Isle of Man: Comeback-Sieg von Ian Hutchinson

Zum ersten Mal seit 2010 gewinnt Ian Hutchinson wieder die Tourist Trophy: Im Supersport-Rennen besiegt "Bingley Bullet" Bruce Anstey und Gary Johnson

(Motorsport-Total.com) - Ian Hutchinson (Yamaha) hat ein eindrucksvolles Comeback bei der Tourist Trophy auf der Isle of Man geschafft. Nach seinem zweiten Platz im ersten Superbike-Rennen am Sonntag gewann der Brite am Montag das Supersport-Rennen und feierte seinen neunten TT-Sieg. Platz zwei ging an Bruce Anstey (Honda) vor Gary Johnson (Yamaha). Einige Favoriten hatten auch am Montag beim Supersport-Rennen über vier Runden auf dem Snaefell Mountain Course Probleme und schieden früh aus. Bisher drückten Hutchinson und Anstey der TT ihren Stempel auf.

Titel-Bild zur News: Ian Hutchinson

Ian Hutchinson holte seinen insgesamt neunten TT-Sieg Zoom

Hutchinson ging 2010 in die TT-Geschichte ein, als er als erster Fahrer alle fünf Soloklassen gewinnen konnte. Ende 2010 zog sich "Bingley Bullet", wie sein Nickname lautet, bei einem Rennen der Britischen Supersport-Meisterschaft in Silverstone schwere Beinverletzungen zu, die beinahe sein Karriereende bedeutet hätte. Es folgten schwierige Jahre mit unzähligen Operationen. Zum letzten Mal trat der 35-Jährige im Jahr 2012 auf der Isle of Man an und schaffte nun ein beeindruckendes Comeback.

Als er Grandstand erreichte, tobte die Menge und jubelte ihm zu. "Ich wusste, dass ich das eines Tages hören würde", sagt Hutchinson im Moment des Triumphs. "Es tut sehr gut. Mein Motorrad ist traumhaft zu fahren. Ich fühlte mich, als würde ich Pizzas ausliefern! Startplatz neun ist nicht ideal. Vielleicht dachten sie, dass ich nicht nach vorne kommen würde, also steckte ich eine Weile hinter Guy fest. Ich kam nach den Boxenstopps hinter ihm heraus und musste ihn erneut überholen."

Eigentlich hätte Hutchinson das 600er-Rennen für MV Agusta bestreiten sollen, doch das Rennteam zog sich zurück, weil mehr Vorbereitungszeit nötig ist. Kurzfristig half Keith Flint mit einer Yamaha aus. Der Frontman der berühmten Band The Prodigy ist seit 2014 mit seinem eigenen Rennstall "Team Traction Control" im Motorradrennsport aktiv. "Heute war ich lockerer, denn für das erste Rennen hatte ich mir Druck gemacht", gibt Hutchinson zu. "In diesem Rennen bin ich nur gecruist."

TT-Legende John McGuinness (Honda) eröffnete das Supersport-Rennen um 18:30 Uhr Ortszeit. Es war nach den Seitenwagen das zweite Rennen des Tages und das dritte der Woche. Die beste Startphase legte Johnson hin, aber Hutchinson holte den Yamaha-Fahrer rasch ein und führte am Ende der ersten Runde. Am Ende der zweiten Runde absolvierten die Fahrer ihre Boxenstopps. Nach den Stopps führte Hutchinson sechs Sekunden vor dem Rest des Feldes.

Die Entscheidung war aber noch nicht gefallen, denn Anstey startete eine Aufholjagd. Diesmal war es aber umgekehrt wie beim Superbike-Rennen am Sonntag. Hutchinson verwaltete den Vorsprung und kam am Ende der vierten Runde 7,7 Sekunden vor Anstey ins Ziel. Johnson meldete sich nach seinem Sturz im Superbike-Rennen, bei dem er unverletzt geblieben ist, als Dritter zurück.

Für den Senior-TT-Sieger des Vorjahres ging auch im Supersport-Rennen nicht viel: Michael Dunlop schied in der zweiten Runde aus. Zu diesem Zeitpunkt lag Dunlop, der das 600er-Rennen mit einer Honda fuhr, nur an der zehnten Stelle. Sein Bruder William Dunlop trat nicht zu diesem Rennen an. Für ihn ist die TT nach einem Trainingssturz mit dem Superstock-Motorrad im Montagstraining vorbei. William Dunlop brach sich dabei eine Rippe und zog sich mehrere Prellungen zu.

Vom Pech verfolgt war erneut Fanliebling Guy Martin. Er erhielt eine Zeitstrafe von zehn Sekunden, weil er in der Boxengasse zu schnell gewesen ist. Weiter geht es mit dem Superstock-Rennen am Dienstag. Für den Mittwoch sind drei weitere Rennen angesagt. Die prestigeträchtige Senior-TT ist für den Freitag angesetzt.