Heimtriumph für Stoner auf Phillip Island

Casey Stoner feierte in seiner Heimat einen überlegenen Start/Ziel-Sieg vor Valentino Rossi und Nicky Hayden und ist damit so gut wie Vizeweltmeister

(Motorsport-Total.com) - Den WM-Titel ist er seit einer Woche endgültig los, aber ein großes Ziel hatte Casey Stoner für diese Saison noch: den Heim-Grand-Prix auf Phillip Island gewinnen! Zumindest diesen Wunsch konnte sich der Marlboro-Ducati-Star heute erfüllen - und zwar in beeindruckend dominanter Manier von der ersten bis zur letzten Runde.

Titel-Bild zur News: Casey Stoner

Diese Ansicht bekamen Casey Stoner während des heutigen Rennens zu sehen

Bereits im Warmup hatte Stoner seinen Gegnern mehr als eine Sekunde eingeschenkt, im Rennen knüpfte er dann genau dort an. Nach 27 Runden hatte er stattliche 6,504 Sekunden Vorsprung auf den zweitplatzierten Valentino Rossi (Fiat-Yamaha) und 7,205 auf Nicky Hayden (Repsol-Honda), der ihm anfangs nur kurz folgen konnte. Die Freude bei den australischen Fans, denen heute sonniges, wenn auch kühles Wetter geschenkt wurde, war dementsprechend groß.#w1#

Stoner von Anfang an dominant

Doch der Reihe nach: Stoner münzte seine Pole-Position am Start sicher in die Führung um und kam aus der ersten Runde mit Hayden und James Toseland (Tech-3-Yamaha) im Schlepptau zurück. Stoner und Hayden setzten sich dann rasch von den übrigen Verfolgern ab, wenig später ließ Stoner auch Hayden stehen. Einen schlechten Start erwischte hingegen Randy de Puniet (LCR-Honda), der vom vierten auf den siebenten Platz zurückfiel.

Die Stoner-Soloshow vorne war früh entschieden, Mann des Rennens war aber eindeutig Rossi: Der achtfache Champion arbeitete sich schon in der ersten Runde vom zwölften auf den neunten Platz nach vorne, wenngleich er Riesenglück hatte, als sich Alex de Angelis (Gresini-Honda) vor seiner Nase ins Kiesbett verabschiedete. In der vierten Runde war der Italiener bereits Fünfter, in Umlauf fünf griff er sich auch noch seinen Teamkollegen Jorge Lorenzo.

Hart zu kämpfen hatte er gegen seinen Markenkollegen Toseland, der an seinem 28. Geburtstag ein beherztes Rennen fuhr, aber in der 13. Runde war Rossi endlich auch am Superbike-Weltmeister vorbei. Stoner war zu jenem Zeitpunkt mit acht Sekunden Vorsprung schon uneinholbar enteilt, aber die sechs Sekunden auf Hayden hobelte der "Doktor" im Rekordtempo weg - und in der letzten Runde sicherte er sich sogar noch Platz zwei! Ein versuchter Konter von Hayden blieb ohne Erfolg.


Fotos: MotoGP: Rennwochenende auf Phillip Island


Toseland: Platz sechs am Geburtstag

Geburtstagskind Toseland baute im Finish ein wenig ab und musste noch Lorenzo und Shinya Nakano (Gresini-Honda) passieren lassen, blieb als Sechster aber zumindest eine halbe Sekunde vor Andrea Dovizioso (JiR-Scot-Honda), der nach einem schlechten Start zunächst nur Zehnter war und sich mühsam nach vorne arbeiten musste. Colin Edwards (Tech-3-Yamaha) wurde Achter vor de Puniet und Loris Capirossi (Rizla-Suzuki).

Zweitbester Lokalmatador hinter Stoner darf sich Anthony West (Kawasaki) nennen, denn der Australier kam als Zwölfter ins Ziel und blieb damit klar vor Landsmann Chris Vermeulen (Rizla-Suzuki), der nach einem Ausritt am Start mit Platz 15 und einem mickrigen WM-Pünktchen Vorlieb nehmen musste. Marco Melandri (Marlboro-Ducati) ging sogar leer aus, fuhr heute durchgehend die mit Abstand schlechtesten Rundenzeiten.

Valentino Rossi

Mann des Rennens: Valentino Rossi fuhr vom zwölften auf den zweiten Platz Zoom

In der Weltmeisterschaft war bereits vor Phillip Island alles klar, doch nun ist auch aus dem Kampf um den Vize-WM-Titel die Luft so gut wie raus: Stoner hat nach seinem fünften Saisonsieg schon 36 Punkte Vorsprung auf Dani Pedrosa (Repsol-Honda), für den das Rennen heute bereits nach wenigen Metern vorbei war. Pedrosa rutschte an vierter Stelle liegend seitlich weg und war damit neben de Angelis einer von nur zwei Ausfällen.