Ducati liebäugelt mit Open-Nennung

Aufgrund der positiven Erfahrungen mit der Open-Maschine von Yonny Hernandez lässt Ducati in Sepang auch die Werksfahrer die Einheits-Software testen

(Motorsport-Total.com) - Überraschung bei Ducati: Die Italiener lassen nichts unversucht und liebäugeln bereits für die Saison 2014 mit einem Wechsel zur Open-Regel. Ab der kommenden Saison haben die Teams die Wahl, ob sie als MSMA-Nennung oder unter der neu geschaffenen Open-Regel antreten. Honda und Yamaha schicken ihre Prototypen mit eigener Software an den Start, müssen dafür aber einen hohen Preis zahlen: Im Vergleich zu den Open-Nennungen muss auf vier Liter Sprit verzichtet werden. Zudem dürfen pro Saison nur fünf Motoren verwendet werden.

Titel-Bild zur News: Andrea Dovizioso

Andrea Dovizioso sammelt in Sepang Erfahrungen mit der Einheitselektronik Zoom

Es war schon länger bekannt, dass Ducati eine der beiden Pramac-Maschinen unter der Open-Regel antreten wird, um Erfahrungen für die Zukunft zu sammeln. Yonny Hernandez' Motorrad wurde bereits bei einem Privattest in Jerez mit der Dorna-Software bestückt. Die Testergebnisse überraschten die Ingenieure, die sich nun auf Grund der Daten vorstellen können, auch die Motorräder der Werkspiloten Andrea Dovizioso und Cal Crutchlow sowie von Pramac-Pilot Andrea Iannone mit der Einheitselektronik zu bestücken.

Beim ersten Sepang-Test Anfang Februar möchte Ducati weitere Erfahrungen sammeln. Dovizioso und Crutchlow werden die Einheitselektronik mit der Ducati-Software vergleichen und ihre Eindrücke an die Ingenieure weiterleiten. "Wir haben noch keine Entscheidung getroffen, doch es verhält sich so: Nachdem wir in Sepang getestet haben, werden wir entscheiden, welchen Weg wir gehen", bemerkt "Dovi" im Gespräch mit 'GPOne.com'.


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Der Italiener, der 2013 eine enttäuschende Saison erlebte, empfindet dank der Testergebnisse mit der Open-Ducati von Hernandez neue Hoffnung. "In Jerez war der Unterschied zwischen der Werksmaschine und der Open-Maschine minimal. Sie meinten, dass sich das Ansprechverhalten des Motors verändert, wenn man vier Liter mehr Sprit zur Verfügung hat. Aber wie? Wir müssen es testen und schauen, ob es positive Änderungen gibt", erklärt der Ducati-Werkspilot.

Sollte Ducati bereits in der neuen Saison mit der Einheits-Elektronik an den Start gehen, wären die acht Prototypen von Honda und Yamaha die einzigen Maschinen im MotoGP-Feld, die auf die Werks-Software setzen. Die Dorna ist langfristig daran interessiert, den Werken die Möglichkeiten bei der Elektronik zu begrenzen, um die immensen Ausgaben bei der Entwicklung zu limitieren. Die Einführung des Einheits-Steuergeräts von Magneti Marelli ist der erste Schritt, dieses Vorhaben zu realisieren. Es ist angedacht, dass in zwei oder drei Jahren auch eine einheitliche Software zum Einsatz kommt.