Honda: Nakamoto über das CRT-Konzept

Shuhei Nakamoto findet die Claming Rule okay, aber der Rückstand muss verkleinert werden - An einer reinen MotoGP nach CR-Format ist Honda nicht interessiert

(Motorsport-Total.com) - Die Claiming-Rule-Motorräder bleiben im Vorfeld der neuen MotoGP-Saison ein heiß diskutiertes Thema. Zusätzlich zu den zwölf Prototypen von Honda, Yamaha und Ducati sollen neun CRT-Fahrer beim Saisonauftakt Anfang April in Katar in der Startaufstellung stehen. Die neuen Bikes sollen nur rund ein Drittel einer Leasingmaschine kosten. Zudem haben die Motorräder mehr Freiheiten bezüglich Tankmenge und Motorenkontingent. Bislang waren die neuen Motorräder, die prinzipiell aus einem Superbike-Motor in einem Prototypen-Chassis bestehen, weit weg vom Tempo der reinrassigen Prototypen.

Titel-Bild zur News: Shuhei Nakamoto

Shuhei Nakamoto: Die Prototypen sind für Honda in der MotoGP essenziell

Bei den Tests im vergangenen Herbst in Valencia fehlten vier Sekunden und beim ersten Testtag in Sepang betrug die Lücke 6,5 Sekunden. Die Zeiten der Aprilia-Maschinen bei den privaten Testfahrten in Valencia waren etwas konkurrenzfähiger, dennoch wird es eine deutliche Zweiklassengesellschaft geben. Bei der Präsentation des Repsol-Honda-Teams machte Shuhei Nakamoto, der Vizepräsident von HRC, eine interessante Bemerkung bezüglich der Konkurrenzfähigkeit der CR-Motorräder.

"Das CRT-Konzept ist okay, aber in Valencia waren die Zeitunterschiede zu groß. Wir müssen darüber nachdenken, wie wir die Lücke schließen können", wird der Japaner von 'Crash.net' zitiert. "Aus der Erfahrung von Honda hat Testfahrer Kousuke Akiyoshi in Suzuka mit einem Superbike eine Rundenzeit gefahren, die nur eine Sekunde langsamer als die Zeit der 800er war. In Valencia war der Unterschied aber viel größer."

"Wir müssen darüber nachdenken. Ich glaube nicht, dass der Unterschied rein von der Maschine kommt. Es ist sehr schwierig, einen guten Fahrer für eine CRT-Maschine zu finden. Ich würde auch gerne diesen Aspekt diskutieren." Die beiden erfahrensten Piloten des neuen Konzeptes sind Colin Edwards und Randy de Puniet. Sie werden in den kommenden Monaten auch als Maßstab bei den Vergleichen gelten. Fahrer wie Ivan Silva oder Robertino Pietri waren bei den Sepang-Tests um bis zu zehn Sekunden pro Runde langsamer und damit auch deutlich langsamer als die Zeiten der Moto2-Spitzenpiloten.


Fotos: MotoGP-Tests in Sepang


Dennoch sieht Dorna-Boss Carmelo Ezpeleta die Claming-Rule als Zukunft des Sports an. In diesem Bereich gibt es aber noch viel zu tun. Der Spanier übt mit diesem Konzept auch Druck auf die Hersteller aus. Die Leasingraten müssen von ungefähr drei auf rund eine Million Euro fallen. Es läuft auf eine Konfrontation zwischen Dorna und den Herstellern hinaus. Nakamoto ist gesprächsbereit, doch für die Hersteller sind die hochgezüchteten Prototypen wichtig.

"Die wirtschaftliche Situation ist für alle schlecht. Aus technischer und sportlicher Sicht werden die Hersteller bezüglich CRT und der Zukunft der MotoGP einige Vorschläge an Carmelo richten. Sollte es nur CRT geben, dann ist Honda nicht interessiert." Auch aus dem Ducati-Lager war Ähnliches zu hören, denn die MotoGP soll ein Testfeld für künftige Technologien bleiben.

Seitens Honda wird es auch nicht das Szenario geben, dass ein Privatteam einen Motor der RC213V least und in ein Prototypen-Chassis, beispielsweise von FTR oder Suter, einbaut. Nakamoto hat bereits im vergangenen Sommer ausgeschlossen, dass der Motor zu haben sein wird.