Finaler Test durch Tung: "Irgendwie ist alles anders"

Der Formel-E-Bolide hat seine letzten Testkilometer vor der Auslieferung hinter sich: Ho-Pin Tung am Steuer zeigt sich begeistert vom Auto und der Serie

(Motorsport-Total.com) - Mehr als 3.000 Testkilometer hat der neue Formel-E-Bolide vor der ersten Auslieferung am 15. Mai absolviert, die vorerst letzten durfte nun Ho-Pin Tung drehen. Der Chinese, der bereits für Williams und Renault in der Formel 1 getestet hat, war jüngst mit dem Spark SRT_01E auf dem Circuit Monteblanco in Spanien unterwegs und hat dort drei komplette Rennsimulationen absolviert.

Titel-Bild zur News: Ho-Pin Tung

Ho-Pin Tung durfte dem Spark-Boliden vorerst die letzten Sporen geben Zoom

Das Fazit des 31-Jährigen, der derzeit in der Asian Le-Mans-Serie und dem Asian Carrera-Cup unterwegs ist, fällt dabei ziemlich eindeutig aus: "Ich denke, die Formel E wird die Zukunft des Rennsports sein", sagt er nach dem ersten Test, der ihn ziemlich überrascht hat. "Es war enorm anders, als ich erwartet hatte, was aber wohl daran liegt, dass ich überhaupt nicht wusste, was ich zu erwarten habe!"

"Natürlich ist irgendwie alles anders als an jedem anderen Formel-Auto, das man gewöhnt ist", erzählt er weiter. Besonders die neuen Michelin-Reifen, die bei jedem Wetter zum Einsatz kommen sollen, hätten einen enormen Einfluss auf das Verhalten des Boliden. "Die Konstruktion des Reifens macht ihn sehr steif. Er hat keine Seitenwand und mit 18 Zoll einen großen Durchmesser - daher ist die Seite ziemlich steif, und das macht auch das Auto sehr steif."


Ho-Pin Tung testet den Formel-E-Boliden

Mittlerweile weiß Tung, was die Zuschauer sich von der neuen Elektrorennserie der FIA versprechen können - nämlich eine Menge: "Es wird superenges Racing geben, weil man wirklich spät bremsen kann", schildert er und geht dazu schon auf den Saisonauftakt in seinem Heimatland im September ein. "Ich habe das Streckenlayout von Peking gesehen, und es sieht so aus, als würde es dort viele Überholmöglichkeiten geben", spricht er.

Formel E, Peking

Beim Saisonauftakt in Peking fahren die 20 Piloten um das berühmte Vogelnest Zoom

Eine besondere Rolle dabei würde auch dem neuen Fanboost-System zukommen, bei dem Fans via Social Media für die Fahrer abstimmen können, die einen zusätzlichen Boost erhalten sollen. "Man muss wirklich strategisch damit umgehen. Eine energiesparende Strategie wird im Rennen sehr wichtig sein, und ich denke, dass man viele Fahrer sehen wird, die auf ihre Chance lauern und ein optimistisches Manöver an der Innenseite einer Kurve machen werden."

Ob Tung auch selbst an den Rennen teilnehmen wird, wird sich erst noch herausstellen. Der Chinese ist aktuell nicht im Drivers' Club der Formel E vertreten, doch die Teams können sich ihre Fahrer auch von außerhalb holen - und mit China Racing stünde zudem ein passendes Team bereit. Er selbst hofft nach dem Test auf einen Einsatz: "Jetzt wo ich die Chance hatte, auf den Geschmack zu kommen, freue ich mich noch mehr und bin noch mehr überzeugt davon, eine solche Serie zu haben."

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