Folger mit Startplatz elf unzufrieden: "Habe mir mehr erhofft"

Tech-3-Pilot Jonas Folger schafft in seinem ersten MotoGP-Qualifying den elften Platz - Fehler bei der Feder-Abstimmung kostet viel Zeit - Reifenwahl optimal

(Motorsport-Total.com) - MotoGP-Rookie Jonas Folger konnte sich bei seiner ersten echten Zeitenjagd in der Königsklasse direkt für den zweiten Abschnitt qualifizieren. Bei wechselhaften Bedingungen und einer halb nassen Fahrbahn in Termas de Rio Hondo holt der Tech-3-Pilot den elften Startplatz - ein kleiner Dämpfer nach seinen Dauerläufen in den Top 10. Positiv für den Yamaha-Fahrer: Teamkollege Johann Zarco (14.) schaffte es nicht über das Q1 hinaus, er startet nur in der fünften Reihe genau hinter dem Deutschen. (Zur Startaufstellung!)

Titel-Bild zur News: Jonas Folger

Jonas Folger kann sich bei wechselhaften Bedingungen nicht durchsetzen Zoom

"Ich bin jetzt nicht enttäuscht, aber ich habe mir ein bisschen mehr erhofft", gibt Folger im Interview mit 'Eurosport' zu. "Es war ein wenig komisch. Es hat aufgetrocknet, nur hatte ich vom Gefühl her weniger Grip als im Nassen." Ein Fehler bei der Abstimmung sorgte für ein ungutes Fahrgefühl: "Im vierten Training war die Einstellung der Gabel zu hart. Wir haben nicht ganz den normalen Federweg erreicht. Dann haben wir die Abstimmung verändert und sind vorne weicher geworden. Im Qualifying war es allerdings trocken, dann wurde später gebremst und plötzlich war es zu weich. Das war schade", analysiert der Rookie.

Ihm fehlten am Ende satte 2,3 Sekunden auf die Pole-Zeit von Marc Marquez. Auf die beste Yamaha (Maverick Vinales auf Rang sechs) hat er am Ende 0,6 Sekunden Rückstand. Durch die falsche Abstimmung konnte er das Bike nicht durch die Kurven gleiten lassen: "Ich konnte das Bike nicht um die Kurve kriegen, ich bin auf der Front gesessen. Das war ein bisschen schwierig." Zwar würde mit dem elften Rang die Welt "nicht untergehen", trotzdem glaubt Folger, dass mehr für ihn drin gewesen wäre.

Bei den wechselhaften Bedingungen in Argentinien eine Harakiri-Taktik auszupacken und mit Slicks auf die Strecke zu gehen, das war für den 23-Jährigen keine Option. "Iannone ist raus auf Slicks, der konnte sich aber auch nicht verbessern. Das Risiko war noch sehr groß. Die schnellsten Zeiten wurden doch auf Regenreifen gefahren, deshalb war das definitiv die richtige Entscheidung, auf dem Regenreifen zu bleiben." Folger fuhr von Anfang an mit dem Medium-Regenreifen von Michelin. Dabei half ihm ein Rat von Teamkollege Zarco.

"Johann meinte, dass der weiche Reifen ziemlich schnell abbaut. Er fuhr das gesamte Qualifying auf dem weichen Reifen und ist nicht wirklich schneller geworden. Wir sind deshalb dann auf Medium gegangen, wie auch alle Topfahrer. Das war die richtige Entscheidung. Wir waren nur viel zu weich auf der Front, das war das Problem", betont er. Auch alle anderen Fahrer wagten den ersten Versuch auf Medium-Medium, beim zweiten schnellen Versuch wechselten einige auf den weichen Hinterreifen.


MotoGP in Termas de Rio Hondo

Fazit dieses ersten MotoGP-Qualifyings von Folger: "Wir wissen, dass wir uns um einiges steigern hätten können. Vielleicht wäre auf einer weiteren Runde noch ein bisschen mehr drin gewesen." Ob Regen oder Sonnenschein am Rennsonntag, der Deutsche wäre mit beiden Verhältnissen zufrieden: "Das ist ziemlich egal. Wir haben auch im Trockenen eine gute Pace. Mit dem elften Platz ist nichts verloren."