ein Fahrer den Vorderreifen stark belastet hat", gesteht Taramasso im Gespräch mit 'Crash.net'.

"Die Front verursacht momentan ein paar Probleme. Die Hinterreifen verfügen über sehr viel Grip. Sie sind sehr gut. Die Performance und die Rundenzeiten sind mehr als akzeptabel", betont der Michelin-Verantwortliche. Offizielle Testzeiten gibt es momentan nicht. Erst beim Test in Valencia werden die Rundenzeiten kommuniziert.


Fotos: MotoGP: Michelin-Test in Brünn


Laut Michelin ist es problematisch, dass die Piloten bei den Tests nach einem Rennwochenende die Reifen wechseln. Dass es dann zu Problemen kommt, sei laut Taramasso unumgänglich: "Es ist keine Hilfe, dass wir jedes Mal nur einen Tag testen konnten. Die Teams hatten die Setups, die sie für die anderen Reifen erarbeitet hatten. Wenn man einen Tag lang testet, dann kann man nicht am Setup arbeiten. Es waren keine optimalen Bedingungen."

Michelin

Es gibt noch Arbeit: Bis zum Valencia-Test hat Michelin noch viel zu tun Zoom

Eine Überraschung ist, dass die Feedbacks der Fahrer einheitlich sind. Michelin erwartete, dass die Fahrer abhängig vom Motorrad andere Vorlieben entwickeln. "Ich dachte, es würde eine Yamaha-Wahl geben, eine Ducati-Wahl und so weiter. Doch die größten Unterschiede gibt es zwischen den Wünschen der Testfahrer und den Wünschen der Stammfahrer", freut sich Taramasso.

Im MotoGP-Feld gibt es nur fünf Fahrer, die in der Vergangenheit bereits mit Michelin-Reifen fuhren. Seit 2009 wurde mit Einheitsreifen von Bridgestone gefahren. In der Saison 2008 wechselte Valentino Rossi von Michelin zu Bridgestone, während Teamkollege Jorge Lorenzo mit Michelin-Reifen fahren musste. Neben den beiden Yamaha-Werkspiloten haben auch Dani Pedrosa, Andrea Dovizioso und Nicky Hayden in der Vergangenheit Erfahrungen mit Michelin-Reifen gesammelt.