• 24.11.2008 13:43

  • von Britta Weddige

Finanzkrise: Auch Barnhart fürchtet um die Teams

IRL-Sportpräsident Brian Barnhart teilt die Befürchtungen, dass die Finanzkrise einige der Teams so hart treffen könnte, dass sie 2009 aussteigen müssen

(Motorsport-Total.com) - Die Indy Racing League hat eigentlich das Potenzial, wieder voll durchzustarten. Nach der Vereinigung mit der ChampCar-Serie boomte die Serie wieder, dazu kamen prestigeträchtige erste Siege von Danica Patrick und Graham Rahal. Doch genau jetzt, wo die Serie an ihrer Zukunft arbeitet, trifft sie die Finanzkrise mit voller Macht. 26 Autos sind 2008 gestartet, aber viele befürchten, dass es 2009 weniger sein werden. Viele Teams kämpfen darum, Finanziers für das kommende Jahr zu finden.

Titel-Bild zur News: Brian Barnhart

Brian Barnhart fürchtet, dass 2009 mehrere IRL-Teams aussteigen müssen

Wie berichtet, sind derzeit die IndyCar-Teams Newman/Haas/Lanigan-Racing, KV Racing und Rahal/Letterman-Racing betroffen. Einige andere Mannschaften könnten aber bald folgen. Auch der IRL-Sportpräsident Brian Barnhart sieht für die Zukunft alles andere als rosig. Er bestätigte, dass das IRL-Feld 2009 wohl schrumpfen wird und zeigte sich gleichzeitig frustriert darüber, dass die Vereinigung der US-Formelserien einhergeht mit der großen Finanzkrise.#w1#

Ganz schlechtes Timing

"Es ist soviel Positives passiert, das uns den nötigen Auftrieb für die Zukunft geben würde, und da ist es unglaublich schlechtes Timing, dass die Lage der Weltwirtschaft jetzt so ist, wie sie ist", sagte Barnhart dem Radiosender '1070 The Fan' in Indianapolis. "Das betrifft nicht nur die kleineren, sondern auch die größeren Teams. KV, Newman/Haas und all die anderen beteuern, dass 2009 unbedingt weitermachen wollen, aber wir wissen auch, dass derzeit jeder vor ungemeinen wirtschaftlichen Problemen steht."

"Wenn wir noch 22 bis 24 Autos hätten, wäre das in Ordnung." Brian Barnhart

Barnhart macht sich wenig Hoffnung darauf, dass der IRL alle Teams erhalten bleiben. Vielmehr hofft er, dass die Serie nur eine Handvoll Teams verliert: "Bei der weltweit schlechten Finanzsituation denke ich nicht, dass wir auch nächstes Jahr ein Stammfeld von 26 Autos haben. Ich gehe von einer gewissen Reduzierung aus, die aber hoffentlich nur gering ausfällt. Wenn wir noch 22 bis 24 Autos hätten, wäre das in Ordnung."

Kein völliges Verbot von Privattests

Trotz der angespannten Finanzlage möchte Barnhart aber keinen zu strikten Sparkurs einschlagen. Ein Verbot privater Tests wie in der NASCAR lehtn der IRL-Sportpräsident ab. Er deutete aber an, dass es gewisse Sparmaßnahmen geben wird. "Das völlige Verbot von Privattests hätte in unserer Serie andere Auswirkungen als in der NASCAR", sagte Barnart.

"Wir sind offen für alles und hören uns an, was sie zu sagen haben." Brian Barnhart

Die IRL versuche, den bestehenden Teams eine stabile Basis zu bieten und gleichzeitig neue Teams und Fahrer anzuziehen, so Barnhart: "Wenn ein neues Team oder ein Rookie-Fahrer versuchen, in unsere Serie zu kommen und nicht testen darf, ist es sehr unwahrscheinlich, dass sie wirklich einsteigen. Wenn man über 43 Autos wie im Cup hat, ist das vielleicht kein so großes Problem, deshalb könnte ein Testverbot dort Sinn machen. Bei uns wird wohl in irgendeiner Form getestet, aber das wird 2009 sicher beschränkt."

Wie die IRL der Finanzkrise begegnen soll, wurde kürzlich bei einem Treffen der Teamchefs in Las Vegas besprochen. Laut Barnhart stießen ihre Vorschlage bei der IRL auf Zustimmung: "Wir hatten einige Gespräche, die sehr produktiv waren", sagte er. "Wir sind offen für alles und hören uns an, was sie zu sagen haben. Die Absichten sind gut und das ist das Wichtigste. Sie haben Ideen, die völlig im Interesse der Serie sind."