Loris Baz: "Habe meine Größe nie als Nachteil angesehen"

(Motorsport-Total.com) - Forward-Pilot Loris Baz hinterließ bei den vergangenen Rennen einen positiven Eindruck. Momentan ist der MotoGP-Neuling zweitbester Fahrer der Open-Wertung. Bei den ersten sieben Rennen der Saison sammelte Baz 13 WM-Punkte und liegt in der Fahrerwertung vor Gegnern wie Ex-Champion Nicky Hayden, Forward-Teamkollege Stefan Bradl, Aprilia-Werkspilot Alvaro Bautista oder auch Open-Honda-Pilot Jack Miller.

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Loris Baz bringt 28 Kilogramm mehr auf die Waage als Honda-Pilot Dani Pedrosa Zoom

Vor dem Start der Saison war unklar, ob die Forward-Crew passende Setups für Baz finden kann. Mit 1,91 Metern ist der Franzose deutlich größer als Teamkollege Bradl. Die Geometrie von Baz' Maschine ist komplett anders als die von Bradl. "Mein Sitz ist jetzt zehn Zentimeter länger und sechs Zentimeter höher als der von Bradl. Ich wiege 20 Kilogramm mehr als er", vergleicht der Rookie im Gespräch mit 'Crash.net'.

"Wenn man 20 Kilogramm schwerer und das Motorrad zehn Zentimeter länger ist, dann ändert sich im Kurvenscheitel alles", betont der ehemalige Superbiker. "Wenn man bei diesem Motorrad eine Änderung von einem Millimeter vornimmt, dann ändert sich beinahe alles. Dann muss man Einstellungen von Öhlins vornehmen, die der Crewchief noch nie vornahm, weil er sich immer um deutlich kleinere Fahrer kümmerte."

Durch den höheren Luftwiderstand und das Mehrgewicht hat Baz vor allem auf den Geraden Nachteile. In den Topspeed-Messungen liegt der Franzose meist einige km/h hinter Bradl. Beim Katalonien-Grand-Prix in Barcelona kam Baz im Rennen auf maximal 329,5 km/h. Teamkollege Bradl wurde mit 336,9 km/h gemessen.

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Beim harten Anbremsen haben laut Loris Baz große Fahrer Vorteile Zoom

"Ich verliere auf den Geraden. Das war schon immer so. Doch ich gehörte schon in der Superbike-WM zu den Fahrern, die am härtesten bremsen. Ich denke, das ist auch hier der Fall", bemerkt der ehemalige Kawasaki-Werkspilot, der nach der Ursache sucht: "Vermutlich ist das auf meine Größe zurückzuführen. Ich habe einen größeren Luftwiderstand, der dabei hilft, das Motorrad abzubremsen. Meine Größe ist auch bei den Richtungswechseln eine Hilfe."

"Ich habe meine Größe nie als Nachteil angesehen", stellt Baz klar. "Man muss nur das Motorrad anpassen. Marco Simoncelli war auch 1,83 oder 1,85 Meter groß. Honda glaubte an ihn, stellte ihm ein Motorrad zur Verfügung und ging mit ihm in den Windtunnel. Und er war schnell. Wenn man ein Team hat, das an einen glaubt und einen unterstützt, dann kann man schnell sein."