Suter: Auf nasser Piste schwieriger abzustimmen?

Sandro Cortese und Marcel Schrötter sammeln mit der Suter die ersten Erfahrungen bei Regen und erkennen deutliche Unterschiede zur Kalex

(Motorsport-Total.com) - Nachdem am ersten Testtag in Valencia auf trockener Piste gefahren werden konnte, gab sich der Wettergott am Dienstag weniger Mühe. Doch auch auf nasser Piste herrschte etwas Fahrbetrieb. Das Intact-Team nutzte die nassen Bedingungen, um mit der neuen Suter erste Erfahrungen bei Nässe zu sammeln. Sandro Cortese und Marcel Schrötter drehten bei gerade einmal zwölf Grad Außentemperatur insgesamt 52 Runden.

Titel-Bild zur News: Sandro Cortese

Sandro Cortese wollte am finalen Testtag keine Verletzung riskieren Zoom

Cortese benötigte auf nasser Piste 1:52.390 Sekunden für seinen schnellsten Umlauf. "Wir haben natürlich noch viel Arbeit vor uns, da es sich bei der Suter um ein komplett anderes Motorrad handelt, ob im Trockenen oder im Nassen. Im Regen ist es fast noch etwas schwieriger abzustimmen, einfach auch, weil sich die Sitzposition total unterscheidet", erklärt der ehemalige Moto3-Weltmeister.

"Im Trockenen gewöhnt man sich schneller daran. Deshalb waren wir heute nicht so schnell. Ich bin auch sehr bedacht gefahren, um keine Verletzungen vor dem Winter zu riskieren. Ich will die Pause gesund verbringen", betont Cortese. "Aber es steckt noch viel drin, auch von meiner Seite. Es sind überall noch kleine Baustellen, die wir abarbeiten müssen."

"Wir haben gestern sehr stark angefangen und sind bei der Musik dabei, was eine gewisse Ruhe gibt. Aber das heißt nicht, dass wir uns ausruhen. Ich bin froh, dass ich mich so schnell an das Motorrad gewöhnen konnte. Es war auch gut, dass wir dieses Jahr noch mit der Suter getestet haben. So können die Jungs über den Winter die Daten auswerten. Ich bin happy", berichtet Cortese.


Fotos: Moto2-Test in Valencia


Schrötter findet bei Nässe zu alter Stärke

Teamkollege Schrötter war mit seiner Suter im Regen deutlich schneller. Die Uhr blieb bei 1:47.692 Minuten stehen. "Der erste Test mit meinem neuen Team und der Suter verlief sehr positiv. Die unterschiedlichen Bedingungen mit trockenen Bedingungen am Montag und Regen am zweiten Tag, waren aus meiner Sicht sogar willkommen", schildert der Intact-Neuzugang.

"Natürlich wäre es mir lieber gewesen, wenn wir auch am Dienstag eine trockene Piste gehabt hätten, aber es hat nicht geschadet, ein Gefühl für dieses Motorrad im Nassen zu bekommen. Es ist eben alles anders, inklusive der Sitzposition. Man sitzt viel höher und das Motorrad ist um einiges schmaler. Auch das Gefühl für die Reifen ist anders. Die größeren Abstände machen einen deutlichen Unterschied aus. Es wird sicher noch etliche Runden brauchen, bis ich mich vollkommen auf die Suter eingeschossen habe", bemerkt Schrötter.

Marcel Schrötter

Marcel Schrötter war am Dienstag deutlich schneller als sein Teamkollege Zoom

"Das regnerische Wetter am Dienstag machte mir eigentlich nichts aus. Es war sogar wichtig, weil ich in diesem Jahr im Regen jedes Mal große Probleme hatte. Es ist mir nie gelungen, Vertrauen zu finden. Doch heute lief es von der ersten Runde an wirklich gut und der letzte Run am frühen Nachmittag war noch einmal viel besser. Abgesehen von der schnellen Rundenzeit unter diesen Bedingungen gibt dieser Test im Nassen ein gutes Gefühl und steigert das Selbstvertrauen", freut sich der Suter-Pilot.

"Normalerweise war ich auch nie ein schlechter Regenfahrer, aber in dieser Saison wollte es einfach nicht gelingen. Es hat sich gezeigt, dass ich es im Nassen immer noch kann und von dem her müssen wir uns diesbezüglich weniger Sorgen für nächstes Jahr machen", erklärt Schrötter. "Jetzt gehe ich mit einem guten Gefühl in die Winterpause. Der erste Eindruck nach meinem Test mit der Suter und in meinem neuen Umfeld ist sehr positiv."

Lingg lobt Cortese und Schrötter

Teammanager Jürgen Lingg zieht nach dem abschließenden Test ein positives Fazit: "Im Regen war es am Anfang etwas schwieriger, da wir das Motorrad ja nicht kennen. Wir hatten zwar immer schon ein gutes Regensetup, wie man bei Jonas (Folger) in diesem Jahr gesehen hat, aber es ist eben ein anderes Bike. Daher haben sich beide Fahrer heute peu a peu herangetastet. Sie haben einiges dazugelernt und auch verstanden. Marcel war vor allem nach dem letzten Run super happy und auch richtig schnell."

Jürgen Lingg

Jürgen Lingg wirkt nach dem ersten Test mit Suter sehr zufrieden Zoom

"Wir hatten im September schon gesehen, dass bei dem Motorrad echtes Potenzial vorhanden ist, aber es ist natürlich immer eine gewisse Unsicherheit da, wenn ein anderer Fahrer draufsitzt. Es hat sich allerdings bestätigt, dass das Motorrad gut ist", freut sich Lingg. "Ich bin auch absolut zufrieden mit der Leistung beider Fahrer. Eigentlich war nur Takaaki Nakagami schneller bei diesem Test. Auf dem 3er-Reifen war er zwei Zehntelsekunden flotter unterwegs als Sandro. Das ist wirklich nicht schlecht. Trotzdem denke ich, dass noch sehr viel Arbeit auf uns zukommt. Aber das wissen wir alle und darauf freuen wir uns auch. Der gesamte erste Eindruck ist ziemlich positiv."