Standard-ECU ab 2017? Honda droht mit Ausstieg

HRC-Vize Shuhei Nakamoto droht mit einem "zu 99 Prozent sicheren" MotoGP-Ausstieg, sollte es zur flächendeckenden Einführung einer Standard-ECU kommen

(Motorsport-Total.com) - In der MotoGP-Saison 2014 werden die Claiming-Rule-Bikes durch Motorräder der neuen Open-Klasse abgelöst. Diese nach dem Open-Format aufgebauten Bikes unterscheiden sich von den klassischen Prototypen der Werke in drei Punkten: Sie müssen mit Standardelektronik und Standard-Software fahren, dürfen dafür aber 24 statt 20 Liter Sprit im Rennen mitführen und über die gesamte Saison mehr als doppelt so viele Motoren verwenden.

Titel-Bild zur News: Shuhei Nakamoto

Für Nakamoto muss der Grand-Prix-Sport eine Bühne zum Entwickeln bleiben Zoom

Was die Standardelektronik (ECU) betrifft, so könnte diese ab der MotoGP-Saison 2017 auch für die Prototypen-Bikes der Werke vorgeschrieben werden. Doch während man bei Ducati dieser Idee grundsätzlich offen gegenübersteht, wäre Honda unter derartigen Voraussetzungen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht mehr mit von der Partie.

"Ich bin gegen die Einheits-ECU, weil sie in Sachen Kostenreduzierung sinnlos ist. Doch das ist das Ziel der Dorna", erklärte HRC-Vizepräsident Shuhei Nakamoto bereits vor über einem Jahr und wiederholte diese Haltung seither gebetsmühlenartig.

"Der Grund, weshalb Honda Grand-Prix-Sport betreibt, ist das Streben nach Weiterentwicklung. Wir sind der Überzeugung, dass die Grands Prix die besten Prüfstände sind, die es gibt", so der Japaner gegenüber 'Motosprint'.

Sollte den Werken die Freiheit, eine eigene Elektronik zu entwickeln, genommen werden, dann würde Honda laut Nakamoto "ein sehr wichtiger Grund für all das ausgegebene Geld verloren gehen". Gegenüber 'Gazzetta dello Sport' legt der HRC-Vizepräsident nun nach. "Sollte in der MotoGP-WM eine Standard-ECU Einzug halten, dann ist ein Honda-Rückzug zu 99 Prozent sicher", stellt Nakamoto klar.