Terminkollision Formel E/WEC: Teams lehnen Ausnahmeregelung ab

Update: Ausnahmeregelung abgelehnt - Formel-E-Fahrer, sie in Spa in der WEC antreten, dürfen am nächsten Tag nicht in Berlin fahren

(Motorsport-Total.com) - Sieben Formel-E-Fahrer befinden sich Anfang Mai in einem Dilemma, das die Serie dazu veranlassen könnte, vom offiziellen Reglement abzuweichen. In einer Online-Abstimmung entscheiden die Teamchefs der Formel E, ob einzelne Fahrer nur am zweiten der beiden Formel-E-Rennen in Berlin teilnehmen dürfen.

Titel-Bild zur News: David Beckmann

Am 11. Mai fährt die Formel E in Berlin und die WEC in Spa-Francorchamps Zoom

Update, 17. März, 14:50 Uhr: Nach Informationen von Autosport, einer Schwesterpublikation von Motorsport-Total.com im Motorsport Network, erhielt die Ausnahmeregelung nicht die erforderliche einstimmige Mehrheit.

Hintergrund ist eine Terminkollision mit der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC). Diese trägt am 11. Mai das 6-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps aus. Am selben Tag findet auch das erste von zwei Formel-E-Rennen auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof statt.

Mit Sebastien Buemi, Robin Frijns, Jean-Eric Vergne, Stoffel Vandoorne, Nyck de Vries, Edoardo Mortara und Nico Müller sind sieben der 22 Formel-E-Piloten auch in der WEC engagiert und müssen sich daher für eines der beiden Rennen entscheiden.

Piloten, die am Samstag in der WEC fahren, könnten ohne weiteres im Anschluss nach Berlin reisen und dort am Sonntag in der Formel E an den Start gehen. Doch das Reglement macht solchen Plänen einen Strich durch die Rechnung. Denn die beiden Rennen des Double-Headers in Berlin sind offiziell nur eine Rennveranstaltung, was bedeutet, dass Fahrerwechsel nach Beginn der Veranstaltung ohne triftigen Grund nicht erlaubt sind.

In einer Erklärung des Automobil-Weltverbandes FIA heißt es: "Da es sich beim Berlin E-Prix gemäß Artikel 5.5 um eine Veranstaltung handelt, die aus zwei Rennen besteht, ist ein Fahrerwechsel nach Abschluss der administrativen Abnahme nicht erlaubt, außer in Fällen höherer Gewalt und mit Genehmigung der Stewards gemäß Artikel 19.1 und 24.15".

"Es ist daher notwendig, diesen Fahrern eine Sondergenehmigung zu erteilen und die einstimmige Zustimmung der Konkurrenten einzuholen", heißt es weiter. Über diese Ausnahmegenehmigung stimmen die Teamchefs bis zum heutigen Samstag ab, wobei die Zustimmung aller elf Teams notwendig ist.

Von den sieben betroffenen Piloten haben bisher nur Vergne und Vandoorne bestätigt, dass sie einen Start in der Formel E der WEC vorziehen würden. Auch Mortara scheint eher zur Formel E zu tendieren, während sich Buemi, Frijns, de Vries und Müller noch nicht zu ihren Absichten geäußert haben.

Im Gespräch mit Autosport bedauert Envision-Teamchef Sylvain Filippi die für alle Seiten unangenehme Terminkollision: "Ich denke, wir schießen uns damit selbst ins Bein. Sagen wir es so: Ich sehe nicht viele Vorteile, aber viele Nachteile. Man hat uns glauben gemacht, dass die Situation im letzten Jahr geklärt werden würde, aber das war nicht der Fall. Das ist enttäuschend."