Kommt auch in der MotoGP die Ein-Motorrad-Regel?

In Jerez haben die Dorna und die MSMA über die Zukunft der MotoGP beraten - Es liegen einige Vorschläge auf dem Tisch

(Motorsport-Total.com) - Die MotoGP-Saison 2012 steht im Zeichen des Umbruchs. Die Weichen für die Zukunft werden gestellt. Mit Hilfe der neuen Claiming-Rule wurde das Starterfeld auf 21 Motorräder vergrößert. Dennoch gibt es eine Gesellschaft mit mehreren Klassen. An der Spitze stehen die Werksteams von Honda und Yamaha, dann folgen die Kundenmotorräder und Ducati. Am Ende des Feldes befinden sich die neuen Teams, die mit einem getunten Superbike-Motor in einem Prototypen-Chassis antreten. Dazwischen befindet sich noch die ART von Aprilia. Die neue Claiming-Rule ist aber erst der erste Schritt in die Zukunft.

Titel-Bild zur News: Carmelo Ezpeleta

Dorna-Boss Carmelo Ezpeleta bezeichnet die Gespräche mit der MSMA als positiv

Wie sie genau aussehen wird, ist derzeit Gegenstand der Diskussionen. In Jerez haben sich am Freitag erneut die Dorna und Vertreter der Herstellervereinigung MSMA getroffen. "Bei den letzten Meetings haben wir über die Philosophie der Meisterschaft gesprochen", sagt Dorna-Boss Carmelo Ezpeleta gegenüber 'MotoGP.com'. "Es geht darum, wie wir sie wirtschaftlich realistisch gesehen verbessern können sowie um das Spektakel. Wir haben den Herstellern Vorschläge unterbreitet."

"Einige Ideen wurden akzeptiert, andere nicht. Wir müssen nun über ihre Ideen nachdenken, damit wir uns in Katar wieder zusammensetzen und uns darauf einigen können, wie wir die Meisterschaft verbessern wollen. Es muss aber ökonomisch tragbar sein." Der Kostenfaktor spielt eine wesentliche Rolle. Das Yamaha-Werksteam wird zum Beispiel auch in diesem Jahr ohne Hauptsponsor auskommen müssen.

Dazu sollen die Kosten für die Leasingraten fallen. Verschiedene Szenarien stehen im Raum. "Wir haben über mehrere Möglichkeiten gesprochen, die Kosten zu reduzieren. Zum Beispiel könnte es nur noch ein Motorrad pro Fahrer geben, so wie in der Moto2 und Moto3", meint Ezpeleta. In der Superbike-WM greift ab dieser Saison die Ein-Motorrad-Regel. Theoretisch ist es eine Kostenersparnis, die aber nur bei den kleinen Teams greift, denn die reichen Rennställe haben ohnehin ein fast fertiges Ersatzmotorrad im LKW.


Fotos: MotoGP-Tests in Jerez


Es liegen noch weitere Vorschlage auf dem Tisch wie "die Limitierung der Mechaniker pro Motorrad oder eine Preisobergrenze für die Bikes", sagt Ezpeleta. "Aber auch, dass ein Hersteller nur zwei Werksmaschinen und zwei Kundenmotorräder haben darf. Wir müssen noch einige Ideen der Hersteller untersuchen. Generell waren die Gespräche mit den Herstellern positiv."