Bird: "Aprilia muss uns helfen"

PBM-Teamchef Paul Bird droht mit dem Rückzug aus der MotoGP und fordert Aprilia auf, sich finanziell am Projekt zu beteiligen

(Motorsport-Total.com) - Nachdem Paul Bird für die kommende Saison immer wieder große Pläne ankündigte, ist es nach dem Saisonfinale ruhig geworden. Der Brite geht mit seinem Team seit 2012 in der MotoGP an den Start und verwendete Material von Aprilia. Durch die Ungewissheit, wie es mit dem ART-Projekt weitergeht, wechselte das Aspar-Team zu Honda. PBM und Ioda sind die einzigen Teams, die für Aprilia noch in Frage kommen.

Titel-Bild zur News: Michael Laverty

Michael Laverty fuhr bei den finalen Rennen der Saison die ART Zoom

Doch Bird möchte nicht nur Material kaufen. Der Brite fordert von Aprilia eine finanzielle Beteiligung. "Wir haben lediglich in der BSB Sponsoren. Es wird also alles von mir getragen. Wir erreichen einen Punkt, an dem ich es einige Jahre gemacht habe, so aber nicht mehr weitermachen möchte", wird er von 'Crash.net' zitiert. "Es war ein schwieriges Jahr. Yonny (Hernandez; Anm. d. Red.) ist oft gestürzt. Deshalb mussten wir viel Geld für Reparaturen und Teile ausgeben."

"Die einzige Möglichkeit, sich zu verbessern, ist, wenn wir Unterstützung von einem Hersteller erhalten. Da wir das einzig verbliebene Aprilia-Team sind, müssen sie uns helfen. Ich denke aber nicht, dass es ihnen gefällt, uns zu finanzieren. Doch ich möchte das auch nicht mehr machen", stellt Bird entschlossen klar. Noch vor wenigen Wochen sprach Bird davon, sein Team mit deutlich besserem Material auszustatten. Kundenmaterial von Honda, Yamaha oder Ducati war im Gespräch. Selbst mit finanzieller Unterstützung von Aprilia wäre die ART in der kommenden Saison unterlegen.

Dennoch würde Bird auch mit Aprilia in die neue Saison gehen. Doch nicht zu jedem Preis: "Soll ich drei Millionen Pfund in die MotoGP investieren oder das Geld für meine Familie verwenden?", fragt er sich. "Ich muss auch an meine Familie denken. Wenn ich nur noch das Team in England hätte, wäre ich sicher auch froh. Andererseits möchte ich auch weitermachen, habe Aprilia aber mitgeteilt, dass ich Hilfe benötige."

"Mir würde es nichts ausmachen, mich finanziell zu beteiligen, doch ich möchte nicht alles bezahlen", unterstreicht der PBM-Chef. "Wir meinen es mit dem Rennsport ernst, benötigen aber Hilfe. Sie sind ein großer Hersteller. Wenn sie Rennsport betreiben möchten, müssen sie es ernst nehmen und Geld investieren."