Yamaha: Warum Lorenzo die Open-M1 nicht testen darf

Rennleiter Lin Jarvis erklärt, warum Werkspilot Jorge Lorenzo die Open-Yamaha nicht testen soll, obwohl Aleix Espargaro damit extrem stark ist

(Motorsport-Total.com) - Forward-Pilot Aleix Espargaro hat die Kräfteverhältnisse in der MotoGP bei den Vorsaisontests kräftig durcheinander gebracht. Und auch in den Trainings beim Saisonauftakt in Katar setzte sich der Open-Yamaha-Pilot stark in Szene. Grund genug für Werkspilot Jorge Lorenzo, einen Test mit einer Yamaha M1 im Open-Trimm anzufragen. Doch Yamaha lehnte ab und erfüllte Lorenzo den Wunsch nicht.

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo

Performance der Open-Yamaha: Jorge Lorenzo möchte sich selbst ein Urteil bilden Zoom

Aber warum ging Yamaha nicht darauf ein? Yamaha-Rennleiter Lin Jarvis sucht nach einer plausiblen Antwort: "Viele Fahrer waren von den Leistungen einiger Open-Bikes überrascht. Die Fahrer haben nur ein Ziel und das sind Siege. Doch die Piloten betrachten die Dinge manchmal ohne die nötige Weitsicht", analysiert Jarvis im Gespräch mit 'Motor Cycle News'.

"Sie wissen nicht, wie die Rundenzeiten in zwei Monaten aussehen. Folgerichtig sind sie gegen unsere Entscheidung und fragen sich: 'Warum probieren wir es nicht?'", schildert Jarvis. "Es ist ihr Job, Druck zu machen. Doch die Ingenieure müssen sich Strategien überlegen und verstehen, welche Probleme dadurch verursacht werden." Besonders die weichen Open-Reifen werfen die Factory-Fahrern in den Trainings zurück.

Das weiß auch Jarvis, der diesen Vorteil aber nicht überbewerten möchte: "Der weiche Reifen ist ein großer Vorteil, doch kann man ihn im Rennen verwenden? Bei einem Rennergebnis spielen viele Dinge eine Rolle. Da sollte man nicht nur auf Testzeiten schauen. Wir haben uns für eine Factory-Nennung entschieden und sehen keinen Grund, unsere Entscheidung zu ändern."