Stefan Bradl bereut Avintia-Absage nicht

Nach dem Aus bei Aprilia ergab sich im Sommer 2016 bei Avintia-Ducati eine neue Chance: Stefan Bradl begründet, warum er sich dagegen entschieden hat

(Motorsport-Total.com) - Am Ende der vergangenen Saison musste Stefan Bradl im Gresini-Aprilia-Team Platz machen für Sam Lowes. Der Brite hatte bereits einen Vorvertrag und war für die Saison 2017 gestellt. Mit Aleix Espargaro folgte eine weitere Neuverpflichtung, weshalb sich Bradl und Alvaro Bautista neue Arbeitgeber suchen mussten.

Titel-Bild zur News: Stefan Bradl

Stefan Bradl verabschiedete sich Ende der vergangenen Saison aus der MotoGP Zoom

Bautista kam bei Aspar unter, Bradl schlug ein Angebot von Avintia-Ducati aus und wechselte in die Superbike-WM. Im Avintia-Team hätte Bradl eine Ducati Desmosedici bewegen können und wäre Teamkollege von Hector Barbera gewesen, der in der Saison 2016 mit der vergleichsweise alten Maschine sehr starke Leistungen zeigte. Traf Bradl also die falsche Entscheidung?

"Ich würde die Entscheidung erneut so treffen, denn bei Avintia würde ich mich nicht wohlfühlen", erklärt der Deutsche im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. Doch was spricht gegen das Avintia-Team? "Ich kenne die Umstände, die bei Avintia herrschen. Die meisten Leute reden sich die Situation schön und denken, dass es nur vom Motorrad abhängt. Es geht auch um die Zusammenarbeit mit dem Team. Bei Avintia hätte es auf jeden Fall Verständigungsprobleme gegeben", ist der ehemalige Grand-Prix-Pilot überzeugt.

Verständigungsprobleme sind im privaten Honda-Team in der Superbike-WM nicht die größte Hürde. Die Mannschaft von Ronald ten Kate arbeitet fieberhaft daran, die Honda Fireblade konkurrenzfähig zu machen. Bisher gelangen aber keine erkennbaren Fortschritte. Zuletzt war Bradl auf Ausfälle angewiesen, um überhaupt in die Punkteränge zu fahren. Aktuell ist der Deutsche nur WM-Zwölfter.


Fotos: Superbike-WM in Donington


Von vornherein war klar, dass das Ten-Kate-Team keine Unterstützung von der Honda-Rennabteilung in Japan erhalten wird. Bereut der ehemalige Moto2-Weltmeister seine Entscheidung dennoch nicht? "Natürlich weiß ich jetzt mehr im Nachhinein, aber ich würde die gleiche Entscheidung treffen", schildert der Zahlinger und fügt hinzu: "Ich würde lediglich mehr Druck auf Honda ausüben, um ein besseres Motorrad zu haben."