Nakamoto: "Ziel ist der WM-Titel"

HRC-Vizepräsident Shuhei Nakamoto fordert von seiner Mannschaft auch mit dem neuen Motorrad den WM-Titel - Die Claiming-Rule ist für Honda nicht interessant

(Motorsport-Total.com) - Das Honda-Werksteam ist bereit für den ersten Dreitagestest in Sepang und hat die neue RC213V in Malaysia offiziell vorgestellt. Das Ziel ist klar: Auch mit mehr Hubraum peilt der japanische Motorradgigant den WM-Titel an. Bei den bisherigen Testfahrten mit den neuen Motorrädern hat Honda auch das Tempo vorgegeben. Trotzdem ist das neue Bike noch nicht vollends aussortiert. Speziell Casey Stoner hatte bei den Tests in Valencia im vergangenen November starkes Chattering bemängelt. Dieses Phänomen ist aber auch bei anderen Fahrern aufgetreten.

Titel-Bild zur News: Casey Stoner; Dani Pedrosa

Das Honda-Werksteam hat sich in Malaysia offiziell vorgestellt

Honda bringt in der neuen Saison insgesamt vier neue Prototypen an den Start. Im Werksteam fahren Stoner und Dani Pedrosa, bei Gresini hat Alvaro Bautista den Platz von Marco Simoncelli übernommen, während Moto2-Weltmeister Stefan Bradl bei LCR in die höchste Klasse aufsteigt. Trotz weniger Motorräder ist das Budget aufgrund der Neuentwicklung leicht gestiegen. "Die RC213V ist eine Evolution der letzten Version der RC212V. Sie basiert auf dem gleichen Konzept", sagt HRC-Vizepräsident Shuhei Nakamoto anlässlich der Präsentation.

"Die Motorräder hier in Sepang sind prinzipiell die gleichen, die wir in Valencia getestet haben. Es gibt nur wenige Unterschiede. Casey und Dani werden je ein Motorrad auf dem Stand von Valencia haben, und je eines mit einem leicht veränderten Chassis, das nach ihren Wünschen angepasst wurde." Durch den größeren Hubraum, über den Nakamoto auch diesmal keine genaue Auskunft geben wollte, verfügen die Motoren über mehr Drehmoment und sind schneller.

In Valencia waren die .1.000er auf der Zielgeraden um rund zehn km/h schneller als die alten 800er. Valencia ist aber eine kleine Strecke. Auf den beiden langen Geraden in Sepang könnte der Unterschied noch deutlicher ausfallen. Der Zeitgewinn der neuen Motorräder im Vergleich zu den alten 800ern wird durch die höhere Leistung im fünften und sechsten Gang erzielt. Dadurch kommt auch der Bremsstabilität am Ende langer Geraden eine größere Bedeutung zu.


Fotos: Präsentation Repsol-Honda


Das Zusammenspiel mit den neuen Bridgestone-Reifen wird ein wichtiger Aspekt im Laufe der drei Testtage sein. Bei Honda sind die Weichen auf Erfolg gestellt. Nakamoto gibt die Saisonziele klar vor: "Wir wollen fleißiger denn je arbeiten und unsere drei WM-Titel in der neuen Klasse verteidigen", spricht der Japaner den Fahrer-, Team- und Herstellertitel an. "Wir haben am Ende der 800er-Ära die Triple-Krone gewonnen und wir werden darum kämpfen, das auch 2012 zu schaffen."

"Wir haben vollstes Vertrauen in Casey und Dani, dass sie diese große Herausforderung meistern werden. Wir gebe ihnen vollste technische und menschliche Unterstützung." Neu sind nicht nur die Prototypen, sondern auch die Claiming-Rule. Über die Partnerschaft Ten Kate und Gresini gibt es auch ein CR-Motorrad mit einem Honda-Motor, der aus der CBR10000RR stammt. Dennoch hat Nakamoto erneut unmissverständlich klargemacht, dass Honda kein Interesse an der MotoGP hat, sollte sich die komplette Meisterschaft Richtung Claiming-Rule bewegen.

Abgesehen davon hat sich das Honda-Team noch einmal von "Super Sic" verabschiedet. Nakamoto hatte sich im Vorjahr für den charismatischen Italiener stark gemacht und den Verbleib bei Gresini abgesichert. Simoncelli hätte ebenfalls eine brandneue RC213V mit Werksunterstützung bekommen. Kurz vor der Sepang-Tragödie hatte Simoncelli das neue Motorrad einmal in Motegi getestet.

"Seit wir Marco verloren haben, sind wir zum ersten Mal in Motegi. Am Sonntag sind wir zu der Unfallstelle gegangen, haben Blumen niedergelegt und zum letzten Mal 'Ciao' zu ihm gesagt", sagt Nakamoto. "Ich glaube, wenn wir die Saison stark starten, wäre das ein passendes Tribut für Marco."