Kawasaki betreibt im Rennen Schadensbegrenzung

Mit den Positionen zwölf und 13 war Kawasaki auf Phillip Island noch recht gut bedient - Anthony West knapp vor John Hopkins

(Motorsport-Total.com) - Nach einem bislang völlig verpatzten Wochenende ging das Kawasaki-Team ohne große Erwartungen in das heutige Rennen auf Phillip Island. Lokalmatador Anthony West und John Hopkins machten das Beste aus ihren Möglichkeiten und kamen als Zwölfter beziehungsweise 13. ins Ziel, sammelten damit gemeinsam immerhin sieben WM-Punkte.

Titel-Bild zur News: Anthony West

Anthony West zeigte sich dem eigenen Publikum von der kämpferischen Seite

"In der ersten Runde", erklärte West, "konnte ich Marco Melandri vor mir sehen. Da dachte ich mir, ich zeige ihm mal sein nächstjähriges Motorrad - von hinten! Aber durch die Traktionsprobleme drehten die Räder beim Beschleunigen von Anfang an durch. Ich kompensierte das einigermaßen, indem ich das Heck kommen ließ und mein Körpergewicht einsetzte, um zu lenken. So kam ich dann gar nicht so schlecht aus den Kurven heraus."#w1#

Duell der Kawasaki-Piloten

"Nach Marco war John mein nächstes Ziel. Ich sah, dass er aus den Kurven heraus noch mehr Probleme hatte als ich, daher musste ich nur den Abstand verkürzen und den richtigen Zeitpunkt wählen. John hat dann aber bis zum Ende gepusht, das muss man ihm lassen. Ich dachte, er würde in der letzten Runde noch etwas probieren, aber ich bin froh, dass er es nicht getan hat, denn ich hätte ihn nicht davonkommen lassen", so der Australier.

"John hat bis zum Ende gepusht, das muss man ihm lassen." Anthony West

Dass es überhaupt zum Duell der beiden Kawasaki-Piloten kommen konnte, war heute nicht selbstverständlich, denn gleich in der ersten Runde mussten West und Hopkins dem Gemetzel um Alex de Angelis ausweichen - und Hopkins leistete sich später noch einen Schnitzer. Überhaupt war heute nicht der größte Tag des Amerikaners, denn von West geschlagen zu werden, das ist in diesem Jahr nicht gerade ein Kompliment...

"Am Start suchte ich mir eine Linie an all den Unfällen vorbei, aber wir gewannen sogar ein paar Positionen, als ich in den ersten Kurven außen an einigen Fahrern vorbeiging. Ich fand dann einen Rhythmus und hielt mit der Gruppe vor mir mit, aber dann kam ich in der Honda-Kurve von der Ideallinie ab und ich verlor einige Plätze. Danach war es nur noch ein Rennen gegen Anthony", analysierte Hopkins.

Reifen bauten auf einer Seite ab

Probleme hatte er mit der linken Flanke der Reifen, die schnell an Grip einbüßte, und in der letzten Kurve, wo er am meisten Zeit auf die Konkurrenz verlor. Dennoch blickt Hopkins dem Rennen in Sepang optimistisch entgegen: "Ich freue mich auf das nächste Rennen, denn wir hatten in Sepang einen positiven Wintertest. Hoffentlich können wir dort ein besseres Resultat einfahren", gab er zu Protokoll.

"Ich freue mich auf das nächste Rennen, denn wir hatten in Sepang einen positiven Wintertest." John Hopkins

Abschließend zog Teamchef Michael Bartholemy Bilanz: "Es ist offensichtlich, dass wir unsere Performance verbessern müssen - nicht nur für diese Saison, sondern auch in Vorbereitung auf nächstes Jahr", so der Belgier. "Unsere Motorräder sollten auf der Strecke in Sepang etwas besser liegen. Ich hoffe daher stark, dass wir in zwei Wochen beim Grand Prix von Malaysia besser aussehen werden als hier."


Fotos: Kawasaki, MotoGP: Rennwochenende auf Phillip Island